Nachdem ihr vergangene Woche die ersten sechs Spiele meines SEGA-Adventskalenders kennenlernen durftet, geht es heute mit Nummer sieben bis zwölf weiter. Die Texte stammen von einem Adventskalender, den ich 2023 auf meiner Facebook-Seite „Nerdstuff & Nostalgia“ veröffentlicht hatte. Viel Spaß und einen schönen zweiten Advent allerseits.
Inhaltsverzeichnis
- 7. Dezember: „Jurassic Park“
- 8. Dezember: „Rampage“
- 9. Dezember: „Winter Olympics“
- 10. Dezember: „Mortal Kombat“
- 11. Dezember: „Wonder Boy III: The Dragon’s Trap“
- 12. Dezember: „Ghost House“
Hast du die anderen Teile der Reihe schon gesehen? Falls nicht, findest du sie hier:
- 24 SEGA-Spiele, die mich prägten – Ein Adventskalender, Erster Teil
- 24 SEGA-Spiele, die mich prägten – Ein Adventskalender, Dritter Teil
7. Dezember: „Jurassic Park“
Am heutigen 7. Dezember, der gleichzeitig auch der Geburtstag meiner Frau ist, möchte ich Euch mein wohl liebstes Modul für das Master System vorstellen. Ich hüte es wie einen Augapfel und es hat sogar den Weg in meine „heilige Nerd-Vitrine“ geschafft.
„Jurassic Park“ ist das Videospiel zum gleichnamigen Blockbuster von Steven Spielberg und erschien Ende 1993 für die 8-Bit-Konsole. Als Dr. Alan Grant kämpft man sich seinen Weg über die Isla Nublar und muss diverse ausgebüxte Dinos wieder einfangen.
Wer meine Seite hier regelmäßig verfolgt, der wird wissen, dass Spielbergs Film mir sehr am Herzen liegt. Es war einer meiner ersten Kinofilme überhaupt und ich habe damals (wie heute) alles gesammelt, was auch nur im entferntesten mit ihm zu tun hatte. Daher war es eine unumgängliche Notwendigkeit, mir auch das entsprechende Videospiel für meine Konsole zuzulegen, obwohl ich damals bereits kurz vor der Anschaffung meines PCs stand. Ich meine, dass ich das Modul dann zu meinem Geburtstag 1994 bekommen, und in der Folgezeit natürlich ausgiebig bespielt habe.
Dabei ist das Game an sich eigentlich „nichts besonderes“. Die GAMERS sah das ähnlich und vergab in Ausgabe 02/94 lediglich eine durchschnittliche Bewertung. Es handelt sich um einen netten Actionplattformer mittleren Schwierigkeitsgrads. Hervorzuheben sind jedoch das cineastische Intro sowie die farbenfrohe Grafik. Die Musik ist, wie bei den meisten Spielen für das Master System, eigentlich ebenfalls nur Durchschnitt. Dennoch gehen mir einige der Stücke seit 30 Jahren nicht mehr aus dem Kopf und ich ertappe mich oft dabei, sie vor mich hinzusummen.
Warum hat „Jurassic Park“ solch eine Bedeutung für mich? Es muss einfach etwas mit meiner generellen Dino-Mania zu tun haben, sowie mit der Zeit, in der ich das Spiel bekommen habe. Und so zählt es heute zu denjenigen meiner SEGA-Module, die ich am häufigsten hervorhole, wenn mein Master System wieder einmal zum Einsatz kommt.
8. Dezember: „Rampage“
Wir haben heute den 8. Dezember und somit bereits ein Drittel des Adventskalenders geschafft. Wieder einmal ist ein Spiel an der Reihe, welches ich selbst nie besessen und bei meinem Kumpel Rayk kennengelernt habe.
„Rampage“ ist die Umsetzung des gleichnamigen Automaten von Bally Midway und erschien 1989 für das Master System. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines riesigen Monsters, um in bester King-Kong-Manier diverse Städte in Schutt und Asche zu legen. Dieses gleichermaßen simple wie faszinierende Spielprinzip macht riesigen Spaß, vor allem wenn man einen menschlichen Mitspieler an seiner Seite hat.
Ich kann mich an unzählige Nachmittage erinnern, an denen Rayk und ich auf diese Weise Hochhäuser zerstört und Helikopter vom Himmel geholt haben. Daher wird „Rampage“ immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Vor einigen Jahren habe ich in einem US-Walmart einen Mini-Arcadeautomaten mit dem Spiel gefunden, Ehrensache, dass ich mir diesen gekauft habe. Auf einem weiteren Bild seht Ihr einen Tipp zum Spiel aus meinem damaligen „Tips & Tricks“-Meisterwerk.
9. Dezember: „Winter Olympics“
Auch wenn das Schneechaos der letzten Tage abgeklungen ist und weiße Weihnachten wohl wieder einmal eher unwahrscheinlich sind, wird es am heutigen 9. Dezember winterlich.
„Winter Olympics“ erschien als offizielles Spiel zu den olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer Anfang des selben Jahres. Es ist die einzige Umsetzung winterlicher Sportarten auf dem Master System. Neben Skispringen und Bob können bei der Jagd nach Medaillen auch diverse alpine Ski-Disziplinen absolviert werden.
Ich habe das Spiel als eines der letzten für die SEGA-Konsole irgendwann im März 1994 bekommen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich gerade von einer Klassenfahrt zurück kam, als das Päckchen im Briefkasten lag. Zu dieser Zeit war ich sehr oft bei meinem Cousin, der bereits einen 286er hatte, um dort gemeinsam mit meiner Cousine das Spiel „Winter Challenge“ von Accolade zu spielen. Deshalb und aufgrund der bevorstehenden Winterspiele in Lillehammer war ich damals regelrecht im Wintersport-Fieber. Anlässlich der Olympischen Spiele hatte ich mir sogar einen eigenen Ordner mit Zeitungsausschnitten angelegt. Daher kam mir die Umsetzung für meine Konsole gerade recht und traf einen Nerv.
Im Bezug auf den Spielspaß kann „Winter Olympics“ leider nicht ganz mit seinem sommerlichen Vetter „Olympic Gold“ (ebenfalls aus dem Hause U.S. Gold / Tiertex) mithalten, zu schwammig ist die Steuerung. Die Fachpresse urteilte dennoch eher wohlwollend. Die GAMERS 04/94 gab der (identischen) Fassung für den Game Gear eine 2-, das SEGA-Magazin vergab 72% Spielspaß.
Trotz seiner Schwächen nehme ich das Modul immer wieder einmal zur Hand, spätestens immer dann, wenn wieder Wintersport im Fernsehen läuft.
10. Dezember: „Mortal Kombat“
Unser zehntes Türchen beinhaltet ein Spiel, das sowohl für Master System als auch für Mega Drive veröffentlicht wurde, und zwar am 13. September 1993, der auch als „Mortal Monday“ in die Geschichte einging.
Mit „Mortal Kombat“ wurde ich allerdings erstmals auf dem SNES meines Cousins konfrontiert. Derart realistische Grafiken hatte ich seinerzeit noch nie gesehen, zudem war ich großer Fan von Bruce Lee. Dementsprechend beeindruckt war ich von meinem Erlebnis. Kurze Zeit später hat sich mein Kumpel Rayk die Version für sein Mega Drive zugelegt, so dass ich nun regelmäßig in den Genuss des Spiels kam.
Die Version für das Master System habe ich damals nie besessen, und mir erst vor einigen Jahren gekauft. Sie ist gemessen an der schwachen Technik der Konsole durchaus beeindruckend. Auch die Mega-Drive-Variante habe ich mir erst nachträglich besorgt, was vielleicht an der ramponierten Anleitung zu erkennen ist.
Die GAMERS vergab seinerzeit wegen des eintönigen Gameplays nur eine 3+ und kritisierte auch die Gewaltdarstellung. Das tat aber dem gigantischen Erfolg des Moduls mit zahlreichen Fortsetzungen keinen Abbruch.
11. Dezember: „Wonder Boy III: The Dragon’s Trap“
Unser heutiges Spiel ist wieder einmal eines, welches ich selbst damals nicht besessen habe und nur durch Besuche bei meinem Kumpel Rayk kannte. Da es jedoch unglaublich gut ist und uns sehr lange beschäftigt hat, möchte ich es Euch trotzdem hier vorstellen.
„Wonder Boy III – The Dragon‘s Trap“ wurde 1989 für das Master System veröffentlicht. Der titelgebende Held war in den frühen Tagen neben Alex Kidd das zweite Maskottchen von SEGA. Das Spiel ist jedoch kein einfaches Jump & Run, sondern enthält auch Adventure- und Rollenspielelemente. Das innovative Gameplay sieht vor, während des Spielverlaufs an bereits besuchte Orte zurückzukehren und dort dank neu erlernter Fähigkeiten andere Aufgaben zu erledigen.
Das Spiel ist aufgrund seiner Komplexität eines derjenigen, mit dem wir uns am intensivsten beschäftigt haben. Zudem werden hier Grafiken geboten, die einen fast schon an 16-Bit denken lassen. Die Presse war ebenfalls begeistert, wie Ihr auf dem Foto aus der GAMERS Special 01/93 erkennen könnt (hier wird allerdings die komplette Serie besprochen).
Ich habe Euch noch ein paar Bilder aus den „Tips & Tricks“ dazu gepackt, da ich nicht im Besitz einer Anleitung bin (das ist leider bei eBay-Käufen keine Seltenheit).
12. Dezember: „Ghost House“
Wir haben Halbzeit! Ich möchte Euch heute ein Spiel vorstellen, zu dem ich eine Art Hassliebe empfinde.
„Ghost House“ erschien in Europa im August 1987 und basiert lose auf SEGAs Arcade-Automaten „Monster Bash“ von 1982. In einem von diversen Spukgestalten bevölkerten Haus gilt es, mehrere Vampire aufzuspüren und zu besiegen.
Bekommen habe ich das Spiel an Heiligabend 1991 zusammen mit meinem Master System. Es ist also neben dem bereits in die Konsole eingebauten „Alex Kidd in Miracle World“ mein allererstes eigenes Spiel überhaupt. Der vergleichsweise günstige Preis von 49 Mark und die Spukhaus-Thematik waren für meinen Wunsch die ausschlaggebenden Faktoren.
Leider hat mich das Spiel jedoch damals wenig begeistert. Das Gameplay war eintönig und repetitiv, was wohl an der Arcade-Vergangenheit liegt. Hinzu kamen extrem nervtötende Soundeffekte und ein sehr unbefriedigendes Ende („Now you can’t live without your game!“). Zur damaligen Zeit wurde „Ghost House“ von meinem Kumpel Rayk und mir deshalb sogar als extremer Stinker betrachtet. Daher rührte auch die allerdings eher ironisch gemeinte Versiegelung mit mehreren von den an jeder Box seitlich angebrachten SEGA-Aufklebern, nach dem Motto: das wird nie wieder angefasst.
Heute schaue ich mit einem etwas anderen Blick auf das Spiel. Es weckt nostalgische Erinnerungen in mir, und vor allem an Halloween oder zu Weihnachten hole ich es gern wieder hervor. Weil es sich um mein erstes Spiel handelt, wird es für mich immer etwas Besonderes bleiben.
Hast du die anderen Teile der Reihe schon gesehen? Falls nicht, findest du sie hier:
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