Neu im Oldenburger Computer Museum: der „OCM Hub“

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Lesedauer: 3 Minuten

Über das Oldenburger Computer Museum habe ich bereits vor einiger Zeit etwas geschrieben. Im Jahr 2015 hatte ich mit dem Gründer Thiemo Eddiks ein Interview gemacht und das Museum grundlegend vorgestellt. Seit dem 16.11.2024 hat sich das Museum nun wesentlich erweitert und bietet mit der Veranstaltungsfläche „OCM Hub“ neue Möglichkeiten.

Es ist unglaublich, aber mein letzter Besuch (Link) des OCM war tatsächlich schon 10 Jahre her. Es war also dringend notwendig, diesen wunderbaren Ort endlich wieder einmal zu besuchen. Zu Beginn dieses Beitrags möchte ich noch einmal kurz einleiten, was das Oldenburger Computer Museum zu bieten hat und wo es sich befindet.

Erleben erwünscht

Das OCM ist ein Museum in dem man Heimcomputer der 1970er und -80er Jahre, sowie Telespiele, Spielkonsolen, Arcade-Automaten und Flipper anschauen und benutzen kann. Das Tolle daran: alle Exponate sind funktionsbereit und dürfen – und sollen – benutzt, erlebt und erforscht werden. Es ist also keine „Galerie“ zum betrachten, sondern ein lebendiges Museum zum „anfassen“.

Zu finden ist das OCM im Nordwesten Deutschlands, grob westlich von Bremen. Von Hamburg aus dauert die Fahrt ca. 2 Stunden. Von Hannover übrigens auch. Die genaue Adresse findet ihr am Ende des Beitrags

Seit dem Jahr 2008 und somit schon seit 17 Jahren, bietet das Museum eine beeindruckende Ausstellung mit viel Abwechslung und visueller Verführung für alle Generationen. Was mir als Computerfreund und Videospieler immer wieder besonders gefällt ist die freundliche und offene Atmosphäre im OCM. Gleich am Empfang wird man herzlich begrüßt und „abgeholt“, so dass man sich fortan gern aufhält und jederzeit Fragen stellen kann. Stets lernt man dazu und kann mühelos eintauchen in die verschiedene Themen. Und das beste: man kann im OCM richtig viel Spaß haben!

Von Nostalgie und Zukunft

Gleich neben dem Empfang kann man kurz in einem Wohnzimmer der 80er-Jahre „aufwärmen“ und noch einmal eintauschen in die Quelle-Kataloge von damals. Fix und Foxi, sowie ein Monchhichi dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Der Videospieler von heute staunt: damals wurden Telespiele mit Screenshots auf Papier abgebildet. So etwas bekommt man heute eher selten zu Gesicht. Nach der kurzen Verweilpause geht es dann – vorbei an der hauseigenen Werkstatt – in die Ausstellungsräume.

Mich hat begeistert, wie viele junge Menschen im Museum waren. Und tatsächlich: es wurde nicht nur betrachtet, sondern gespielt, programmiert und zusammen Spaß gehabt. Die Ausstellungsflächen des OCM „leben“ und erfüllen das eigene Versprechen spielerisch Wissensvermittlung anzubieten. Das ist das besondere am Oldenburger Computer Museum: es ist ein Ort zum Interagieren und für den gemeinsamen Austausch.

Der „OCM Hub“

Die im November 2024 eingeweihte Ausstellungsfläche „OCM Hub“ ist eine Halle von ca. 400 m², die das Museum bedeutend erweitert.

Durch diese Mehrzweckfläche kann das Museum gleich auf mehreren Ebenen seine Arbeit ergänzen. So sind hier Sonderausstellungen, Workshops, Lesungen oder sogar Konzerte möglich. Eine schlaue Idee ist es auch das bisherige Lager mit den unzähligen Computern für die BesucherInnen sichtbar zu machen. Die Regale voller Hardware würden ansonsten in versteckten Räumen nie gesehen und können durch den „OCM Hub“ als Schaudepot von allen bestaunt werden.

Ein wesentlicher Teilbereich des Hubs ist mit stationären Spielkonsolen und entsprechenden Ausstellern bestückt. Außerdem stehen mehrere Arcade-Automaten in der Fläche, so dass der Bereich eine optische und akustische Ausstattung bekommen hat, die sich großartig in das Gesamtkonzept des OCM einbettet.

Mit dem „OCM Hub“ verfolgt das Museum verschiedene Ziele:

  • Außerschulischer Lernort
  • Mehr Raum für soziokulturelle Veranstaltungen
  • Erhöhung der Museumsattraktivität
  • Anmietung für Events wie Seminare, Messen oder Betriebsfeiern
Im "OCM Hub" stehen auch mehrere Arcades, die auf diese Weise ein Teil der öffentlichen Ausstellungsfläche geworden sind.
Im „OCM Hub“ stehen auch mehrere Arcades, die auf diese Weise ein Teil der öffentlichen Ausstellungsfläche geworden sind.

Video: Kleiner Rundgang durch das Oldenburger Computer-Museum, Sommer 2024

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Mehr Informationen

Kultur bewahren und Mitglied werden

Wiedersehen nach 10 Jahren: Thiemo Eddiks - Gründer und 1. Vorsitzender des Museums (links) - und ich.
Wiedersehen nach 10 Jahren: Thiemo Eddiks – Gründer und 1. Vorsitzender des Museums (links) – und ich.

Zum Abschluss möchte ich noch auf die Möglichkeit hinweisen, Mitglied im Museumsverein zu werden oder das Museum durch Spenden zu unterstützen. Auf der Webseite des OCM findet man ein entsprechendes Aufnahmeformular und Hinweise.

Ein öffentlicher Ort wie das OCM ist ein wertvoller Schatz, der erhalten werden muss. Viele ehrenamtliche Helfer sind bereits engagiert und durch weitere Unterstützung kann das Museum in die Zukunft getragen werden.

Warum also nicht an einem nächsten Wochenende einmal einen Ausflug nach Oldenburg machen und das OCM besuchen? Das Museum von Thiemo Eddiks ist für alle Altersklassen geeignet und wird euch freundlich empfangen und bietet euch viele schönen Stunden. Vorher oder nachher kann man noch in die Oldenburger Altstadt gehen und auf diese Weise einen gelungen Tag verbringen. Mein nächster Besuch jedenfalls ist bereits geplant.

Adresse des OCM

Bahnhofsplatz 10
26122 Oldenburg
Deutschland

Offizielle Webseite: https://computermuseum-oldenburg.de

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MichaelAlexander StrellenTobi

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2 Antworten zu „Neu im Oldenburger Computer Museum: der „OCM Hub““

  1. Avatar von Michael
    Michael

    War mir gar nicht bekannt, dass es in Oldenburg ein Computermuseum gibt. Wir fahren im Frühling zum Park Nordseeküste und könnten dann gut einen ausgedehnten Abstecher machen. Danke für den Tipp!

    André Eymann
  2. Avatar von Alexander Strellen

    Das sieht sehr einladend aus und das Video weckt die Lust auf einen Besuch. Schade das Oldenburg aus der Südeifel nicht so einfach zu erreichen ist. Aber man weiß ja nie. Vielleicht kommt mal die Gelegenheit für einen Zwischenstopp. Auf jeden Fall ein guter Tipp.

    André Eymann