Ich bin ein sehr nostalgischer Mensch. Nicht im Sinne von „früher war alles besser“ (denn das war es so pauschal nicht), sondern eher, dass ich viele schöne Erinnerungen habe, die eng mit meiner Kindheit verknüpft sind. Wie das zu meinem ersten Buch führte, erfahrt ihr hier.
Eine kleine Nostalgiereise
So erinnere ich mich zum Beispiel noch sehr gut daran, wie ich meinen ersten Game Boy Color mit Pokémon Blau bekommen habe, noch bevor ich wirklich lesen konnte. Wie begeistert ich von meinem ersten Pokémon war. Wie ich mich mit Glumanda gegen Rocko durchgekämpft und mich im Mondberg verlaufen habe. Wie verzweifelt ich Mew unter dem Laster am Hafen an der MS Anne gesucht (und nicht gefunden) habe. Wie ich das erste Mal im Pokémon-Turm in Lavandia war und mich wegen der Musik und des unbekannten Geistes gegruselt habe. Und daran, als ich das erstem Mal Pokémon Champion geworden bin (nachdem ich mich über diese Nervensäge Blau aufgeregt hatte, die einfach so meinte, ausgerechnet JETZT auftauchen zu müssen – miesestes Timing ever).
An Sonic The Hedgehog 2 erinnere ich mich noch so gut, weil ich mich nachhaltig in die Musik und das Leveldesign verliebt habe – auch wenn damals weder ich noch die Freundin, mit der ich das gespielt hatte, wirklich gut war. Gerade Chemical Plant ist mir noch ziemlich im Gedächtnis geblieben (vielleicht etwas zu sehr), sodass ich schon Angst bekomme, wenn die Musik eines Levels auch nur ansatzweise so klingt (es gab da diese EINE Stelle).
Auch absolute Klassiker wie Tetris und Pac-Man habe ich natürlich gespielt. Und festgestellt, dass ich für beides kein Talent (und keine Geduld) habe.
Eine Spielereihe, die hier auf keinen Fall fehlen darf, ist The Legend Of Zelda. Das Gameboy Color-Spiel Oracle of Ages war der Auslöser, dass ich dem Spielkonzept vollkommen verfallen war und seither fast jeden Teil gespielt habe. Es hat mich mit seinen verschiedenen Welten fasziniert und für Fantasy begeistert. Ich habe es geliebt, die Dungeons zu erkunden und herauszufinden, wie ich verschiedene Items nutzen konnte. Genauso habe ich auch gemerkt, dass mein Orientierungssinn nicht nur im realen Leben eine Katastrophe ist und ich ohne eine gute Map völlig verloren wäre – »Danke« Zelda 1. Im Übrigen habe ich frühzeitig eine sehr große Abneigung gegen Wassertempel entwickelt. Und, kleiner Funfact: Mein Handywecker weckt mich jeden Morgen mit »Hey Listen« und ich liebe und hasse es gleichermaßen.
Weiter ging es mit den GBA Metroid-Spielen, die ich auf unerklärliche Weise faszinierend fand (gerade, wenn man sich die vergleichsweise fluffigen Sachen anschaut, die ich davor gezockt hatte). Und da es damals noch einmal deutlich weniger nicht-männliche Helden gab als heute (da ist noch Luft nach oben!) war ich noch einmal begeisterter, als ich gemerkt habe, dass Samus Aran eine Frau war (was ich übrigens lang vor Zero Suit Samus vermutet hatte und mir mein Cousin damals nicht glauben wollte). Gerade Metroid Fusion und Metroid Zero Mission haben meine anhaltende Liebe zu Metroidvanias geprägt (auch wenn ich den zweiten Namensgeber Castlevania nie gespielt habe – sollte ich vielleicht mal nachholen).
Meine erste Nicht-Handheld-Konsole war der Game Cube, der mittlerweile fast zwanzig Jahre auf seinem würfelartigen Gehäuse hat und immer noch funktioniert (und von mir den liebevollen Spitznamen Cuby bekommen hat – ja, ich bin sehr kreativ). Sonic Adventure 2 Battle war eines der ersten Spiele, die ich darauf gespielt habe. Es hat nicht nur dafür gesorgt, dass ich ein noch größerer Fan des blauen Igels geworden bin (der im Gegensatz zu Mario tatsächlich über eine Persönlichkeit verfügt), sondern auch, dass ich meine Lieblingsband Crush 40 kennengelernt habe.
Ich erinnere mich auch noch sehr lebhaft an meine ersten Runden Mario Kart, die ich mit meiner damaligen besten Freundin zusammen gespielt habe. Wir sind die Strecken so lange gefahren, bis wir überall die ungeschlagene Nummer 1 waren (und ja, ich hasse den Regenbogen-Boulevard. In jeder einzelnen Version).
Ein weiteres Spiel, dass gerade mein Schreiben sehr beeinflusst hat, war Tales Of Symphonia, dessen Storytelling mich einfach so in seinen Bann gezogen hat. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten und bin von der Geschichte mehr als einmal überrascht worden. Es hat meine Liebe für JRPGs (insbesondere die der Tales-Serie) geweckt. Für alle die es auch gespielt haben: Mitten in einer Cutscene den Game Cube zu öffnen und die Disk zu wechseln, fand ich sehr, SEHR seltsam.
Von Videospielen zu »Ready, Set, Love«
Das sind nur ein paar Erinnerungen, die mich bis heute begleiten. Wieso erinnere ich mich an all diese Sachen noch, obwohl sie teilweise schon mehr als zwanzig Jahre her sind? Einfach, weil ich durch sie so intensiv die verschiedensten Gefühle erlebt habe. Weil ich durch sie verschiedene Welten und Charaktere noch einmal ganz anders kennengelernt habe.
Videospiele spielen gehört nach wie vor zu meinen liebsten Hobbys. Und weil mir Videospiele, insbesondere die aus meiner Kindheit, auch heute noch so wichtig sind, wollte ich eine Geschichte über zwei Menschen lesen, die genau diese Liebe zu Videospielen verbindet. Die sich bei einer Runde Mario Kart näherkommen. Oder darüber debattieren, ob Mario oder Sonic besser ist. Die Zelda-Anspielungen machen. Und Lieblingspokémon haben.
Ich liebe Bücher und ich liebe natürlich auch Bücher, in denen die Figuren vollkommen andere Hobbys haben als ich. Aber hin und wieder habe ich mir gewünscht, ein Buch zu lesen, in dem ich diesen Aspekt von mir wiederfinde. Denn mal ganz im Ernst, Videospiele und Bücher sind doch einfach die perfekte Kombination.
Also was tut man, wenn man so eine Geschichte nicht findet? Richtig, man schreibt sie selbst.
So ist die Grundidee zu »Ready, Set, Love« entstanden. Meine beiden Protagonist*innen Jade und Elijah haben, genauso wie ich, verschiedene Gründe, wieso sie an bestimmten Spielen noch so hängen. Wieso sie bestimmte Spiele noch so lieben. Es hat mir so unglaublich viel Spaß gemacht, meine Erinnerungen und Gefühle durch ihre Geschichte festzuhalten. Und ich hoffe, dass viele Leser*innen an ihre eigenen Erlebnisse mit diesen Spielen erinnert werden. An die Freude, an den Frust und an all die Gefühle, die dazwischenliegen.
Falls ihr also eine kleine Nostalgiereise in Form eines NA-Romance-Buchs erleben wollt, dann schaut doch gern bei »Ready, Set, Love« vorbei.
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