In diesem kleinen Beitrag blicken wir zurück auf ein Spielemagazin von damals. Genauer: auf die TV Gamer, die vom Sommer 1983 bis zum Frühjahr 1985 erschienen ist. Die meisten von euch (und so ging es mir auch) werden dieses Heft wohl nicht kennen, weil es nicht seinen Weg in die deutsche Presse fand. Es erschien seinerzeit in England, wurde in London produziert und von Boytonbrook Ltd. verlegt. Publisher und Editor war Brian Williamson.
Dank dem Archivar
Gott sei Dank gibt es Menschen wie Jason Scott. Denn Jason, der sich selbst als „Free-Range Archivist“ bezeichnet, hat bereits viele Jahre damit verbracht Wissen zu retten. So hat er auch die Ausgaben der TV Gamer im Internet Archive verfügbar gemacht und damit erneut Kulturgut vor dem sicheren Papiertod bewahrt.
Mich faszinieren Hefte wie die TV Gamer.
Weshalb? Weil sie einen bunten und unwiderbringlichen Fundus an Zeitgeschichte darstellen und uns viel erzählen über unsere Videospielkultur. Sie bewahren faktisches Wissen über Hard- und Software und vor allen Dingen erhalten sie den Zeitgeist, die Optik der Spiele und längst vergessene Geschichten.
Obgleich die TV Gamer offensichtlich das Ziel hatte, die verschiedenen Spielehersteller und ihre Produkte zu fördern (in den Heften wurden im Schwerpunkt neue Spiele vorgestellt und beworben), gibt es immer wieder auch Beiträge und Essays über Videospielthemen, die das Lesen des Magazins aus gesellschaftlicher Sicht wertvoll machen. So wird neue Hardware vorgestellt und erläutert, Einblicke in die Szene gegeben oder popkulturelle Berichte mit Verweisen zu anderen Medienformen wie Filmen oder Büchern angeboten. Es handelt sich also nicht um eine reine „Verkaufsveranstaltung“.
Im Artikel „Getting into Video Gaming“ beispielsweise wird der Leser historisch abgeholt, um besser zu verstehen, wie Videospiele enstanden sind und welche Firmen oder Orte wichtig waren für die Entwicklung ihrer Kultur.
Einblick in die Hefte
Wenn ihr mögt schaut doch einmal rein in die Hefte und blättert ein wenig in der Vergangenheit. Lasst euch fallen in die Geschichte unserer Lieblingshobbies und freut euch über die Werbung und den Ausdruck von damals. Zum Anregen habe ich unten eine kleine Bildergalerie angefügt, die ein paar Beispiele gibt.
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