Auf meiner Facebook-Seite „Nerdstuff & Nostalgia“ habe ich seit einigen Jahren die Tradition eines Adventskalenders etabliert. Dabei poste ich jeweils vom 1. bis zum 24. Dezember täglich einen Beitrag zu einem bestimmten Thema. Im Vorfeld lasse ich die Community über dieses Thema abstimmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Dezember: „Bubble Bobble“
- 2. Dezember: „Spider-Man vs The Kingpin“
- 3. Dezember: „Miracle Warriors“
- 4. Dezember: „Wimbledon II“
- 5. Dezember: „Shining Force“
- 6. Dezember: „Alex Kidd in Miracle World“
Hast du die anderen Teile der Reihe schon gesehen? Falls nicht, findest du sie hier:
- 24 SEGA-Spiele, die mich prägten – Ein Adventskalender, Zweiter Teil
- 24 SEGA-Spiele, die mich prägten – Ein Adventskalender, Dritter Teil
Im vergangenen Jahr waren dies nun 24 SEGA-Spiele, zu denen ich in den 1990er-Jahren eine Beziehung hatte. Da dies sehr persönliche Erinnerungen sind, die sich zudem mit Videospielen beschäftigen, dachte ich mir, die Texte würden auch wunderbar hierher zu VSG passen. Daher werden wir Euch in den nächsten vier Wochen immer am Adventssonntag jeweils sechs Spiele aus meinem Adventskalender präsentieren. Die Texte sind weitgehend unverändert, so wie sie 2023 auch auf Facebook erschienen sind. Und nun viel Spaß und eine schöne Adventszeit allerseits!
Es ist soweit: Von heute an bis zum 24.12. werde ich Euch an dieser Stelle täglich ein Spiel für SEGAs Master System präsentieren, welches ich entweder selbst besessen habe (und noch besitze) oder das irgendwie anderweitig wichtig für mich war. Ab und an werden auch Spiele für das Mega Drive dabei sein, dies wird jedoch eher die Ausnahme darstellen.
Ihr lernt an dieser Stelle auch Korona Soft kennen, den damaligen Versand meines Vertrauens aus Gütersloh. Er war seinerzeit meine wichtigste Bezugsquelle für Spiele. Aufmerksam wurde ich auf ihn durch eine Anzeige in der GAMERS. Dieses Magazin wiederum war meine wichtigste Informationsquelle. Sofern vorhanden, werde ich zu den Postings deshalb jeweils den entsprechenden Testbericht aus dem Magazin (oder anderen Magazinen wie der Video Games) hinzufügen.
1. Dezember: „Bubble Bobble“
Anfangen möchte ich heute mit „Bubble Bobble“. Der dazugehörige Automat von Taito stammt aus dem Jahr 1986, die PAL-Version für das MS erschien Ende 1991. Zwei kleine Drachen müssen bei diesem Plattformer mittels Seifenblasen ihre Gegner vernichten. Das macht vor allem mit einem menschlichen Mitspieler riesigen Spaß.
Kennengelernt hatte ich das Game auf dem C64 eines Kumpels nach der Schule. Ich war vollkommen begeistert und ein kurzer Blick in den Katalog von Korona Soft zeigte mir, dass es auch für meine eigene Konsole eine Umsetzung gab. Von da an stand das Spiel ganz oben auf meiner Wunschliste. Und irgendwann im Herbst 1992 war es dann soweit, das Modul war mein. Zusammen mit meinem besten Kumpel Rayk (der Euch in den nächsten Tagen hier auch noch des öfteren begegnen wird) beziehungsweise meiner Cousine verbrachte ich fortan unzählige Stunden mit Bub und Bob. Wir waren eigentlich auch durch mit dem Spiel, es gab jedoch einige Rätsel, die wir damals einfach nicht lösen konnten und wegen derer uns das „richtige“ Ende verwehrt blieb. Stichwort: Geheimschrift!
Meine Begeisterung für das Spiel ging so weit, dass ich mich sogar künstlerisch betätigte. Das zweigeteilte Bild ist ein Gemeinschaftswerk mit meiner Cousine und entstand am 286er ihres Bruders mittels Paintbrush. Das andere Bild enthält rechts unten sogar meine Signatur und das Jahr der Entstehung (1992).
„Bubble Bobble“ wurde in der Erstausgabe der GAMERS (01/92) getestet und mit einer 2 gut benotet. Ich war jedoch erst ab 02/92 mit meinem Abo dabei. Das Heft habe ich mir dann irgendwann nachträglich besorgt, den Test seht ihr auf dem Foto.
Auch heute noch ist mir das Spiel immer wieder für eine Runde gut, leider macht es alleine jedoch nur halb so viel Spaß. Falls jetzt jemand Lust bekommen hat, hier ist unser Passwort, mit welchem man quasi alle Level ansteuern kann: SCERU777. Es ist mir bis heute im Kopf geblieben.
In diesem Sinne: Eine schöne Adventszeit allerseits, seid gespannt auf die nächsten Türchen.
2. Dezember: „Spider-Man vs The Kingpin“
Unser heutiges Türchen gehört dem Spinnenmann. „Spider-Man Vs the Kingpin“, so der volle Name des Spiels, erschien ursprünglich für SEGA Mega Drive und wurde 1991 auf das Master System portiert.
Das Modul gehört zu den besseren Actionspielen für die Konsole. Besonders gut wurde das Netzschwingen umgesetzt. Durch die Notwendigkeit, während des Spielens Fotos zu machen, und vom Erlös neue Netzpatronen zu kaufen, kam noch eine strategische Komponente hinzu. In der Fachpresse gab es überwiegend wohlwollende Bewertungen. Im Foto seht Ihr den Test der (identischen) Game-Gear-Version aus der Ausgabe 03/1992 der GAMERS.
Ich war schon seit Anfang der 1990er Jahre Fan des Superhelden aus dem Hause Marvel. Daher lag es nahe, mir auch das Game zuzulegen. Im August 1993 wurde dieser Plan dann in die Tat umgesetzt. Das passte ganz gut, denn das Spiel war zu dieser Zeit bereits im Preis reduziert und kostete nur noch um die 40 Mark.
Eine Zeit lang gehörte „Spider-Man“ zu meinen Favoriten auf dem Master System. Ich erinnere mich auch, es durchgespielt zu haben. Damals war die diesbezügliche Ausdauer auch einfach noch größer. Am besten gefiel mir, dass alle bekannten Bösewichte aus den Comics einen Auftritt als Levelbosse hatten.
Ich habe sogar den Lieferschein von damals noch, und habe Euch ein Foto davon gemacht.
3. Dezember: „Miracle Warriors“
Am heutigen ersten Advent präsentiere ich Euch ein Spiel, welches ich selbst nie besessen habe. Daher kann ich Euch auch kein Foto von der Box zeigen.
„Miracle Warriors“ ist ein Rollenspiel, welches 1988 in Europa für das Master System veröffentlicht wurde. Mit einer bis zu vier Personen umfassenden Party bewegt man sich über die Weltkarte, die Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Aufgrund der eingebauten Batterie zum Speichern der Spielstände gehörte das Modul damals zu den teuersten für SEGAs Konsole.
Warum habe ich das Spiel ausgewählt? Mein Kumpel Rayk hatte es sich zugelegt, kurz nachdem er sein Master System bekommen hatte. Jeden Freitag Nachmittag stattete ich ihm einen Besuch ab, um ihm beim Zocken zuzusehen. „Miracle Warriors“ war das allererste Rollenspiel, mit dem ich auf diese Weise konfrontiert wurde. Dementsprechend stark hat es mich beeindruckt. Daher habe ich mir auch die Anleitung (welche nur in englischer Sprache war) kopiert und mir ein eigenes kleines Heft gebastelt.
Auf den weiteren Bildern seht Ihr einen unentbehrlichen Ratgeber in der damaligen Zeit: „Tips & Tricks“ für SEGAs Master System. Das Buch hatte ich quasi zusammen mit meiner eigenen Konsole zu Weihnachten 1991 bekommen. Ohne die darin enthaltenen Lösungshilfen (auch für andere Spiele) hätten wir oft alt ausgesehen.
4. Dezember: „Wimbledon II“
Bei dem heutigen Spiel handelt es sich um das allerletzte, welches ich mir zur damaligen Zeit für das Master System gekauft habe. Das muss ungefähr Ende 1994 oder sogar schon Anfang 1995 gewesen sein. Ungewöhnlich ist dies insofern, als dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits im Besitz meines 486ers war, und die Konsole daher mehr oder weniger ausgedient hatte.
„Wimbledon II“ erschien 1993 für das Master System. Genauso wie beim Vorgänger handelt es sich um eine kompetente und flotte Umsetzung der Ballsportart. Mittels Passwortfunktion können ganze Turniere durchgespielt werden, und zu zweit macht das Ganze noch mehr Spaß. Entsprechend gut fiel das Urteil der GAMERS aus, im Sonderheft 02/93 („Sports by SEGA“) wurde die Note 2 vergeben.
Warum der späte Kauf? Spiele für das Master System waren zu diesem Zeitpunkt bereits sehr günstig zu haben. Der Zweispielermodus wiederum versprach lustige Duelle mit meiner Cousine. Daher verbrachten wir eine recht lange Zeit mit dem Modul. Auf dem Bild seht Ihr eines der seltenen dabei entstandenen Bilder. Es ist auf der Rückseite datiert mit 08/95.
Die Passwörter habe ich akribisch aufgeschrieben und den Zettel sogar noch mit einem Kunstwerk verschönert (siehe Foto).
5. Dezember: „Shining Force“
Wie bereits angekündigt, enthält der diesjährige Adventskalender auch einige wenige Mega-Drive-Spiele. Den heutigen Anfang macht „Shining Force“, welches im Jahr 1993 in Europa für den 16-Bitter erschien.
Da ich selbst zur damaligen Zeit nicht im Besitz eines Mega Drive war, kannte ich das Spiel nur durch Besuche bei meinem Kumpel Rayk. Aber diese reichten schon aus, um eine große Faszination bei mir auszulösen. Der einzigartige Mix aus Strategie und Rollenspiel sowie die coolen Kampfanimationen zogen mich vollkommen in ihren Bann. Ich konnte stundenlang einfach nur dasitzen und ihm beim Aufleveln zuschauen.
Daher besorgte ich mir damals jeden Schnipsel, den ich über das Spiel bekommen konnte. Ich hatte mir hierfür sogar eigens einen Ordner angelegt, welchen Ihr auf dem Foto seht. Das Bild mit den Charakteren aus dem Spiel habe ich selbst gezeichnet und bin heute noch einigermaßen stolz darauf.
Die Fachpresse war übrigens gleichermaßen begeistert, in der GAMERS 05/93 wurde die Note 1- vergeben.
6. Dezember: „Alex Kidd in Miracle World“
Zum Nikolaustag gibt es heute ein Spiel, welches für mich eine ganz herausragende Bedeutung hat. Nicht nur ist es das allererste Videospiel, dem ich überhaupt begegnet bin. Es war auch dafür verantwortlich, dass ich selbst unbedingt eine Konsole haben wollte (und einige Zeit später auch bekam).
„Alex Kidd in Miracle World“ erschien 1987 auf dem europäischen Markt und war von SEGA ganz klar als Konkurrenz zu Nintendos Mario konzipiert. Bei diesem klassischen Jump & Run hüpft, boxt, schwimmt und fliegt man sich durch unterschiedliche Level, um ein Land von der Herrschaft des Schurken Janken zu befreien.
Ich kann mich noch ganz genau an die Worte meines Kumpels Rayk in der fünften oder sechsten Klasse erinnern: „Ich habe jetzt so einen Spielcomputer daheim“. Das einzige was ich in dieser Richtung kannte, waren die LCD-Spiele a lá Game & Watch. Als ich dann einige Tage später sah, was er stattdessen hatte, stand mir vor Erstaunen der Mund offen. In den kommenden Monaten verbrachten wir Stunden um Stunden an seinem Master System und perfektionierten den Umgang mit Alex Kidd bei seinen Abenteuern.
An Weihnachten 1991 bekam ich dann mein eigenes Master System, bei dem, genauso wie bei Rayks Gerät, „Alex Kidd in Miracle World“ bereits fest im ROM der Konsole verbaut war (daher kann ich Euch auch keine Box präsentieren). Fortan war ich nur noch schwer vom Fernseher zu trennen.
Der Held Alex Kidd war Ende der 1980er so etwas wie das Maskottchen von SEGA, bevor Sonic dann diesen Platz einnehmen sollte. Er stand jedoch Zeit seines Lebens im Schatten von Mario. Zu unrecht wie ich finde. Zwar fehlt dem kleinen affenähnlichen Prinzen ein wenig das Charisma des italienischen Klempners. Aber was die grafische Darstellung und das abwechslungsreiche Gameplay betrifft, so hatte SEGA eindeutig die Nase vorn. Die GAMERS war ebenfalls begeistert, wie der abgebildete Test zeigt. Dieser ist in der Ausgabe 04/92 zu finden und erschien im Rahmen einer Aufarbeitung der „alten“ Spiele für das Master System.
In den folgenden Jahren erschienen noch mehrere Fortsetzungen von unterschiedlicher Qualität. Hier ist besonders „Alex Kidd in Shinobi World“ hervorzuheben. Dieses Spiel stand ebenfalls regelmäßig auf unserer Agenda.
Hast du die anderen Teile der Reihe schon gesehen? Falls nicht, findest du sie hier:
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