Am heutigen dritten Advent haben wir bereits Halbzeit: Noch insgesamt zwölf Spiele des SEGA-Adventskalenders gibt es bis Weihnachten kennenzulernen. Heute stehen die Nummern 13 bis 18 auf dem Programm. Die Texte stammen von einem Adventskalender, den ich 2023 auf meiner Facebook-Seite „Nerdstuff & Nostalgia“ veröffentlicht hatte. Viel Spaß und noch eine schöne Weihnachtszeit allerseits.
Inhaltsverzeichnis
- 13. Dezember: „Spy vs. Spy“
- 14. Dezember: „Prince of Persia“
- 15. Dezember: „Asterix“
- 16. Dezember: „The Terminator“
- 17. Dezember: „Olympic Gold“
- 18. Dezember: „NBA Jam“
Hast du die anderen Teile der Reihe schon gesehen? Falls nicht, findest du sie hier:
- 24 SEGA-Spiele, die mich prägten – Ein Adventskalender, Erster Teil
- 24 SEGA-Spiele, die mich prägten – Ein Adventskalender, Zweiter Teil
13. Dezember: „Spy vs. Spy“
Am heutigen 13. Dezember zeige ich Euch wieder einmal ein Spiel, welches ich nur bei meinem Kumpel Rayk gespielt habe beziehungsweise leihweise auch bei mir daheim.
„Spy vs. Spy“ basiert auf einer Reihe von Comicstrips aus dem Satiremagazin MAD und wurde für das Master System 1987 in Europa veröffentlicht. In der Vorlage bekämpfen sich ein schwarzer und ein weißer Geheimagent mit den kreativsten Mitteln gegenseitig. Genau das stellt auch das Prinzip des Spiels dar. Man schlüpft in die Rolle eines der Spione und bewegt sich durch ein Haus, auf der Suche nach mehreren Gegenständen. Zeitgleich versucht der Computer in der Rolle des zweiten Spions das Selbe. Um den Gegner aufzuhalten, stehen diverse Waffen und Fallen zur Verfügung.
Der besondere Reiz des Spiels war für uns damals neben seinem schwarzen Humor hauptsächlich der Zweispielermodus auf einem zweigeteilten Bildschirm. Ich kann mich an viele herrliche Duelle erinnern, während derer Rayk und ich uns fiese Fallen stellten und uns gegenseitig Gegenstände abjagten. Die Schadenfreude, wenn mein Kumpel dann wieder einmal blindlings in eine meiner Selbstschussanlagen gelaufen ist, war unübertroffen. Daher hat sich „Spy vs. Spy“ seinen Platz in meinem Adventskalender redlich verdient.
14. Dezember: „Prince of Persia“
Beim heutigen Spiel handelt es sich um einen echten Klassiker. Jordan Mechners „Prince of Persia“ wurde 1989 für den Apple II veröffentlicht, die Umsetzung für das Master System kam Mitte 1992 heraus.
Als Spieler übernimmt man bei diesem Plattformer die Aufgabe, sich durch labyrinthische Kerker zu kämpfen, um am Ende eine schöne Prinzessin aus den schmierigen Händen des Großwesirs Jaffar zu befreien. Dabei läuft ein unerbittliches Zeitlimit, nach 60 Minuten ist Schluss.
Die Version für MS-DOS war 1991 eines der ersten Computerspiele, denen ich überhaupt begegnet bin. Kennengelernt hatte ich es auf dem 286er meines Cousins. Ich war zutiefst beeindruckt von den filmreifen Bewegungen der Spielfigur und dem faszinierenden Gameplay. Einige Monate später erfuhr ich von der bevorstehenden Umsetzung für das Master System, und es war klar, dass ich das Spiel haben musste. Die Lieferung von Korona Soft traf im November 1992 ein, und ich war hellauf begeistert. Mindestens ebenso begeistert war übrigens auch Boris Schneider und vergab eine glatte 2 in der Ausgabe 05/92 der GAMERS.
Bei „Prince of Persia“ stimmt einfach alles, angefangen bei der geschmeidigen Grafik über die präzise Steuerung bis hin zu den immer stärker werdenden Gegnern. Daher ist das Modul auch heute noch regelmäßig zu Gast in meinem Master System. Ich habe in der Box noch einen Zettel mit Passwörtern gefunden, den ich Euch ebenfalls fotografiert habe.
15. Dezember: „Asterix“
Es gibt viele gute Jump & Runs für SEGAs Master System. Am heutigen 15. Dezember möchte ich Euch jedoch eines vorstellen, welches mir besonders am Herzen liegt.
„Asterix“ wurde im Jahr 1991 veröffentlicht und basiert auf den gleichnamigen französischen Comics um den unbeugsamen Gallier und seine Freunde. In Kontakt kam ich mit dem Spiel, weil mein Kumpel Rayk es sich zugelegt hatte. Der Spieler schlüpft entweder in die Rolle von Asterix oder in die seines dicken Freunds Obelix. Je nachdem, für welchen Gallier man sich entscheidet, sind die Level auf unterschiedlichen Wegen zu lösen.
Neben diesem abwechslungsreichen Gameplay waren es vor allem die tolle Grafik und der Spielwitz, die uns damals faszinierten. Daher verbrachten wir unzählige Stunden damit, die Level und ihre Überraschungen ausgiebig zu erkunden. Fans der Comics waren wir sowieso. In der Erstausgabe der GAMERS (01/92) vergab Heinrich Lenhardt die Note 2.
Ich dachte übrigens immer, dass der Untertitel des Spiels „coming soon“ lautete. Denn auf einer Werbeankündigung von Korona Soft hieß es seinerzeit „Asterix. Coming soon…“. Tja, so ist das mit den Englischkenntnissen eines Zwölfjährigen.
16. Dezember: „The Terminator“
Am heutigen 16. Dezember präsentiere ich Euch innerhalb des Adventskalenders die zweite Umsetzung eines erfolgreichen Films. James Cameron hatte 1984 mit „Terminator“ einen Meilenstein des Science-Fiction-Kinos geschaffen. 1992 gab es dann für Besitzer eines Master Systems die Möglichkeit, die Handlung des Films nachzuerleben.
Bei diesem Spiel handelt es sich insofern um eine Premiere, als dass ich es damals weder selbst besessen, noch bei meinem Kumpel Rayk kennengelernt habe. Ein anderer Schulkamerad, Stefan, war ebenfalls Besitzer eines Master Systems, und von diesem hatte ich mir „Terminator“ für ein paar Wochen ausgeliehen (im Gegenzug hatte ich ihm die Gurke „Ghost House“ überlassen, aus meiner Sicht ein guter Tausch).
Warum taucht das Spiel hier auf? Zum einen, weil die Vorlage von Cameron damals wie heute zu meinem absoluten Lieblingsfilmen gehörte. Zum anderen übte das Spiel trotz oder vielleicht wegen seines hohen Schwierigkeitsgrads eine besondere Faszination auf mich aus. Auch die Präsentation ist für MS-Verhältnisse sehr ordentlich, sowohl im Hinblick auf die Grafik als auch ausnahmsweise auf die sehr originalgetreue Titelmelodie im Vorspann. In der Ausgabe 04/92 der GAMERS gab es damals (hauptsächlich wegen des Schwierigkeitsgrads) keine besonders gute Bewertung.
„Terminator“ gehört zu denjenigen Spielen, die ich zwar damals nicht besessen, mir aber im Laufe der letzten Jahre nachträglich noch zugelegt habe. Ich glaube, das spricht für sich.
17. Dezember: „Olympic Gold“
Wir haben heute bereits den dritten Advent, in genau einer Woche ist Heiligabend (nicht Weihnachten!). Wir bewegen uns quasi im Sprint auf die Feiertage zu. Ebenfalls im Sprint bewegten sich die Leichtathleten in „Olympic Gold“, welches anlässlich der olympischen Sommerspiele 1992 auf dem Master System erschien.
Ungefähr zu dieser Zeit, also im Sommer 1992, habe ich das Modul auch bekommen. Mit einem Preis von 119,95 DM war es das teuerste in meiner damaligen Sammlung. Gekauft wurde es in einem Elektroladen, in welchem zufälligerweise auch mein Bruder damals arbeitete.
„Olympic Gold“ gehört zu der Sorte von Spielen, die mit mehreren menschlichen Mitspielern besonders viel Spaß machen. Obwohl es leider nicht möglich ist, bei den Disziplinen wie Laufen oder Schwimmen gleichzeitig anzutreten, hatten wir seinerzeit auf der Jagd nach Medaillen dennoch viele lustige Sitzungen sowohl in der Familie als auch bei meinem Kumpel Rayk. Turmspringen und Bogenschießen standen in meiner Gunst besonders weit oben. Zudem bin ich bis heute noch ein Fan der digitalen Abschlussfeier inklusive Feuerwerk. Heinrich Lenhardt war ebenfalls von dem Modul angetan und vergab in der Ausgabe 03/92 der GAMERS eine 2-
Der Packung war übrigens neben der extrem dicken Anleitung noch ein Souvenirheft zu den Spielen in Barcelona beigelegt.
18. Dezember: „NBA Jam“
Unser heutiges Spiel am 18.12. ist wieder einmal eines für das Mega Drive. „NBA Jam“ basiert auf dem gleichnamigen Arcade-Automaten von Midway und wurde 1994 veröffentlicht. Das Master System wurde nicht mehr mit einer Umsetzung bedacht, wohl aber der Game Gear. Das ist ein eindeutiges Indiz für den damals langsam aber sicher endenden Lebenszyklus der 8-Bit-Konsole.
Das Spiel bietet stark vereinfachte und sehr spektakuläre Basketball-Matches der nordamerikanischen Profiliga. Vor allem zu zweit entstehen auf diese weise äußerst unterhaltsame, wenn auch sehr unrealistische Partien mit physikalisch unmöglichen Slam Dunks und brennenden Körben.
Wie kam ich damals zu „NBA Jam“? Basketball war zu dieser Zeit in meinem Freundeskreis sehr angesagt, die Chicago Bulls dominierten die Liga. Ein Klassenkamerad war im Besitz des Mega-Drive-Moduls und ich konnte ihn dazu überreden, es mir leihweise für ein paar Tage zu überlassen. Mit diesem begab ich mich zu meinem Kumpel Rayk, wo wir es ausgiebig bespielten. Im Gegenzug dazu hatte Rayk sich einverstanden erklärt, meinem Mitschüler eines seiner eigenen Module („Centurion“) zu überlassen.
Ich war dermaßen im Basketballfieber, dass ich mir sogar selbst ein Mega Drive aus der Videothek des Nachbarorts auslieh, um auf meinem eigenen Mini-Fernseher abends noch eine Runde „NBA Jam“ zu zocken. Die GAMERS war ebenfalls sehr angetan, und bewertete das Spiel in der Ausgabe 04/94 mit einer 1-
Seit einigen Jahren bin ich selbst im Besitz eines Mega Drive, und „NBA Jam“ war eines der ersten Spiele, das ich mir besorgt habe. Seitdem heißt es nun auch bei mir immer wieder: „Boomshakalaka“!
Hast du die anderen Teile der Reihe schon gesehen? Falls nicht, findest du sie hier:
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