Ich habe ein Problem – und es heißt Marvel SNAP

Lesedauer: 4 Minuten

Ich bin kein Mensch, der sonderlich viele Mobile-Games spielt. Im Gegenteil finde ich es grundsätzlich zu fummelig und schlicht unkomfortabel, an Touchgeräten zu zocken. Sitze ich nicht direkt an der Konsole, greife ich zwar gerne zum Handheld, aber sicher nicht zum Smartphone oder Tablet. So meine Einstellung zumindest bis vor knapp zwei Jahren und dann kam Marvel SNAP.

Die faszinierende Welt der Comics

Bevor wir in meine Marvel-SNAP-Sucht eintauchen, vorab ein paar Worte zu meiner Comic- oder viel mehr X-Men-Leidenschaft. Schon in den 90ern war ich großer Fan der X-Men-Geschichten. So habe ich mich über jede Serie, Film und später -als ich die finanziellen Mittel hatte- auch über jede X-Men-Comicheftreihe gefreut. Meine Sammlung wird zwar nur phasenweise aufgestockt, aber ich genieße meine Paperbacks und die enthaltenen Storys, vor allem zur X-Men-Reihe sehr. Ebenso bin ich fasziniert von den unterschiedlichen Schreib- und Zeichenstilen der Autor:innen.

In den letzten Jahren kam man zudem kaum am „Marvel Cinematic Universe“ vorbei. Auch ich habe viele Filme mit Begeisterung verschlungen und auch wenn die Qualität sowie der Hype immer mehr abflacht und auch ich ein generelles Sättigungsgefühl spüre, gehört das breite Medium der Comics weiterhin zu meinem Alltag. Zuletzt konnte mich -wenig überraschend- die Fortführung der X-Men ’97 animierten Serie wirklich begeistern.

Alles in allem eine solide Basis, um mein Interesse für ein Spiel im Comic-Universum zu wecken.

Was ist Marvel SNAP?

Klären wir doch aber erst einmal, was Marvel SNAP überhaupt ist.

Marvel SNAP lässt sich grob als Online-Kartenspiel für Casual-Gamer beschreiben – perfekt für alle, denen Magic zu kompliziert und Hearthstone zu zeitaufwendig ist. Genau mein Ding, da ich momentan auf kurze, unkomplizierte Spielsessions angewiesen bin (siehe meinen Beitrag zur (Un)vereinbarkeit des Videospielhobbys und des Mamaseins).

So besteht ein Match im normalen Modus aus maximal sechs Zügen und einer Spieldauer von etwa zwei bis drei Minuten. Man startet mit 12 Karten in eine Partie, die Marvel-Charaktere darstellen und jeweils eigene Stärken, Effekte und Energiekosten haben. Die Energie, die man zum Ausspielen der Karten benötigt, steigt pro Runde an.

Ziel ist es, in mindestens zwei von den drei Standorten die meisten Punkte zu erlangen. Sowohl die eigenen Karten als auch die Standorte auf dem „Spielbrett“ haben dabei unterschiedliche Effekte, die man strategisch in sein Game einbauen muss (oder sollte). Eines der Kernelemente ist dabei das „Snappen“. Ähnlich wie beim Poker geht man mit einem Grundeinsatz (Cubes) in ein Match und durch „Snappen“ kann man diesen erhöhen oder den Gegner zum Rückzug drängen. Mit den erhaltenen Cubes steigt man im saisonalen Level auf. Dadurch schaltet man Belohnungen wie In-Game-Währungen, neue Karten oder kosmetische Inhalte frei.

Soweit die trockene und unspektakuläre Erläuterung zum Spielprinzip…

… und der Reiz daran?

Neben dem schnellen und für das Genre unkomplizierten Spielprinzip besteht der Reiz natürlich auch aus dem Marvel-Universum. Wie eingangs erwähnt, bin ich großer X-Men-Fan und erfreue mich vor allem daran zu sehen, wie sie die bekannten Comic-Figuren und deren individuellen Fähigkeiten als Karteneffekt integriert haben.

So ist neben dem generellen Gameplay sicherlich auch der Karten-Sammelfaktor ein großer Aspekt, der den Reiz für mich ausmacht. Auch die Möglichkeit, Karten mit Rahmen und besonderen Effekten upzugraden, ist ein motivierender Faktor. In der folgenden Galerie ein kleiner Ausschnitt meiner Lieblingskarten und Upgrades.

Eines der Highlights für mich an Marvel SNAP ist sicherlich auch die taktische Tiefe – das sogenannte Meta-Gaming. Die Optimierung meiner Decks, um perfekte Karten-Synergien zu erzielen, begeistert mich seit Release. Immer wieder experimentiere ich mit verschiedenen Deck-Archetypen, um auf aktuelle Balancing-Änderungen oder neue Karten zu reagieren. Durch die monatlichen Seasons mit neuen Karten, Balancing-Patches und neuen Herausforderungen bleibt das Spiel frisch und abwechslungsreich.

Wo genau liegt also das Problem?

Das klingt doch bisher alles super, nur der Überschrift bin ich so bislang nicht gerecht geworden. Wo genau liegt also der Haken?

Fakt ist: Marvel SNAP frisst meine ohnehin schon knappe Gaming-Zeit fast vollständig auf. Statt mich meinen Konsolenspielen zu widmen, greife ich lieber zum Smartphone, um eine schnelle Runde SNAP zu spielen. Es ist simpel, kurzweilig und erfordert nicht zu viel Aufmerksamkeit – perfekt für zwischendurch, aber leider auch ein Grund, warum Titel wie Astro Bot weiterhin halb fertig auf der Konsole herumdümpelt.

Hinzu kommt, dass der FOMO-Faktor (Fear of Missing Out) für mich eine gewisse Rolle spielt: Macht man ein paar Monate Pause, verpasst man schnell eine Menge neuer Karten und möglicherweise auch spannende Events. Sicher einer der Gründe, warum ich das Spiel auch aktuell nicht aus der Hand legen kann.

Eine weitere Problematik ist der Kostenfaktor. Marvel SNAP ist zwar Free-to-Play, doch mein anhaltende Freude am Spiel und die ausufernde Spielzeit verleiten mich dazu, jede Season-Pass-Erweiterung mitzunehmen.

Im Verhältnis zur Unterhaltung und den vielen Stunden, die ich bereits investiert habe, empfinde ich den Preis aber durchaus als fair. Trotzdem lasse ich es lieber bleiben, einmal nachzurechnen, was ich bisher für das Spiel ausgegeben habe – manche Dinge sollte man einfach nicht so genau wissen.

Uff, lassen wir das erst einmal kurz sacken und gehen dann zum Fazit über.

Schlusswort

Ich hoffe, ich konnte gut beschreiben, was den Reiz des Spiels für mich ausmacht. Wer noch tiefer in das Thema eintauchen möchte, kann gern in meine Podcast-Besprechung bei Insert Moin reinhören: Marvel Snap Revisited – Warum wir das Spiel nach über einem Jahr immer noch täglich spielen.

Ob mein anhaltendes Interesse an Marvel SNAP ein Problem darstellt, ist sicherlich eine Frage der Perspektive. Natürlich ist es etwas schade, dass ich andere Spiele momentan vernachlässige. Aber solange ich gut unterhalten werde und die Ablenkung vom Alltag finde, die ich brauche, sehe ich das durchaus positiv. Der Kostenfaktor mag auf den ersten Blick abschreckend wirken, aber für mich funktioniert dies ähnlich wie ein klassisches WoW-Abo oder ist vergleichbar mit der Anschaffung von zwei Vollpreistiteln im Jahr.

Jetzt seid ihr gefragt: Wie denkt ihr über Mobile-Games? Gebt ihr auch regelmäßig Geld für ein Spiel aus – und wenn ja, wie fühlt ihr euch dabei?

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11 Antworten zu „Ich habe ein Problem – und es heißt Marvel SNAP“

  1. Avatar von Thilo Nemitz

    I feel you…

    Aber Marvel Snap ist der TEUFEL.

    Weil es so gut gemacht und süchtigmachend ist. Mittlerweile bin ich fast der Meinung, dass es umsonst (oder nicht so LÄCHERLICH teuer) sein oder verboten werden sollte. Here is why:

    Ich habe vor zwei Monaten das Game ENDLICH an den Nagel gehängt. Und es war, genau wie damals bei Hearthstone, vergleichbar mit der schmerzhaften Durchtrennung einer lebensbringenden Nabelschnur.

    Es ist wie du sagst: FOMO god level. Ständig will/muss man die täglichen Quests abhaken, um die wertvollen credits nicht liegen zu lassen. Dann muss man immer am Ball bleiben, um immer die neusten Karten und damit eine Chance im Meta-Game zu haben. Was wiederrum eng mit der diabolischen Monetarisierung verzahnt ist (Season Pass etc).

    Ende vom Lied: Man macht fast nichts anderes mehr und verdummt irgendwann? Da es ein Mobile Game ist, kann man immer und überall zocken. Doch man fängt nach meiner Erfahrung schnell an sich selbst zu belügen. „Ich zocke das ja nur mal kurz zwischendurch als Ablenkung“ oder „ich sitze hier gerade im Zug und kann ja eh nix anderes Sinnvolles machen…“ Doch, eine ganze Welt wartet darauf entdeckt zu werden, wenn du endlich dieses Koks wegwirfst!

    Und das Schlimmste an all dem (wie auch schon bei Hearthstone): Umso länger man spielt, desto schwieriger wird es überhaupt noch mal aufzuhören. Ich hatte beim finalen Ausstieg einen Kartenlevel von knapp 25.000. Unendlich viele Ink-, Gold-, Crackle- und god split-Karten in meiner Sammlung flehten mich an, sie nicht zurückzulassen. Es war so FU***** schwer, diesen Trophäen-Berg einfach das Klo runterzuspülen. Ich hatte so viel erreicht in diesem Spiel!

    Marvel Snap spielt mit Süchten und Ego-Allüren (Sieh, was ich für krasse Karten habe!) wie kaum ein anderes Game. Ich möchte nicht wissen wieviele Jugend-Insolvenzen etc. dahinter stecken… Auf meinem Level habe ich schon gegen einen Gegner gespielt, dessen GANZES DECK nur aus Goldkarten mit Kirby Crackle bestand! Wenn der nicht gerade Millionär war, dann frage ich mich wessen Kreditkarte da leiden musste…

    Der Punkt ist: Ich will das Spiel an sich nicht komplett verteufeln. Weil es wirklich mega gut gemacht ist. Das simple Schere-Stein-Papier-Prinzip in der schillernden Marvel-Welt mit genialen Effekten und Musik aufgepeppt. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich endlich wieder frei bin!

    ICH kann jetzt wieder neue Games erleben. 😉 Zocke zB gerade das übergeniale Split FIction mit meiner besseren Hälfte. Oder ich kann mal wieder Netflixen, ein gutes Buch lesen oder Brettspiele zocken. Marvel Snap war einfach zu lange eine angenehme. schnelle Lösung, um meine Dopamin-Hits zu bekommen. Für mich ist Marvel Snap vergleichbar mit Social Media: Irgendwann wird das stundenlange Scrollen, um das Hirn zu stimulieren, zum Automatismus und man merkt gar nicht, wie das restliche Leben an einem vorbeizieht.

    Was für mich als Autor tödlich ist! Wenn ich schreiben und lesen will, dann habe ich nie zu viel Zeit.

    Und anderen Menschen geht es vermutlich auch so. Dir viellicht auch? 😉

    Ich meine, das Wort „Problem“ in der Überschrift deines Artikels hier, sagt ja eigentlich schon alles…

    Wieviele neue Bücher, Spiele, Serien etc. hättest du schon erlebt, wenn du nicht Marvel Snap spielen würdest? Das soll keine „von oben herab-Belehrung“, sonder nur ein Denkanstoß sein von jemandem, der (mal wieder) zu lange gewartet hat, bevor er seinem Dealer endlich sagen konnte: Ich hab genaug von dem Scheiss. Ich will mein Leben zurück. 🙂

    Aber vielleicht hats du dich auch einfach besser unter Kontrolle als ich…

    Liebe Grüße, Thilo

    Steph
    1. Avatar von Steph

      Zunächst danke für den ausführlichen Kommentar und die Warnung, was Spiele wie diese anrichten können.

      Also grundsätzlich gebe ich dir recht, natürlich sind die Mechaniken in Marvel SNAP so aufgebaut, dass sie Süchte verstärken und man sich verleitet fühlt, immer mehr Geld in das Spiel zu investieren. Hier sollte oder muss man für sich selbst Grenzen des Zumutbaren definieren. Überschreitet man diese, hat man tatsächlich ein Problem. Wie immer gilt bei solchen Spielen, dass der Jugendschutz hier eigentlich verschärft werden müsste!

      Ich bin ehrlicherweise bei Spielen aber nicht wirklich „Sucht anfällig“, zumindest nicht in dem Ausmaß, wie du das hier beschreibst. Im Zeitraum des Artikels habe ich besonders viel Marvel SNAP gespielt – zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich das Spiel schon mal über sechs Monate pausiert hatte. Gerade die Zeit mit meinem Kind kann ich nicht genießen, wenn ich ständig abgelenkt bin oder spiele (und das gilt für jede Art von Games). Gleichwohl ist es weiterhin eine bequeme Art, sich während der Pausen auch mal abzulenken.

      Ich sehe das Ganze daher auch weiterhin nicht so „schwarz-weiß“. Dein Beispiel mit dem vergoldeten Deck ist eventuell gar nicht so dramatisch. Im Grunde kann das auch nur bedeuten, dass dieser Spieler seit Release regelmäßig spielt, ohne zwangsweise Geld investiert zu haben. Wenn ich’s darauf anlege, kann ich mir auch ein komplettes vergoldetes Deck zusammenstellen. Dabei kaufe ich auch „nur“ den Season Pass und habe bisher drei kleinere Pakete gekauft – das kann man natürlich auch schon kritisch sehen. Ohne die Hintergründe zu kennen, würde ich aber nicht gleich vermuten, dass der Gegenüber Unmengen an Geld in das Spiel gebuttert hat. Beim „Angeben“ mit den Karten-Designs finde ich mich aber definitiv wieder. Das hat etwas von kindlicher Freude, wenn man eine Karte mit einem tollen Artwork erhält und sich für diese noch schöne Rahmen oder Hintergründe erspielt.

      Am Ende ist die „Problem-Überschrift“ sicher auch mit Humor bei mir zu nehmen. Klar hätte ich ohne Marvel SNAP Astro Bot wahrscheinlich schon durchgespielt, aber umgekehrt habe ich seit dem Erscheinen des Artikels mit Art of Rally bereits etliche Stunden verbracht sowie mit meinem Mann Monster Hunter Wilds gestartet. Meine Zeit ist durch Arbeit und Baby aber grundsätzlich begrenzt, sodass allzu viel Medienkonsum ohnehin kaum möglich ist. Es beginnt aber schon wieder die Phase, in der mich der Marvel SNAP-Grind ermüdet, ich eine Pause benötige und mich mehr und mehr anderen Sachen widme, ohne dass ich dabei nachts schweißgebadet aufwache.

      Danke für deine eigenen Einblicke & Liebe Grüße :>

      1. Avatar von Thilo Nemitz

        danke auch für deine ausführliche Antwort! 🙂

        „zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich das Spiel schon mal über sechs Monate pausiert hatte.“

        Jo, ich auch, aber dann hat es mich mega genervt, dass man kaum noch hinterhergekommen ist und einem zig wichtige Karten gefehlt haben. Ich finde, MS bestraft so einen „Urlaub“ zu hart. Und da greift dann wieder meine Kritik bzgl. Grinden, Suchtmechanik und Geld…

        „Im Grunde kann das auch nur bedeuten, dass dieser Spieler seit Release regelmäßig spielt, ohne zwangsweise Geld investiert zu haben.“

        Möglich, aber SEHR unwahrscheinlich. 🙂 Mal abgesehen von der geringen Wahrscheinlichkeit den god split mit Gold und Kirby zu bekommen, fehlen dir einfach irgendwann die Karten-Booster, um die Karte, die du schon 20 mal gesplittet hast, noch weiter upzugraden… und dann geht nur noch kaufen. Es sei denn, du spielst seit einer Ewigkeit immer nur dasselbe Deck mit den selben Karten. Auch eher unwahrscheinlich ^^ Und ich spiele btw seit Release des Spiels, habe (hatte) alle Karten und habe gut Geld reingebuttert und selbst ich könnte kein Deck in komplett gold mit Kirby bauen.

        „Gleichwohl ist es weiterhin eine bequeme Art, sich während der Pausen auch mal abzulenken.“

        Ja, kenne ich, habe auch einen kleinen Sohn. 🙂 Nur, wird das irgendwann (zumindest bei mir) zur Schutzbehauptung. In solchen Pausen kann man ja durchaus auch ein gutes Buch weiterlesen oder was anderes machen.

        Fazit: Du hast recht, dass man es nicht Schwarz und Weiß sehen muss. Natürlich nicht. Aber für mich gehört MS in die diabolische Riege der Spiele wie WoW oder Hearthstone, wegen denen Eltern ihre Kinder in die Psychotherapeutische Praxis meiner Frau schleifen… Am Ende des Tages ist MS einfach eine Gelddruckmaschine. Eine sehr gut gemachte, weswegen sie nur von Leuten benutzt werden sollte, die es wirklich „Casual“ nutzen (können).

        LG, Thilo

        Steph
        1. Avatar von Steph

          Jo, ich auch, aber dann hat es mich mega genervt, dass man kaum noch hinterhergekommen ist und einem zig wichtige Karten gefehlt haben. Ich finde, MS bestraft so einen „Urlaub“ zu hart. Und da greift dann wieder meine Kritik bzgl. Grinden, Suchtmechanik und Geld…

          Ja, Marvel SNAP „bestraft“ lange Pausen schon sehr. Das hat mich auch die ersten Wochen nach dem Wiedereinstieg gestört. Mittlerweile hat sich das für mich aber wieder etwas ausbalanciert.

          Es sei denn, du spielst seit einer Ewigkeit immer nur dasselbe Deck mit den selben Karten. Auch eher unwahrscheinlich ^^ Und ich spiele btw seit Release des Spiels, habe (hatte) alle Karten und habe gut Geld reingebuttert und selbst ich könnte kein Deck in komplett gold mit Kirby bauen.

          Wenn du wüsstest, wie unermüdlich ich unter anderem ein bestimmtes Deck spiele 😀

          Aber wie von dir erwähnt, gingen mir tatsächlich auch die Booster für zwei der Karten im Deck aus, bevor ich diese auf Ink hatte. Der Shop bietet dann zwar kostenlose Upgrades für Karten mit wenig Boostern an, aber da die Kartenauswahl an der Stelle sehr zufällig ist, dauert es natürlich trotzdem seine Zeit bis zum nächsten Split. Ich habe hier trotzdem kein Interesse, dafür extra Geld auszugeben. Ich erfreue mich an dem, was ich selbst erspiele.

          Ja, kenne ich, habe auch einen kleinen Sohn. 🙂 Nur, wird das irgendwann (zumindest bei mir) zur Schutzbehauptung. In solchen Pausen kann man ja durchaus auch ein gutes Buch weiterlesen oder was anderes machen.

          Für mich persönlich fühlt sich das erst mal nicht wie eine Schutzbehauptung an, ich habe ja schließlich Spaß an dem Spiel und möchte ganz bewusst auf einem Low-Level-Niveau unterhalten werden. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass ich meinen Geist nicht auch mit anderen Dingen bei Laune halte. Dazu sind meine Hobbys dann glücklicherweise sehr breit gefächert.

          Der Beitrag fokussiert sich natürlich sehr bewusst auf das Spiel (ist ja schließlich eine Spielbesprechung). Aber ich lasse mich dadurch weniger vereinnahmen, als der Text es vermuten lässt – zumindest bin ich aktuell wieder in der Übersättigungsphase.

          Spannend wird das dann sicher noch einmal in meiner Fortsetzung zu (Un)vereinbarkeit des Videospielhobbys und des Mamaseins), dort zeigt sich dann noch einmal genauer, wie ich meine Zeit neben Elternrolle in den letzten Monaten genutzt habe.

          Sylvio Konkol
          1. Avatar von Thilo Nemitz

            Wollte mit meiner Antwort nur mal aufzeigen, wie solche Spiele einen unverhältnismäßig großen Platz in einem Leben einnehmen können. Solange du daran Spaß hast und keine „Nachteile“ in anderen Lebensbereichen bemerkst, ist nichts dagegen einzuwenden. ^^

            „Fortsetzung zu (Un)vereinbarkeit des Videospielhobbys und des Mamaseins“

            Lese ich bestimmt rein. Ich kann aber schon verraten, dass es irgendwann glorreich wird, wenn der Nachwuchs endlich zu Player 2 herangewachsen ist. Auch, wenn es ärgerlich ist, dass mich mein Sohn mittlerweile in Mario Kart 8 abzieht. Ich war so lange ungeschlagen! HEUL 😉

            Sylvio KonkolSteph
  2. Avatar von Florian Auer

    Hallo Steph 🙂 Ich wollte eigentlich schon länger diesen Beitrag kommentieren, aber es kam mir immer etwas dazwischen. Auch wenn das Spiel selbst weniger interessant für mich persönlich ist, den Beitrag finde ich sehr interessant. Und er macht mich auch ein klein bisschen traurig (Also nicht weil er geschrieben ist, wie er geschrieben ist).

    Das Spiel ist wohl wirklich gut gemacht, spaßig und funktioniert in seiner Gesamtheit anscheinend recht gut. Schade nur, dass es wie viele Spiele heutzutage auf SaaS und räuberische Monetarisierung setzt. Da können vermutlich die Devs selbst gar nicht mal was dafür – solche Entscheidungen kommen in der Regel aus der Anzug-und-Blazer-Fraktion.

    Dadurch wird einem Spiel, so finde ich, einfach Leichtigkeit genommen. Auch wenn man Spaß hat, so fängt man doch an, dem FOMO anheimzufallen (wie du auch schreibst). Das Spiel muss immer neue Sachen bieten, um die Spielerschaft zu motivieren, Geld auszugeben. Was wiederum Ressourcen bindet, die dann kein neues Spiel entwickeln können.

    Und weil es ja im Kern gratis ist, muss im Spiel genug „Suchtanreicherndes“ enthalten sein, dass die Leute auch dran bleiben und irgendwann sich genötigt sehen, Geld auszugeben.

    Das ist unglaublich schade. Stell dir nur vor, es gäbe ein Marvel Snap für 15 Euro, das einen ausreichenden Offline-Modus enthält, einen Online-Modus, ein festes Set an Karten, und man spielt es bis irgendwann Marvel Snap 2 rauskommt mit neuen Karten, neuen Features. Irgendwann wird vielleicht der Onlinedienst für das ursprüngliche Spiel eingestellt, aber die Offline-Funktionalität würde erhalten bleiben. Ein Spiel, das funktioniert und niemanden hintenrum zum Geldausgeben auffordert. Schade, dass es so etwas, gerade im mobilen Spielemarkt auf Smartphones, kaum mehr gibt.

    Steph
  3. Avatar von Sven Pieloth

    Marvel Snap… Das war 2024 wohl einer meiner meistgenutzten Freizeitaktivitäten. Ich kann jeden Satz in deinem Artikel komplett so unterstreichen. Allerdings habe ich nie etwas für das Spiel ausgegeben. Jedoch finde ich es nicht verwerflich dafür Geld aus zu geben wenn du mit dem Spiel spaß hast. Das gute ist, das Spiel geht auch nicht in Richtung Glücksspiel. Es ist einfach ein Deckbuilder nur eben digital. Ich habe jetzt seit Monaten nicht mehr gespielt da mir das ganze auf Dauer etwas zu eintönig geworden ist. Ich brauche die Abwechslung. Das ist in Sachen Videospiele Fluch und Segen zugleich. In dem Fall freut sich der Akku meines Smartphones. Den dieser keucht gegen Ende des Tages nicht mehr aus dem letzten Loch .^^

    Steph
  4. Avatar von Alexander Strellen

    Hallo Steph,
    ich bin leidenschaftlicher Spieler. Ob Brettspiel oder Videospiel. Da mache ich keinen Unterschied. Videospiele spiele ich am PC, auf diversen Konsolen und meinen alten C-64. Das Smartphone als Plattform für Spiele funktioniert aber gar nicht. Hat sich nie bei mir durchgesetzt. Das Spiel „Card Crawl“ hatte ich während der Schwangerschaft meiner Frau viel und häufig gespielt. Wir beide haben halt oft zusammen in Arztpraxen gesessen. Hier habe ich tatsächlich bis zum Ende vom Spiel durchgehalten. Das wurde auch im Kreissaal gespielt. So eine Geburt dauert halt ein paar Stunden und als Mann kannst du da halt nicht viel machen. Danach hat es aber kein Spiel mehr geschafft mich länger als ein paar Tage zu begeistern. Ich denke es liegt am kleinen Bildschirm und am Touchscreen.
    Marvel Snap habe ich aber auch ein paar Tage gespielt. Bin selbst begeisterter Comicleser, wobei ich eher im DC-Universum als bei Marvel unterwegs bin. Aber egal. Die Motive auf den Karten von Snap haben mich trotzdem sehr begeistert und die ersten Stunden mit dem Spiel waren unterhaltsam. Danach wurde es aber eintönig. Tatsächlich ging mir auch diese ständige Anmeldepflicht, um Bonuszeug abzugreifen auf die Nerven. Da reagiere ich allergisch, obwohl es ja nur optional ist. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum Spiele auf dem Smartphone bei mir nicht zünden.

    André EymannSteph
    1. Avatar von Steph

      Die Karten-Motive/-Varianten funktionieren bei mir aktuell ähnlich, wie bei anderen die Pokémon-Sammelleidenschaft. Meine Foto-Galerie der besten Karten wächst und wächst :’D

      André Eymann
  5. Avatar von .beejay
    .beejay

    Oh, kann diese Begeisterung nachvollziehen. Hab es nicht gespielt, aber sehe Parallelen zu meiner Clash Royale-Zeit. Ich habe da auch echt viel Zeit (und auch ein paar Euros) reingesteckt, aber jetzt spiel ich’s kaum noch. Vor allem macht das investieren kaum Sinn, wenn man erstmal checkt, dass dadurch nur die Zahlen größer werden (Schaden, Leben, Rang in der Liga) und man kurzzeitig ein paar Matches mehr gewinnt, bis man im Rang wieder aufsteigt. Das Spiel ist ja Elo-basiert, also landet man ohne invest irgendwann doch wieder bei ca 50:50 Winrate. Langfristig muss man also immer weiter investieren, wenn man dem künstlich erzeugten Verlangen nach nem immer höheren Rang nachgibt. Wenn man da drauf scheißt, dann lebt es sich deutlich entspannter!

    Aaaaaaber! Ich kann’s durchaus auch verstehen, dass man in sein Hobby investieren möchte. Ich spiele aktuell viel League of Legends – Wild Rift auf Handy und iPad, das hat einige Vorzüge gegenüber der PC-Version. Allem voran, dass die Runden im schnitt eher 15-20 statt 35-45 Minuten dauern – als Familienvater deutlich entspannter! Jedenfalls investiere ich da gelegentlich auch mal ein paar Euros für skins oder so. Aber nicht weil mir das Game das aufzwingt (das wird tatsächlich immer schlimmer, vor allem in Form von Lootboxes…), sondern weil ich das Spiel unterstützen möchte. Mir macht es Spaß, ich nutze den Dienst und MÖCHTE dafür was in de Kaffeetasse werfen 🙂

    StephAndré Eymann
    1. Avatar von Steph

      Dein letzter Satz trifft es auch bei mir ganz – ich habe mit Marvel SNAP einfach eine gute Spielzeit, es macht mir Spaß und daher gebe ich entsprechend gerne was zurück.

      Aber auch bei Marvel SNAP wird neben den normalen Season-Pass, der Shop immer aufgeblähter und die Preise für extra Bundles immer absurder.

      André Eymann

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