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Pinball dreams: eine persönliche Flipper-Geschichte

Avatar von Robert Glashüttner

Lesedauer: 6 Minuten

Immer wieder denke ich darüber nach. Aber bis heute kann ich den genauen Anlass oder Moment nicht mehr festmachen, der mich dazu gebracht hat, tiefer in die Welt der Flipperkultur einzutauchen. Es war jedenfalls irgendwann ums Jahr 2010 herum, also zu jener Zeit, wo ein beinahe verloren geglaubtes Gerät sich wieder langsam seinen Weg in die Popkultur zurückgekämpft hat.

Flippermaschinen galten in den 2000er Jahren als quasi tot, es gab weltweit nur noch eine Firma, die sie produzierte. Stern Pinball hatte somit ein Jahrzehnt lang keine Konkurrenz und brachte pro Jahr zwischen zwei und sechs Geräte auf einen Markt, an den sonst niemand mehr glaubte.

Seither ist viel passiert: Die Flipper-Renaissance steht knapp 15 Jahre später in voller Blüte, mit mittlerweile einigen mittelgroßen und kleineren Herstellerfirmen, zahlreichen internationalen Turnieren und Ligen in Städten überall auf der Welt, sowie einer leidenschaftlichen Community, wo gesammelt, designt, modifiziert, gepodcastet und vieles mehr wird. Natürlich sind der Flippermarkt und die dazugehörige Kultur weiterhin eine Nische. Allerdings keine kleine mehr, und schon gar nicht eine, um die man sich Sorgen machen müsste.

Das Leben als Pinhead

Je länger ich Teil der Flipper-Community bin, desto mehr Freude macht sie mir. Zwar ist es eine überschaubare internationale Gemeinschaft, aber eine hochmotivierte, auf die man zählen kann. In jeder einigermaßen großen Stadt findet sich zumindest ein Ort, an dem sich bekennende Flipperant:innen regelmäßig einfinden, um alleine und gemeinsam zu spielen, sich zu messen, oder einfach nur, um mit den großen, bunten, lauten Geräten eine gute Zeit zu haben.

Flippern war und ist eine soziale Tätigkeit, auch wenn einige Menschen, die sich damit nicht beschäftigen, es nicht so recht glauben wollen. Natürlich, erst mal spielt man alleine am Gerät, den gesenkten Kopf aufs Playfield gerichtet, die Finger konzentriert an den Knöpfen, und mitunter mit dem einen oder anderen Fluch auf der Zunge. Zuallererst ist Flippern ein Kampf Mensch gegen Maschine. Wie man es von der Arcade gewohnt ist, kann man auch hier letztendlich nicht gewinnen, sondern das unvermeidliche Game Over bloß in die Länge ziehen.

Aber je länger man das imstande ist und je spektakulärer man es in Szene setzt, desto beeindruckender. Beeindrucken möchte man aber nicht nur sich selbst, das wäre langweilig. Am meisten Spaß macht Flippern in der Gruppe, wenn man sich gegenseitig anfeuert, beobachtet und Tipps gibt. Gewinnen ist natürlich am Erfreulichsten, aber charmant Scheitern kann auch unterhaltsam sein.

Von wilden Kugeln

Außerdem ist Flippern demokratisch: Jede:r hat mal Pech und verliert eine Kugel in Sekundenschnelle. Jede:r macht mal kuriose Fehler, weil eben jeder Moment einzigartig ist und niemand alle Schüsse und Kugelbewegungen berechnen und rechtzeitig reagieren kann. The ball is wild, so lautet ein legendärer Spruch des legendären Flipperdesigners und -entrepreneurs Harry Williams. Flippern ist immer auch unberechenbar, unvorhersehbar und ein bisschen chaotisch. Das macht es so reizvoll.

Bis in meine späten Jugendjahre kann ich, Jahrgang 1979, mich nicht erinnern, je an einem echten Flipper gespielt zu haben. So wie einige meiner Altersgenoss:innen und später Geborene habe auch ich mich durch Video Pinball, also Computerspielflipper, an die Materie herangewagt. Der erste Titel muss „Revenge of the Gator“ gewesen sein, eines der allerersten Game Boy-Spiele aus dem Erscheinungsjahr des Originals, 1989.

Ich habe das Modul möglicherweise damals gar nicht besessen, sondern mir das Game nur ausgeborgt. In jedem Fall aber war ich davon fasziniert: Es war auch meine erste Begegnung mit aufeinandergestapelten Flippertischen – eine Designkonvention, die sich in digitalen Pinball-Spielen von nun an etablieren sollte (davor gab es nur statische Playfields). Man spielt sich dabei vom untersten in drei darüberliegende Flipper-Arenen, und verliert erst dann, wenn die Kugel ganz nach unten fällt – direkt ins Maul des Alligators.

Quelle: Mobygames (Moby ID: 5343) - Revenge of the 'Gator Magazine Advertisement (Magazine Advertisements): GamePro (United States), Issue 019 (February 1991)
Quelle: Mobygames (Moby ID: 5343) – Revenge of the ‚Gator Magazine Advertisement (Magazine Advertisements): GamePro (United States), Issue 019 (February 1991)

Computerflippern zwischen Konfigurieren und Editieren

Wenige Jahre später wechselte ich vom Handheld zum Heimcomputer: Mein Vater hatte recht früh, also Mitte/Ende der 80er Jahre, einen PC gekauft, mit dem Vorsatz, sich mit ihm ins digitale Zeitalter einzuarbeiten. Tatsächlich benutzt habe den Rechner dann aber hauptsächlich ich, und es war eine fantastische Entdeckungsreise: Ich lernte (vornehmlich dank eines sehr versierten Freundes) DOS-Befehle kennen und schätzen, das Konfigurieren von Boot-Dateien, und natürlich das Anlegen von, nun ja, Sicherheitskopien.

Ins Programmieren habe ich nie hineingefunden, doch einen Hauch von Hacking hat eine Weile lang durch mein frühes Computerleben geweht – als ich nämlich den Hex-Editor entdeckt und fortan versucht hatte, diverse Dateien von Spielen damit zu öffnen. Meist wurde ich nicht fündig, doch manchmal dann doch: etwa bei den Flipper-Games-Sammlungen „Pinball Dreams“ und „Pinball Fantasies“ (beide aus 1992). Dort waren, versteckt zwischen jeder Menge Code-Kauderwelsch, die Texte der (virtuellen) Dot-Matrix-Displays, also der Laufschriften der jeweiligen Flipper. Was wohl passieren würde, wenn ich diese Texte mit anderen ersetzen und dann die jeweilige Datei überschreiben würde? Ihr ahnt es schon: Das Ergebnis fühlte sich magisch an!

Enigmatische Möglichkeiten

Quelle: Mobygames (Moby ID: 263) - Epic Pinball (DOS) screenshot: Enigma level 2 top
Quelle: Mobygames (Moby ID: 263) – Epic Pinball (DOS) screenshot: Enigma level 2 top

Ob dieses kleine digitale Pinball-Modding meine Leidenschaft zum Flippern mitgeprägt hat, ist schwer zu sagen. Jedenfalls ist es meine markanteste Erinnerung an die zahlreichen Flippercomputerspiele der 90er Jahre. „Epic Pinball“ (1993) ist ein weiterer Klassiker aus dieser Zeit.

Besonders fasziniert hat mich dabei der Tisch „Enigma“: Er bestand aus einem fast leeren Playfield auf mysteriösem lila-wabernden Hintergrund, wo es nur ein paar kleine Targets und verschlungene Bahnen gab. Doch dann der Clou: Es gab Wurmlöcher! Wenn die Kugel durch eines fiel, kam sie an ganz anderer Stelle wieder heraus.

„Enigma“ war für mich ein Erweckungserlebnis in Sachen Potenzial von Computerspielflippern: Hier kann man das Prinzip Pinball in alle möglichen und vor allem unmöglichen Richtungen erweitern. Erst später habe ich gelernt, dass etwas Ähnliches wenige Jahre zuvor – 1990 und 1991 – schon das legendäre britische Games-Studio Rare mit zwei digitalen Nachbildungen echter Flippermaschinen gemacht hat: „Pin-Bot“ und „High Speed“ wurden dabei originalgetreu für das NES umgesetzt. Mit am Start war der gar nicht so kleine Bonus, dass jeweils einige Videospielelemente hinzugefügt wurden, wie etwa Monster, die Kugeln fressen oder Rostkugeln, die die Flipperfinger zersetzen.

Auf Tuchfühlung mit den Flippertischen

Ein paar Jahre später, Ende der 90er, gab es dann endlich erste Begegnungen mit physischen Geräten: 1998 bei der Matura-/Abireise stand ein „Creature from the Black Lagoon“ im Freizeitraum unseres Hotels in Kreta, wenige Monate später flipperte ich an einem „Attack from Mars“ auf einer Fähre irgendwo in den USA oder Kanada während einer Nordamerika-Rundreise mit meinem Vater und zwei Freunden der Familie.

Mitte der 2000er Jahre, dann schon als Radioredakteur beim ORF (Radio FM4), habe ich mein allererstes Flipperturnier in Wien erlebt. Der ursprüngliche Grund meiner Teilnahme war das Erstellen einer Reportage, doch die Veranstaltung hat auch privat den Grundstein meines Flipperenthusiasmus‘ gelegt. Die Monate und Jahre danach bin ich mit meiner damaligen Partnerin immer wieder in jene Arcade, in der das oben genannte Turnier stattgefunden hat, flippern gegangen. Gespielt haben wir dort an damals noch zeitgenössischen Geräten und heutigen Klassikern wie „Tales of the Arabian Nights“ (1996), „Terminator 3“ (2003) oder – mein damaliger Liebling – „Medieval Madness“ (1998).

Nach ein paar Jahren Pinball-Pause ging es rund ums Jahr 2010 dann so richtig los: Kennenlernen der österreichischen und internationalen Szene, Teilnahme an weiteren Turnieren, das regelmäßige Ausschauhalten nach Flipperhallen und Arcades, immer, wenn man auf Reisen ist. 2012 durfte ich fürs ORF-Fernsehen zwei ausführliche Beiträge über Spielkultur gestalten, wovon einer ausschließlich dem Flippern gewidmet war.

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Mehr Informationen

Flipperjournalismus und Pinball Studies

2014 hatte ich das Bedürfnis, außerhalb meiner beruflichen Journalismustätigkeit übers Flippern zu schreiben. Im Herbst diesen Jahres war das Gefäß dafür gefunden: ein Blog namens The Ball is Wild, in dem es vorrangig um Pinball Culture gehen soll, also all jene Aspekte, die meiner Meinung nach in anderen Fachpublikationen weniger oft vorkommen: soziale, gesellschaftliche und (pop)kulturelle Aspekte des Flipperns, eine Perspektive abseits des dominaten Blickwinkels der USA und Kanada, digitales Flippern, und allgemein ungewöhnlichere Geschichten und Gedanken.

In den darauffolgenden Jahren habe ich etwa Stories über ein Flipper-Hotel, eine legendäre Doku aus den 80ern, Silverball-Supertrumpf, Pinball-Geräte auf Modeschauen oder – im Zuge eines zweiwöchigen Schreibworkshops in Portland, Oregon – einen jungen Flipperspieler geschrieben und veröffentlicht. All diese Texte (in Englisch) sind mittlerweile im Archiv von The Ball is Wild versammelt.

Diesen Artikel hier tippe ich gerade aus meiner temporären Heimat in Montreal, Quebec, wo ich meine Flipperbegeisterung nun sogar auf eine akademische Ebene bringen darf. Hier bin ich auf Bildungsauszeit und habe die Freude, auf der Concordia University einen akademischen Essay über das Verhältnis von Glück und Geschicklichkeit beim Flippern zu schreiben. (Dieser Text wird im Herbst fertig und veröffentlicht werden.)

Nebenbei habe ich The Ball is Wild als Newsletter neugestartet und in Zuge dessen auch die Website überarbeitet und aufgefrischt. Meinem alten Prinzip bin ich treu geblieben: Es geht auch im Newsletter um Flipperkultur in unterschiedlichen Ausformungen und um Geschichten, Gedanken und Tipps, die man anderswo nicht ganz so oft sieht, hört und liest. Man muss dafür auch keine Expertenperson sein. Es genügt Interesse und Neugierde für alles, was mit Pinball und Flipper-ähnlichen Spielen zu tun hat.

Rollende Kugeln

Nach circa fünfzehn Jahren durchgehender Flipper-Begeisterung fühle ich weiterhin keine Ermüdungserscheinungen, im Gegenteil: Jedes Jahr habe ich – abseits meiner persönlichen Motivation fürs Spiel und die Kultur drumherum – mehr das Gefühl, dass sich Flippern wieder stärker in die breitere Spiel- und Popkultur ausbreiten wird.

Ein bisschen geduldig sollte man dafür schon sein, aber passieren tut dies tatsächlich – langsam, aber beständig. Gut so, denn Flippern ist ein konstantes Erforschen und Entdecken, für das man sich Zeit nehmen sollte. Als Pinhead zieht man an unterschiedliche Orte und trifft immer wieder nicht bloß unbekannte Geräte, sondern auch neue Gleichgesinnte, denen man fortan zumindest wissend zulächelt und woraus sich manchmal sogar Freundschaften entwickeln.

In diesem Sinne: Let’s keep the silverball rolling!

Flipperst du auch gerne?

Egal, ob physisch am großen Gerät oder praktisch als digitales Spiel oder als Simulation: Flippern bietet ein facettenreiches Vergnügen. Abseits von eingefleischten Fach- und Fanmedien, die ein umfangreiches Vorwissen voraussetzen, wird innerhalb der Spielkultur sonst nicht so oft über Flippern geschrieben und sich ausgetauscht. Deswegen sind wir an euren Geschichten, Anekdoten und Vorlieben rund um die Silberkugel interessiert!

Weiterführende Informationen

  • Robert Glashüttners Flipperkultur-Newsletter und -Blog The Ball is Wild
  • Pinball-Info-Site Kineticist mit aktuellen Neuigkeiten, Tutorials und mehr
  • Witziges, aber auch informatives Punk-Pinball-Magazin Nudge, inklusive Newsletter
  • Klassische Flipper-Info-Site Pinball News, u.a. mit ausführlichen Turnier- und Expo-Reportagen
  • Deutschsprachige Online-Community flippermarkt.de
  • Internationale Weltranglisten-Website IFPA Pinball

Aufmacherbild: Pinball games in Malmö, Sweden, 1989 (Wikipedia, Jonn Leffmann)

LordJohn75TobiAlexander StrellenAndré Eymann

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10 Antworten zu „Pinball dreams: eine persönliche Flipper-Geschichte“

  1. Avatar von Torsten

    Moin Robert,

    endlich mal eine Flippergeschichte.
    Ich habe das in meiner Story kurz angerissen und in den Kommentaren vertieft, aber eigentlich fehlte hier noch so eine Flippergeschichte.

    Ich als alter Sack sind ja irgendwie damit aufgewachsen. In Kneipen/Schwimmbädern/Diskos etc, überall standen diese blinkende Kisten.
    Arcades habe ich zwar schneller begriffen. Flipper fand ich jedoch immer schon mystisch.
    Virtuell ja noch auf dem C64 (David´s Midnight Magic), später auf dem Amiga mit Pinball Dreams/Fantasie, dann sogar auf dem PC Space Cadet.
    In meinem Kaff das erste Mal mit 18 Jahren (wow, es gab Ausweiskontrollen) in die Spielothek. Dort stand ein „Rollergames“ und er packte mich. Er war so schön cheesy 90s vom Look, vom Sound, von den Samples.

    Später in den Berliner Spielhallen, selbst bei uns auf Arbeit in der Kantine standen Flipper. Oftmals reichte die Mittagspause einfach nicht aus, um seine Sucht zu befriedigen 🙂
    Whirlwind, T2, Banzai Run, Taxi, Addams, FunHouse…
    In der Spielo waren Flipper an Flipper endlos aneinander gereiht. Was für eine geile Zeit.
    Dennoch war ich nicht wirklich gut. Ich schaute mir dennoch Tipps von den besseren Dudes ab.
    Dennoch war ich immer noch mehr auf Arcade fixiert.
    Ich träumte jedoch davon, wie cool es wäre einen eigenen Flipper zu besitzen.

    Die Zeit ging ins Land. Irgendwann in den Anfängen der 2000er konnte man mit Visual PINMame virtuell die Klassiker auf einem 4:3 Röhrenmonitor zocken. Der virtuelle Hype packte mich wieder.
    In der freien Pläne wurden Pins immer weniger.

    Erst Jahre später Ende 2013 schlug ich durch Zufall in einem Arcade-Forum zu und kaufte mir einen „Rollergames“, ohne Plan von der Technik etc. zu haben. Zwei Monate später zog ein „T2“ bei mir ein.
    Darf man gar nicht sagen, der kostete „nur“ nur einen schlappen 1000er.
    Flipper sind halt Herdentiere und es dauerte nicht lange, und ein „Whirlwind“ gesellte sich dazu.
    Dann noch ein „Black Knight 2000“ und ich habe keinen Plan, warum das alles so schnell ging.

    Dann war 2015 die Flipper Convention (German Open) in der Bremer Oper..
    https://www.weser-kurier.de/bremen/deutsche-flippermeisterschaften-doc7e63nt3jy0z1881wjcm1 (114 Bilder)

    Wer auch immer dort war, hat wohl nie wieder eine so eine geile Lokation für eine German Open gesehen.
    Ein El Dorado an Pins. Ich habe nicht einen Pin aus meiner Vergangenheit vermisst.
    Und überall konnte man spielen for free.
    Und was taten mir die Füße vom vielen Stehen und daddeln weh.

    Im Bekanntenkreis hatte man mittlerweile auch Pinheads gefunden und man „battelte“ sich gegenseitig mit neuen Flipperkäufen hoch.
    Zu dieser Zeit gingen die Preise noch, selbst Neuerscheinungen waren preislich die Hälfte von heute.

    Dann kam Corona und irgendwie explodierten so ganz langsam die Preise.
    Na ja…

    In Deutschland gibt es ja einige Lokationen wo man für Eintritt lau an den Geräten spielen kann.

    Ich bin jedoch immer noch gefangen zwischen Arcade der 80er/90er und Pins aus dieser Zeit plus Pins der Neuzeit.
    Für Turniere bin ich zu schlecht 🙂
    Die besten Games hat man, wenn man eigentlich keine Zeit hat.
    Flipper sind -wie oben gesagt- Herdentiere. Einer bleibt einfach nicht lange alleine.
    Flipper kaufen (derzeit) ist immer noch ein teures Hobby, wenn man damit anfängt.
    Bin froh, die alten Preise noch kennengelernt zu haben. Wobei die Preise Anfang der 2000er noch lachhafter waren.

    Aber ich kann jedem die Angst vor dem Hobby nehmen. Fast alles kann man selbst reparieren, besonders bei den Pins der DMD/Sys11-Generation.
    Das Forum „flippermarkt.de“ bietet da immer eine Anlaufstelle.
    und ich hatte wohl eh immer extrem Glück mit meinen Einkäufen.
    Bislang hatte ich wirklich nur Kleinigkeiten….

    Mittlerweile habe ich „nur noch“ acht Pins daheim
    Einige gingen, neue kamen, einige besaß man mehrfach. Verrückte Zeit
    Derzeit noch vorhanden:
    – Whirlwind
    – Terminator 2
    – Rollergames
    – Dirty Harry
    – Walking Dead
    – Johnny Mnemmonic
    – The Shadow
    – NBA Fastbreak

    André Eymann
  2. Avatar von Michael

    Hi Robert, vielen Dank für den schönen Artikel! Da gibt es noch jede Menge Stoff für mich zum Lesen, bei der Vielzahl interessanter Links in deinem Artikel. Fantastisch!

    Jedes Jahr habe ich … mehr das Gefühl, dass sich Flippern wieder stärker in die breitere Spiel- und Popkultur ausbreiten wird.

    Das wäre wirklich schön! Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich ein Pinhead bin, aber immer wenn sich die Gelegenheit bot zum Flippern habe ich das gerne getan. Ich habe Mitte der 90er Jahre in Mainhattan (dem kleinen Bruder des echten Manhattan) gearbeitet. Es gab da so einen Imbiss, den wir des öfteren in der Mittagspause aufsuchten. Würstchen mit Pommes, eine Coke dazu. Lecker. Da stand natürlich auch ein Flipper, an dem ich mit meinen damaligen Kollegen gerne spielte. Nur weiss ich nicht mehr, was für ein Flipper das war. Aber Spaß hat es gemacht, dass weiß ich noch genau. Später raus kam dann auf dem PC Pinpall (weiß nicht mehr genau, wie das Spiel hieß) heraus. Das verbreitete sich in der Firma (in derselben Zeit) rasant und wir spielten gegeneinander und versuchten uns mit den Hiscores zu überbieten. Wie cool, dass mich dein Artikel daran erinnert 😊

    Robert GlashüttnerAndré Eymann
    1. Avatar von Robert Glashüttner

      Hallo Michael, freut mich, dass mein Artikel gute Spielerinnerungen in dir weckt 🙂 Digitale Flipper waren definitiv sehr frisch in den 90ern und auch in meinem Freundeskreis eine Zeit lang sehr beliebt. Trotz der Freude an den physischen Geräten habe ich den Bezug zu ihnen nie verloren; bin weiterhin immer am Start, wenn neue Videopins erscheinen.

      Michael
  3. Avatar von André Eymann

    Lieber Robert, was für ein schöner und informativer Bericht! Ich finde es sehr spannend, wie Du Deinen Bezug zum Flippern und Deine persönliche Geschichte dahinter hier beschreibst.

    Ich habe Flipper tatsächlich in meiner Kindheit kennengelernt (bin Baujahr 1971) und konnte die beeindruckenden Maschinen seinerzeit an vielen Orten finden und bespielen. Natürlich habe ich an diese Phase aber nur noch sehr vage Erinnerungen.

    Meine zweite Phase begann dann mit meinem allgemeinen Interesse am Retrogaming. Der erste Ort, an dem ich Flipper 2015 in diesem Zusammenhang wieder begegnete, war das OCM (Oldenburger Computer-Museum). Danach dann mehr als einmal im FAMS (Flipper- und Arcademuseum Seligenstadt. Das FAMS beherbergt wahrlich eine umfangreiche und auch historisch interessante Sammlung. Hier kann man im gesamten Untergeschoss ausschliesslich an Flippern vergnügen und die Kugel rollen lassen.

    Obgleich ich eher ein „Arcadianer“ bin, kann ich die Faszination des Flipperns vollkommen nachvollziehen. Wie Du schon schreibst, wird der Kampf „Mensch gegen Maschine“ hier gegenwärtig wie kaum sonst in einem Spiel. Auch Dein „Flippern ist demokratisch“ kann ich nur unterstreichen. Das „Coop-Gaming“ ist beim Flippern Programm und genau wie beim Videospielen ein sozial essentieller Bestandteil des Erlebnisses.

    Video-Flippern finde ich auch ganz nett (ich erinnere mich vor allen Dingen an „David’s Midnight Magic“ auf dem Commodore 64) – aber echtes Flippern auf richtiger Hardware finde ich unschlagbar.

    Erhellend finde ich an Deinem Beitrag auch den Einblick in die Community und die weltweite Vernetzung dergleichen. Es freut mich riesig, dass es das gibt.

    Als ich beim letzen Besucht im FAMS sah (und ein Foto davon aufnahm), wie ein Vereinsmitglied schraubend an einer Maschine die Wartung vornahm, wurde mir bewusst, wie wichtig der Erhalt und die Pflege dieses Teils unserer Spielkultur ist. Diese Menschen erhalten nicht nur die Flippertische. Sie erhalten Kultur, Liebe zum Spiel und ein ganz besonderes Erlebnis, das unvergleichlich ist.

    Danke für Deinen wunderbaren Beitrag.

    MichaelRobert Glashüttner
    1. Avatar von Robert Glashüttner

      Danke für deinen lieben Kommentar, André!

      Bei FAMS und OCM war ich leider noch nicht, dafür in Neuwied: https://theballiswild.net/night-at-the-pinball-hotel/

      Ich war auch die längste Zeit auf Games fokussiert und habe Flipper zwar immer gemocht, die Faszination aber erst mal nicht entdeckt. Hat sich dann eben beginnend mit 2004 Schritt für Schritt verändert 🙂

      Was Arcadekultur betrifft, ist das ja so interessant, wenn man sich den Verlauf der Geschichte ansieht: Die „Penny Arcades“ vor 100 Jahren mit ihren seltsamen love und strength testers, Zukunftsvorhersagemaschinen, etc., dann die analogen Racing- und Shooting-Automaten aus den 60ern und 70ern, natürlich die Flipper, und ab den 70ern dann die elektronischen Spiele. Das ist wirklich ein breites Feld, und vor allem aus der Frühzeit weiß ich selbst noch wenig. Das Musée Mécanique in San Francisco ist hier übrigens eine gute Quelle, die haben einige ganz alte Kisten dort, und viele sind noch spielbar: https://museemecanique.com/

      André EymannMichael
  4. Avatar von Alexander Strellen

    Ich bin Jahrgang 1977 und habe erst an einem Ort einen Flippertisch stehen sehen. Jugendherberge Bonn, als Bonn noch Hauptstadt war und wir mit der Schulklasse auf einem politischen Ausflug. Davor und danach nie wieder.
    Ich kenne das Thema Flipper nur von C-64, PC und Konsole. Pinball Dreams und Pinball Fantasies sind da sicher auch meine Favoriten. Ich kann die Faszination aber sehr gut nachvollziehen. Die Tische sehen schon sehr spektakulär aus.
    Die Geschichte von Robert erinnert mich aber an meinen, vor vielen Monaten, geplanten Besuch in der Flipperhalle bei Wittlich. Vielleicht schaffe ich es ja endlich die Familie ins Auto zu packen und den Besuch zu verwirklichen.

    André EymannRobert Glashüttner
    1. Avatar von Robert Glashüttner

      Das klingt doch super, unbedingt umsetzen! Wird bestimmt einen ziemlich großen Eindruck auf dich machen, wenn du nun seit Jahrzehnten keinen physischen Flipper mehr gesehen hast 🙂

      André Eymann
    2. Avatar von André Eymann

      Warst Du denn schon einmal in der Flipperhalle bei Wittlich Alex? Kannst Du noch etwas mehr davon berichten?

      1. Avatar von Alexander Strellen

        Nein, ich war noch nicht da. Ein Besuch ist geplant und wird irgendwann 2024 noch stattfinden. Die haben allerdings nur 1x im Monat ihre Türen für alle geöffnet und deswegen wird das sicher Oktober oder November mit meinem Besuch. Gerne schreibe ich nach dem Besuch ein paar Zeilen, um zu berichten.

        Robert Glashüttner
  5. Avatar von Richie Rich

    @vsg Flipper ist das beste Arcade Game überhaupt. Ich weiß noch, dass ich zig hundert Münzen über die Jahre in den 90ern für echte Flipper Spiele ausgegeben habe. Die ganzen "Bally" und "Williams" Pinballs waren dann nachher in Farsights Pinball Spiel "Pinball Arcade" auf Android und auf der Xbox360 verfügbar, das was fast so das Feeling wie in Echt! "Medieval Madness", "Indiana Jones", "Taxi Taxi" und "Terminator" sind meine Lieblings-Maschinen! ❤️🥰

    André EymannRobert Glashüttner