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Schwere Spiele

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Mir ging es überhaupt nicht um das Glücksgefühl. Es geht einfach nur darum nicht aufzugeben. Wenn man es nicht bis zum 478. Mal schafft hat man aufgegeben und die Flinte in’s Korn zu werfen ist der einzige Weg dazu, das Spiel zu verlieren. Man muss sicherstellen, dass es das 478. Mal geben wird – egal wann das ist. Vielleicht muss man sich von was auch immer erholen, aber es muss stattfinden. 

Das hat mir persönlich und vielen anderen (es gibt dutzende YT Videos von Betroffenen) in depressiven Episoden extrem geholfen, weil man in Dark Souls das machen kann, wofür die Kraft in der Realität der Depression manchmal nicht reicht: wieder aufstehen und zu kämpfen. Und dadurch wird ’s dann auch in der Realität ein bisschen leichter. Das wäre mit Schwierigkeitsgraden nicht möglich. Alle würden einfach nach 2 Toden auf Leicht stellen, den Boss umpflügen und fertig.

Diese Spiele sind auch darauf ausgelegt, dass sich die Spielenden gegenseitig helfen. Sei es durch Beschwörungen anderer Spieler*innen, oder durch Nachrichten, die in der Spielwelt hinterlegt werden und vor Hinterhalten warnen. 

Selbst die Story ist absichtlich kryptisch, damit die Menschen ihre Theorien miteinander austauschen. 

Wenn wir jetzt die Schwierigkeit senken fallen alle diese Interaktionen weg. 

Und es ist eben ein Spiel, dessen Ziel es ist diese Interaktionen und Gefühle in den Spielenden auszulösen. Dabei bedient es sich des Werkzeugs der Schwierigkeit, wenn wir jetzt das Werkzeug wegnehmen kann es diese Gefühle nicht mehr auslösen und was dann? 

Dann hat man Identität im Namen der Zugänglichkeit verloren. Und dabei ist es ja schon zugänglich. 

Dieser selbstgebastelte, unüberwindbare Leviathan der Schwierigkeit existiert einfach nicht. 

Aber das ist natürlich schwer zu erklären, wenn die andere Person so sehr an den Leviathan glaubt, dass er überhaupt nicht herausgefordert wird und damit nicht überwunden werden kann. Dann existiert er natürlich weiterhin. 

Man muss es wirklich erlebt haben, anders ist es nicht zu beschreiben. 

Wer sich gerne an Dark Souls Versuchen will kann mir gerne ne DM schicken und ich stehe mit Rat und Tat zur Seite! 

 

 

Sven Pieloth und Marcel Dörpinghaus haben auf diesen Beitrag reagiert.
Sven PielothMarcel Dörpinghaus

Ich muss @luca und @florian-auer zustimmen.

Es gibt die Sorte Spieler, die kooperative Elemente in den Spielen nutzen und mit jeder Niederlage stärker werden, bis der Boss irgendwann gelegt ist. Die nenne ich mal Typ A. Diese Spieler gehen vielleicht danach auch stärker in den Alltag und erfahren vielleicht auch Hilfe in einer Phase der Depression. Das kann ich nicht beurteilen. 

Es gibt aber auch Spieler, die haben stundenlang Zeit sich mit Spielen zu beschäftigen. Sie lernen jeden Bewegung vom Boss auswendig und haben auch gute Skills am Joypad. Die legen auf diese Weise den Boss. Die nenne ich mal Typ Z. Diese Spieler protzen mit ihrer Leistung und fühlen sich dann im Alltag wie Helden.

Für Typ Z würde also das Alleinstellungsmerkmal fehlen wenn es plötzlich einen leichten Schwierigkeitsgrad gibt. Dann könnte jeder den Boss legen und sie wären keine Helden mehr. Ich denke Typ Z ist die Mehrheit und deswegen wird man angefeindet, wenn man sich einen leichteren Schwierigkeitsgrad wünscht. Typ Z ist dann nicht mehr der Auserwählte.

Dazwischen gibt es noch jede Menge andere Spielertypen aber sie bilden nicht die Masse. Es liegt an den Entwicklern einen oder mehrere Schwierigkeitsstufen für ihr Spiel anzubieten. Es ist ja auch ihr Produkt. Mit der Neugier der Spieler verdienen sie dann ihr Geld. Das Spiel wird gekauft, ausprobiert und dann nie wieder angerührt. Dafür brauchen die Spiele dieses gewisse Etwas. Hier ist das eben der Schwierigkeitsgrad. Die Entwickler sind keine barmherzigen Brüder. Die wollen auch nur unser Geld damit sie ihre Familien ernähren können. Vielleicht haben die noch eine künstlerische Vision mit ihren Spiel umgesetzt. Trotzdem wollen sie am Ende auch nur überleben. Ich sage nicht das sie damit reich werden.

 

 

Hochinteressante Diskussion und grade von Luca auch Punkte, die ich noch gar nicht so im Kopf hatte, die aber den Horizont durchaus erweitern können. Also danke schonmal für diese aufschlussreichen Posts.

Werde da noch ausführlicher antworten, aber aktuell lass ich mal die guten Argumente von Luca und Alexander sitzen 🙂

André Eymann, Sven Pieloth und Luca haben auf diesen Beitrag reagiert.
André EymannSven PielothLuca
Die Weisheit jagt mich, doch ich bin schneller.

Wirklich super interessant. Ich kenne, wie beschrieben, beide Szenarien. Luca hat wirklich gute Punkte angesprochen. Am Ende ist es am wichtigsten, nicht alles zu verbissen zu sehen. Ich denke, wir sind uns einig, dass nicht jedes Spiel für jeden sein kann und/oder muss. Die artistischen Vorlieben, Skills, persönliche Gameplay-Preferenzen, Stimmungslage, aktuelle Lebenslage etc. Das spielt alles mit rein, wie man das Spiel, in dem Augenblick, in dem man es spielt, auch wahrnimmt. 

Luca hat, wie gesagt, eine sehr gute Sicht auf diese Art von Spiel aufgezeigt. Diese Art von Games möchten einen nicht quälen oder bestrafen. Sie wollen einen motivieren und aufzeigen, dass manchmal mehr in einem steckt, als man selbst denkt. 

Das hat, in meinen Augen, auch nichts mit „Ich bin der King, weil ich sie durchspiele“ zu tun. Natürlich gibt es Spieler, die sich so präsentieren. Aber was juckt uns das? Geht es beim Spielen nicht eher um einen selbst? Und ich sehe es auch nicht, dass Entwickler Spiele genau für diese Zielgruppe entwickeln. Zumindest nicht bei den „schweren Games“ die ich so kenne. Da hilft es, seine Sichtweise neu zu justieren. 

Letzten Endes darf, kann und soll man selbst entscheiden, was man spielen möchte. Wenn man absolut nichts mit schweren Spielen anfangen kann und man auch keine Möglichkeit hat, da hineinzufinden, dann nehme ich sie aus dem Blickfeld. Es ist Energieverschwendung, sich zu echauffieren, warum mir dieses und jenes Spiel zu schwer ist. 

André Eymann, Tobi und Luca haben auf diesen Beitrag reagiert.
André EymannTobiLuca

Sehr spannend @luca. „Wage es nicht zu einer Hülle zu werden, wage es nicht, die Hoffnung aufzugeben, wage es nicht den Glauben an deinen schlussendlichen Erfolg zu verlieren, wage es nicht Dich selbst aufzugeben.“

Das habe ich so noch nicht betrachtet und es ist einen wunderbare Metapher, die mir sehr gefällt.

Sven Pieloth hat auf diesen Beitrag reagiert.
Sven Pieloth
Videospiele sind Liebe

Ich finde, ihr habt alle recht, so unterschiedlich auch die Gründe für ein pro und contra schwer sein mögen. Jede/r soll so spielen, wie er oder sie es persönlich möchte. Ich lasse viel links liegen, weil ich mir sicher bin, dass dieses oder jenes Spiel(prinzip) nichts für mich ist und mich nur stressen würde. So auch ein fieser Schwierigkeitsgrad. Ich persönlich finde nicht, dass unbedingt alles für alle zugänglich sein muss. Es gibt Spiele, die passen und dann wieder nicht, ich muss wirklich nicht alles spielen. Müssen Studios denn alles auf leicht bauen? Ich finde nicht, denn es ist ihr Spiel und ihre Vision. Das ist aber meine persönliche Meinung. Dennoch finde ich es natürlich auch total in Ordnung (und nutze es gerne selbst), wenn es eine Option „leicht“ gibt. Auch was das Thema Barrierefreiheit angeht. Dennoch finde ich es tatsächlich nicht schlimm, wenn manche Spiele einfach zu schnell, oder zu schwer sind. Das ist nicht böse gemeint. Dafür gibt es wieder andere, die z.B. in Schwierigkeit oder Spieltempo gedrosselt werden können. Der Mix macht’s, denk ich. Das berühmte Grau zwischen Schwarz und Weiß. 

Sven Pieloth hat auf diesen Beitrag reagiert.
Sven Pieloth

Also hochinteressante Sichtweisen noch mal.

Die Sichtweise von Luca habe ich tatsächlich noch nicht betrachtet, es ist ein Punkt, den ich bisher im Spiel ausgeblendet habe.

Die Tipps kenn ich sogar noch von früher, als ich mal, zusammen mit der Hilfe eines Freundes, das Spiel mit aktivierten Online-Funktionen auch gespielt habe. Mit dem Freund bin ich sogar recht weit gekommen.

Es war aber trotzdem übelst traumatisierend. So, dass mich diese Erfahrung teilweise immer noch in meine Albträume verfolgt. Teilweise falsche Tipps, andere Spieler, die plötzlich in meine Welt gekommen sind und mich getötet haben…

Persönlich werde ich nie verstehen warum dieser Druck, dieser Stress, diese ständige Bedrohung so einen Reiz haben. Auch das Zusammenspiel ist für mich nur zusammen Angst haben.

Vielleicht muss man da ein gewisses Mindset haben. Ich hoffe jedenfalls, dass künftig mehr Spiele den Weg gehen, Easy- oder Story-Modes in die Spiele einzubauen.

Tobi hat auf diesen Beitrag reagiert.
Tobi
Die Weisheit jagt mich, doch ich bin schneller.
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