Backlog Origins: Die Entstehung eines Schatzes

Von Christian Serra am
Kommentiert von: Foolx, Chris, Christian Serra, K, Tobi, Poly, Lenny
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In meinem Regal stapeln sich heute mehrere hundert Videospiele, viele davon bisher nicht zu Ende gespielt. Ein derartiges Überangebot hatte ich nicht immer. Tatsächlich begleitete mich den größeren Teil meines Lebens eine vergleichsweise überschaubare Sammlung.

Das lag anfangs an Geldmangel, später (zum Glück nicht lange) an fehlendem Interesse, bevor meine Sammlung ab einem bestimmten Punkt einen ordentlichen Wachstumsschub bekam, der erst seit einiger Zeit langsam abflacht.

Angesichts der Art und Weise, wie sich das Angebot und der Konsum von Spielen allmählich verändert, halte ich an dieser Stelle inne und versuche, die Entstehung des Schatzes zu rekonstruieren, den ich in meinem Hobbyzimmer horte.

Mein Interesse für Videospiele wurde erstmals geweckt, als mir ein Freund am Anfang meiner Grundschulzeit einen Game Boy mit Tetris und Teenage Mutant Hero Turtles II: Back from the Sewers auslieh. Ich war hin und weg. Am Abend nach der ersten Zocksession sah ich vor meinen Augen noch die Tetrissteine purzeln und bekam die hämmernde Boss Musik aus Turtles II nicht mehr aus dem Kopf.

Es dauerte nicht lange, bis mir mein eigener Game Boy mit beiliegendem Tetris geschenkt wurde, gefolgt von Super Mario Land. In dem Alter war nicht daran zu denken, sich selbst irgendwelche Spiele zu kaufen, daher war ich auf Anlässe angewiesen, zu denen es Geschenke gab.

Einmal bekam ich dabei sogar zu viel des Guten: Mangelnde Koordination unter Verwandten bescherte mir eines Tages gleich zwei komplette Kopien von Donkey Kong Land. Bei sämtlichen Gaben handelte es sich damals um originalverpackte Neuware. Bald bestand meine Game Boy-Sammlung aus Schachteln mit Spielen wie Mega Man II oder Kirby’s Dreamland 2, die ich auch heute wieder spielen würde, Titeln die ich weniger vermisse, wie Bomb Jack, B.C. Kid 2 oder Die Rückkehr des Imperiums, und auch Wertanlagen wie Trip World oder Mega Man V, von denen ich mich zum Glück nicht mehr erinnern kann, wofür die später verscheuert wurden.

Gebrauchte lose Module waren natürlich auch kein Unding. Die gab’s auf Flohmärkten und sie ließen sich wunderbar mit anderen Kindern tauschen. So kam ich unter anderem zu The Legend of Zelda: Link’s Awakening, das ich im Austausch für irgendeine Gurke bekam. Andere Module waren das bockschwere Battletoads in Ragnarok’s World, das unglaublich blöde The Amazing Spider-Man 2 und das grandiose Probotector.

Das letzte neue Game Boy-Spiel, das ich mir gekauft hatte, war dann einige Jahre später die blaue Edition von Pokémon.

Ein kleiner Auszug aus meiner aktuellen Sammlung. (Bild: Christian Serra)
Ein kleiner Auszug aus meiner aktuellen Sammlung. (Bild: Christian Serra)

Der Game Boy war natürlich nur der Einstieg. Als mir ein Freund Super Mario Bros. 3 auf seinem NES zeigte, wollte ich unbedingt eine eigene Konsole haben.

Das war nahe an der Mitte der Neunziger, als Nintendos erste Konsole selbst in Europa langsam aus der Mode gekommen war. Daher konnte mir aus dem Katalog “nur” ein Sega Mega Drive II bestellt werden, dem erfreulicherweise ein 6-Spiele-Modul beilag, das Super Monaco GP, Sega Soccer, Columns, The Revenge of Shinobi, Streets of Rage und Sonic the Hedgehog enthielt, wovon mich allerdings nur die letzten drei wirklich interessierten.

Besonders Sonic hatte es mir angetan, das ich davor nur von diversen Merchandise-Produkten kannte. Nach und nach legte ich mir noch Teil 2, 3 und Sonic & Knuckles zu. Daneben hatte ich noch eine ganze Reihe Lizenz-Plattformer wie Donald in Maui Mallard, Taz-Mania oder Garfield: Caught in the Act, an die ich keine besonders nostalgischen Erinnerungen habe. Manches war halt einfach das, was man typischerweise im Grundschulalter spielte.

Ganz anders war das bei einer besonderen Entdeckung, die ich in einem Jugendmagazin machte: Dort wurden mehrere Videospiele vorgestellt, und eins davon war das Action Adventure Landstalker, das ich nach dem Lesen des kurzen Berichts unbedingt haben musste. Am Ende entdeckte ich es neu, in einer Grabbelkiste im Toom Markt. Einige Zeit später holte ich auch das vermeintlich ähnliche Light Crusader, das mir weitaus weniger gefiel als das grandiose Landstalker, und mir damals auch irgendwie unheimlich war.

Mein originales Sega Mega Drive II aus den Neunzigern. (Bild: Christian Serra)
Mein originales Sega Mega Drive II aus den Neunzigern. (Bild: Christian Serra)

Obwohl das Sega Mega Drive meine erste Konsole war, blieb ich kein “Sega Kind”, da sich später noch ein Super Nintendo dazu gesellte, das gebraucht über eine Anzeige gekauft wurde.

Das Gerät kam noch in der Originalverpackung, als lose Module lagen Super Mario World und Tiny Toon Adventures: Buster Busts Loose! bei. Ich war langsam schon etwas aus dem Alter für bunte Plattformer raus, suchtete Super Mario World dennoch sofort durch, mit allen Geheimnissen und Bonusleveln.

Zu der Zeit neigte sich die 16-Bit-Ära dem Ende zu: Es wurden nur noch vereinzelt neue Spiele veröffentlicht, und obwohl man viele noch in den Geschäften kaufen konnte, wurden Flohmärkte von gebrauchten, aber oft gut erhaltenen Spielen überflutet.

Exemplarisch für diese Situation war meine Star Wars Trilogie: Den ersten Teil hatte ich neu und originalverpackt, The Empire Strikes Back nur als loses Modul, und Return of the Jedi in einer stark abgenutzten Schachtel. Von meinen beiden Big Boxen war eine, die von Terranigma, gut erhalten gebraucht gekauft, während ich Lufia neu als Geburtstagsgeschenk bekommen hatte. Damals war es wirklich noch leicht, die Verpackung in gutem Zustand zu bekommen, weshalb ich zum Beispiel auch nicht mehr weiß, ob mein Starwing, Plok oder The Legend of the Mystical Ninja von damals neu oder gebraucht gewesen ist.

Sicher bin ich mir bei Super Mario All-Stars und The Legend of Zelda: A Link to the Past, da ich davon die am Ende der Super Nintendo-Laufzeit veröffentlichten roten Packungen der Super Classic-Serie im Geschäft gekauft hatte. Eine meiner letzten damaligen Anschaffungen war Harvest Moon, das ich allerdings später mit einem Kumpel tauschte. Und zwar ausgerechnet gegen Mystic Quest Legend.

Das NES hat in den 90ern mein Interesse für Konsolen geweckt. Erst seit 2007 sammle ich Spiele dafür. (Bild: Christian Serra)
Das NES hat in den 90ern mein Interesse für Konsolen geweckt. Erst seit 2007 sammle ich Spiele dafür. (Bild: Christian Serra)

Wenn ich heute aus der Sicht eines Retrosammlers zurückblicke, erscheint mir die damalige Zeit nahezu paradiesisch. Es kamen noch neue Titel für Game Boy, Sega Mega Drive und Super Nintendo heraus, im Laden konnte man originalverpackte Ware kaufen, und gebraucht bekam man eine Menge Zeug in gutem Zustand und zu günstigen Preisen. Damals wusste ich das natürlich nicht zu schätzen. Ich war eher frustriert darüber, dass man sich beim Verkauf auf Flohmärkten anhören musste, dass man für die alten Spiele höchstens ein paar Mark bekommt, und über Kleinanzeigen versucht wurde, einen abzuzocken.

Zudem war es mir als Kind enorm wichtig, mit den aktuellen Entwicklungen mitzuhalten. Entsprechend enttäuscht war ich, als mir irgendwann aufging, dass ich eigentlich erst in die 16-Bit-Ära eingestiegen war, als sie schon so gut wie vorbei war.

Und auch ich gehörte zu den Club Nintendo-Lesern, die frustriert darüber waren, dass das Super Nintendo zu Gunsten des neuen Nintendo 64 fallen gelassen wurde. Trotzdem wollte ich in die nächste Generation einsteigen. Nachdem ich insgesamt doch mehr Zeit mit Game Boy und Super Nintendo verbracht hatte, lag meine Präferenz klar beim Nintendo 64.

Die Sony PlayStation hielt ich für billigen Schrott, der Sega Saturn existierte nur am Rande meiner Wahrnehmung. Mit einem Freund fieberte ich der Veröffentlichung von Nintendos erster 3D-Konsole entgegen, und konnte bei ihm bald Super Mario 64 und Lylat Wars anzocken.

Blöd für Nintendo war allerdings, dass ich durch das Super Nintendo großen Gefallen an Action Adventures und Rollenspielen gefunden hatte, und eine Fortführung dieses Spielangebots auf dem Nintendo 64 erwartete. Stattdessen entdeckte ich in einer Bravo Screenfun eine kurze Preview zu Breath of Fire III, dessen Vorgänger ich leihweise auf dem Super Nintendo gespielt hatte, sowie einen ausführlichen Test von Alundra, mit einer Infobox, die es als spirituellen Nachfolger von Landstalker beschrieb. Tschüss Nintendo! Hallo Sony!

Im Sommer 1998 kaufte ich meine PlayStation, allerdings ohne Spiel. Nachdem die beiliegenden Demos nicht unbedingt Stürme der Begeisterung in mir entfachten, überlegte ich sogar, die Sony-Konsole doch noch gegen ein Nintendo 64 einzutauschen.

Doch diese Überlegungen verflogen, als ein Freund Final Fantasy VII vorbeibrachte. Alundra gab es auch bald als Geburtstagsgeschenk. Breath of Fire III kaufte ich mir im folgenden Herbst im Toys R Us. Final Fantasy VIII und IX besorgte ich mir direkt am Erscheinungstag, der Preis von über 100 DM war mir egal.

Frustriert war ich da eher bei Silent Hill und Metal Gear Solid, die mir bei ähnlicher Preislage lediglich ein paar Stunden Spielspaß bereiteten. Gebraucht kaufte ich außer Jumping Flash! eigentlich nichts, sondern suchte anderweitige Schnäppchen. Etwa Castlevania: Symphony of the Night, das damals niemand haben wollte. Für 40 DM nahm ich es trotzdem aus dem Radio Diehl mit. Natürlich griff ich auch bei der Platinum-Reihe zu, die mir Crash Bandicoot, Tekken 2 und Gran Turismo bescherte. Und irgendwann auch mein eigenes Final Fantasy VII, nachdem ich es bis dahin immer von meinem Kumpel geschnorrt hatte.

Mein Spielgeschmack hatte damals einen starken Fokus auf Rollenspiele und Action Adventures, weshalb bald auch Titel wie SaGa Frontier 2, Wild Arms und Dino Crisis in meinen Besitz gelangten.

Es wäre schön gewesen, wenn ich die bisher genannten Spiele alle behalten hätte. Aber wie das nun mal so ist, wenn man jung ist und das Geld braucht, wurde ein Großteil irgendwann veräußert. Vieles nach und nach, allerdings gab es auch eine systematische Aufräumaktion: Dabei wollte ich meine PlayStation-Sammlung entschlacken, und alles Ältere loswerden.

Den Anfang machte das Super Nintendo. Obwohl ich inzwischen eigentlich ein Fan von Rollenspielen war, ließ mich ausgerechnet Starwing etwas zögern. Leider verkaufte ich dann trotzdem sowohl Konsole als auch alle Spiele. Beim Sega Mega Drive stoppte ich zum Glück, als es um das einzig verbliebene Landstalker ging. Ich konnte mich einfach nicht von diesem einen Spiel trennen, weshalb ich auch die zugehörige Konsole behielt.

Den Game Boy bewahrte ich mir noch eine ganze Weile mit einer Handvoll Spielen, inzwischen ist davon allerdings auch nur noch mein Probotector-Modul übrig. Bei der PlayStation gingen Titel, mit denen ich nie so warm geworden bin, wie Jade Cocoon oder Crime Killer, oder welche, bei denen ich nicht plante, sie ein weiteres Mal durchzuspielen, wie MediEvil oder Star Ocean: The Second Story. Das meiste meiner damaligen Sony-Sammlung besitze ich aber noch heute.

Alle verbliebenen Spiele, die zu ihrer Zeit neu gekauft wurden und sich nach wie vor in meinem Besitz befinden. (Bild: Christian Serra)
Alle verbliebenen Spiele, die zu ihrer Zeit neu gekauft wurden und sich nach wie vor in meinem Besitz befinden. (Bild: Christian Serra)

Während meiner Zeit in der Oberstufe widmete ich meine Aufmerksamkeit oft anderen Dingen als Videospielen. Die anbahnende nächste Generation verfolgte ich nur am Rande. Erst spät besorgte ich mir eine gebrauchte PlayStation 2, auf der ich aber nur Fortsetzungen meiner Lieblingsreihen wie Final Fantasy und Silent Hill spielte. Daneben holte ich verpasste PlayStation 1 Klassiker nach, etwa Breath of Fire IV oder Front Mission 3.

Nachdem ich mir mit Blaze & Blade: Eternal Quest eine Gurke eingehandelt hatte, kam ich fürs Erste zu dem Schluss, dass es auf diesem System wohl nichts mehr für mich zu holen gab.

Dennoch folgte eine weitere Retro-Episode: Für meinen langsam verstaubenden Sega Mega Drive ersteigerte ich mir die vier Phantasy Star-Teile für insgesamt 80 Euro. Für das erste Spiel besorgte ich mir sogar ein Master System. Leider war von Anfang an klar, dass ich die Sci-Fi-Rollenspiele aus finanziellen Gründen nach dem Durchspielen wieder verkaufen würde. Den ersten Teil behielt ich, der Rest wurde wieder zu Geld gemacht (wobei ich Phantasy Star II nicht durchgespielt hatte – wer das Spiel kennt weiß vielleicht auch, warum).

Spätestens als Zivildienstleistender hatte ich den Tiefpunkt meiner Videospiel-Laufbahn erreicht. Obwohl ich damals ziemlich viel Freizeit hatte, blieben die Konsolen aus. Erst gegen Ende startete ich einen weiteren Final Fantasy VIII-Durchgang.

Doch zum Beginn meines Studiums nahte die erhoffte Rettung, das nächste große Ding, das mich endlich aus meiner Lethargie reißen sollte: Final Fantasy XII! Das war einer der wenigen Titel, die ich aktiv verfolgt hatte. Da ich wusste, dass hier die bunten Welten der Final Fantasy-Hauptreihe mit den düsteren Szenarien von Vagrant Story und Final Fantasy Tactics zusammentreffen sollten, waren meine Erwartungen hoch. Ich erhoffte mir eine Mischung aus emotionalem Charakterdrama und verworrenen politischen Intrigen.

Dieses Versprechen wird jedoch nur zu Beginn des Spiels eingehalten, während die Story in der zweiten Hälfte irgendwo versiebt und bis zum Schluss nicht mehr wiederkommt. Ich war so frustriert darüber, dass ich es nach dem Durchspielen umgehend verkaufte. Mein Interesse an Videospielen war scheinbar endgültig dahin.

Module satt: Für das Super Nintendo bin ich inzwischen wieder gewappnet. (Bild: Christian Serra)
Module satt: Für das Super Nintendo bin ich inzwischen wieder gewappnet. (Bild: Christian Serra)

Dass Final Fantasy XII nicht mein letztes Videospiel wurde, habe ich einem Zufall zu verdanken: Auf YouTube entdeckte ich Videos, in denen 8-Bit-Spiele und deren Macken durch den Kakao gezogen werden. Die pixeligen Gameplay-Szenen weckten sofort Erinnerungen an den Moment, an dem mir mein Grundschulfreund das NES zeigte, und an Screenshots, die ich früher in Club Nintendo-Magazinen gesehen hatte.

Ich rannte in einen nahegelegenen Laden für gebrauchte Spiele, wo ich tatsächlich ein NES entdeckte und für 15 Euro mitnahm. Spiele waren keine dabei, also ging es anschließend direkt auf eBay, wo ich mir für zusammen 3,50 € Super Mario Bros. 1 und 3 sichern konnte.

In der Zeit darauf ersteigerte ich weitere Klassiker wie Ninja Gaiden, Adventures of Lolo oder Probotector. Faxanadu und The Legend of Zelda entdeckte ich sogar in der Originalverpackung. Über ein Forum kam ich unverschämt günstig an das zweite Zelda sowie Mega Man 2-5. Auf einem Flohmarkt fand ich das erste Castlevania für fünf Euro. Wer heutzutage klassische Spiele sammelt, wird merken, dass ich hier eine längst vergangene Zeit beschreibe, in der man sich ältere Spiele noch für relativ kleines Geld sichern konnte.

Mein zunächst fürs NES entflammtes Sammelfieber weitete sich bald auf meine anderen Systeme aus. Endlich holte ich Devil May Cry und die beiden Metal Gear Solid-Teile für die PlayStation 2 nach. Für die erste PlayStation besorgte ich mir einige Spiele, die ich noch aus der Bravo Screenfun kannte, wie G-Darius oder Resident Evil 2. Das Sega Mega Drive wurde um die Shining-Reihe erweitert.

Als ich The Legend of Zelda: Link’s Awakening auf einem Flohmarkt entdeckte, kaufte ich mir das Modul, ohne eine Abspielmöglichkeit dafür zu haben. Das änderte ich bald.

Ein schmutziges gebrauchtes Super Nintendo, das ich dem Verkäufer für fünf Euro aus den Rippen leiern konnte, wurde auf Vordermann gebracht und mit ersteigerten Teilen betriebsbereit gemacht. Den Super Game Boy konnte ich nun mit Game Boy-Modulen füttern, und mir meine liebsten Super Nintendo-Spiele von damals erneut beschaffen.

Dabei entdeckte ich auch verpasste Perlen wie ActRaiser oder Super Metroid. Bald tauchten komplett versäumte Systeme auf meinem Radar auf. Etwa ein GameCube, auf dem ich begeistert Tales of Symphonia oder Killer7 zockte, und über den Game Boy Player auch Game Boy Advance-Titel wie die Final Fantasy Ports oder 2D Castlevanias genießen konnte.

Futter für meinen HD-Fernseher. (Bild: Christian Serra)
Futter für meinen HD-Fernseher. (Bild: Christian Serra)

Ich war drauf und dran, ein ewiger Retrogamer zu werden, bis ein Kumpel eine Xbox 360 mitbrachte und an meinen HD-Fernseher anschloss, der sonst nur für alte Konsolen herhalten musste. Wir spielten Mirror’s Edge, und ich war völlig baff von der hochauflösenden sauberen Optik.

Um die Kapazitäten meines Fernsehers doch etwas auszureizen, stieg ich mit der Anschaffung einer PlayStation 3 ins HD-Zeitalter und damit in die (damalige) Moderne ein. Neben Mirror’s Edge kaufte ich mir auch mein erstes digitales Spiel: Flower. HD-Konsolen bringt man in der Regel (noch) keine großartigen nostalgischen Gefühle entgegen.

Trotzdem erinnere ich mich gerne daran, wie es nach langer Zeit war, wieder auf dem aktuellsten Stand zu sein, und den Lebenszyklus einer Konsole von Anfang bis Ende mitzuerleben.

Ich kaufte Ninja Gaiden Sigma 2, Final Fantasy XIII und Tales of Graces f am Erscheinungstag, wartete darauf, dass Preise fielen, damit ich mir für einen Zwanni Metal Gear Solid 4, Bayonetta und Castlevania: Lords of Shadow holen konnte, und nutzte die Platinumreihe, um in den Genuss von Uncharted und Heavenly Sword zu kommen. Was ich sonst noch verpasst habe, hole ich mir inzwischen für Spottpreise auf dem Gebrauchtmarkt.

Bei der PlayStation 3 blieb es natürlich nicht. Inzwischen sammle ich alte und neue Spiele für die klassischen und modernen Konsolen und Handhelds von Nintendo, Sega und Sony. Die jetzt alle aufzuzählen, würde allerdings den Rahmen sprengen.

Daher gebe ich an dieser Stelle weiter an euch: Was habt und hattet ihr für Systeme und Spiele? Welche davon hättet ihr gerne wieder, welche können euch gestohlen bleiben? Sammelt ihr physikalische Spiele oder setzt ihr mehr auf digitale Käufe? Oder schwören einige dem Horten ab und steigen auf Abos und Streaming um?

Erzählt in den Kommentaren mal von euren Schätzen. Ich gucke derweil nochmal nach, ob noch alles von meinem da ist. Man kann ja nie wissen.


Veröffentlicht in: Videospielgeschichten

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Kommentare (15)

  1. Wow, großartiger Artikel. Ich glaube da werde ich dir irgendwann in der Zukunft mal nacheifern müssen und meinen Werdegang ähnlich detailiert darlegen.
    Ich habe damals mit dem Atari ST angefangen, meine erste eigene Konsole war dann der Gameboy. Irgendwann wurde dieser zu Geld gemacht, wovon ich mir dann ein Master System leisten konnte. Welches dann später, mit mehr Spielen, wieder verkauft wurde, für das nächste System…
    Vor grob 20 Jahren überkamen mich dann nostalgische Gefühle für Games die ich nicht mehr hatte und ich sprang mit Elan auf den Retro-Zug auf. Mit etlichen Pausen, und vielen schlechten Deals, habe ich mittlerweile über Tausend Games im Keller und bin derzeit dabei das ganze ein wenig zu fokusieren. Das SNES ist ganz klar mein Favorite und doch habe ich kaum 50% der PAL Bibliothek zuhause, von den unmengen US & JP Exklusivtiteln ganz zu schweigen.

    Tobi
    1. Freut mich, dass dir mein Artikel gefallen hat 🙂 Einen Artikel über den Werdegang deiner Sammlung fände ich auch spannend. Ist vor allem eine gute Sache für einen selbst, das aufzuschreiben, bevor man alles vergisst 😀

      FoolxTobi
      1. Ich bin mir ziemlich sicher das ich hunderte Sachen vergessen werde und andere Sachen völlig falsch in der romantischen Erinnerung bewahre… Aber in jedem Fall wäre es ne gute Idee, sobald ich die Zeit dafür finde.

        Tobi
  2. Mensch, da hatten wir ja alle Glück, dass du nicht als erstes Last Rebellion in die PS3 geworfen und modernes Gaming für alle Tage sofort wieder aufgegeben hast.

    Mein erstes System war glaube ich ein GameBoy, gefolgt vom Master System. Oder andersrum? Ne, denke der GB war zuerst. Wie das so ist, hat man damals ja eh nie viele Spiele gleichzeitig gehabt, sowohl aus Geld- wie Informationsmangel. Gerade was ich auf dem Master System hatte, könnte ich dir nicht sagen, abgesehen von Global Gladiators (was ne Gurke, aber die MD-Version bei nem Freund sah so gut aus) und eines der Alex Kidds.

    Das Super Nintendo war dann das erste System, das ich mir selbst von meinem Ersparten gekauft hatte. Mit viel Action RPGs und Simulationen bestückt. Trotzdem sah ich mich da noch nicht als RPGler. Um ehrlich zu sein war ich sogar von Lufia enttäuscht, weil es mir auf den Zeiger ging, dass es rundenbasiert war, und ich somit Schaden einfach hinnehmen musste, wenn der Gegner dran war. Darauf folgte dann so ein wenig meine kurze dunkle Zeit, denn ich holte mir das N64, welches aber letztendlich keine Spiele bot, die mir gefielen.

    Und wechselte dann zur PlayStation, darunter tatsächlich auch BoF3 als eines meiner ersten Spiele, weil RPG. Aber so richtig viel gespielt habe ich auch damals auf der die ersten paar Jahre nicht, erst so zur Jahrtausendwende hin bin ich wieder voll ins Gaming eingestiegen und hauptsächlich zunächst bei RPGs geblieben.

    Zu der Zeit hatte ich mir auch das SNES wieder geholt (alle alten Konsolen waren als Kind natürlich nach deren Lebensdauer verkauft worden), habe aber nie so wirklich die Sammelleidenschaft dafür entdeckt, sondern fast nur ein paar alte Favoriten erneut geholt, die damals noch erschwinglich waren. Alle ohne Verpackung und nur als Modul.

    Seither geht’s ganz gut, und natürlich hat man zu viele Spiele für aktuelle wie alte Konsolen, als das man die je realistisch alle spielen würde. Dennoch versuche ich mich etwas einzuschränken. In dem ich (fast) nichts Digital Only kaufe, auch wenn physische Kopien natürlich nicht gut für unsere Umwelt sind. Oder in dem ich mich auf eine Konsole pro Generation beschränke. Die PS3 habe ich beispielsweise gar nicht mitgemacht, sondern nur die Wii besessen. Ein paar wenige PS3-Spiele hab ich dennoch, weil ich dafür dann immer eine von meinem Neffen ausgeliehen hatte. Und im Nachhinein gibt’s auch massig Remasters der interessanteren PS3-Spiele auf meiner aktuellen PS4 – ich glaub ich habe mehr Ports und Remasters als legitim für die PS4 entwickelte.

    Foolx
    1. Last Rebellion gehört zur Schattenseite des Themas “Was kann man für einen Zwanni schon falsch machen?” Von dem was ich bisher gesehen habe ist es gar nicht so übel. Aber bis ich das tatsächlich spiele muss mir schonerst mal mein Vorrat an besseren JRPGs ausgehen.

      Dafür, dass man gerne nostalgisch auf das Spielen von früher blickt finde ich es immer wieder erstaunlich, dass man sich dann doch nur dunkel daran erinnern kann, wie das alles überhaupt angefangen hat.

      Das rundenbasierte Kampfsystem bei Lufia hatte mich auch erst irritiert. Bis dahin kannte ich nur Spiele wie Secret of Mana oder Terranigma, und bin automatisch davon ausgegangen, dass Lufia auch ein Action RPG sein würde, obwohl die Screenshots in den damaligen Club Nintendo Magazinen eindeutig etwas anderes suggeriert hatten. Lag bestimmt nur daran, dass ich die JRPG Einführung Mystic Quest Legend verpasst hatte.

      Tatsächlich habe ich fürs Super Nintendo bisher am liebsten gesammelt, weil sich viele Spiele gut gehalten haben und als nacktes Modul auch nicht so teuer sind. Ist das auch das System, wo meine Sammlung für mich weitestgehend komplett ist, außer ein paar Importen (Seiken Densetsu 3), teuren Modulen, wo ich wohl auf die Wii U Virtual Console ausweichen werde (Demon’s Crest, Dracula X) und seltenen Titeln, bei denen ich mich schon damit abgefunden habe, sie nie im Original spielen zu können (Skyblazer).

      Ob ich für die anderen Systeme nochmal eine Sammlung aufmachen würde, ist da eher fraglich. Für schwere 8-Bit Spiele habe ich nicht immer den Nerv, fürs Nintendo 64 habe ich auch Probleme, gute Spiele zu finden, und für den Saturn bekommt man kaum etwas günstig (die Konsole hatte ich mir vor ein paar Jahren zugelegt, und habe mittlerweile trotzdem nur drei Spiele dafür). Zumal es diverse Retro Spiele ja auch für moderne Konsolen gibt. Ich würde die Sammlung fürs erste wohl auch nicht um weitere klassische Systeme wie etwa Dreamcast oder Game Gear erweitern.

      Ich kaufe auch eher physische Spiele, bei digitalen Titeln warte ich auch gerne erstmal ab, ob da nochmal eine Box für heraus kommt. Da ich nicht mehr am PC spiele ist die Verlockung durch inflationäre Sales zum Glück momentan eher gering. Was Systeme anbelangt ist meine einzige Einschränkung eigentlich nur, dass ich keine Microsoft Konsolen hole. Da fehlt mir der Anreiz von Exklusivtiteln, der historische Bezug, und ehrlich gesagt auch einfach der Platz, mir noch weitere Klötze ins Wohnzimmer zu stellen 🙂

  3. Ich bin echt überrascht, dass du dich noch so genau daran erinnern kannst, wann und wo du welche Titel mal gekauft/bekommen hast. Wenn ich da für mich mal kurz darüber nachdenke, fällt mir spontan kaum etwas ein. Schön, dass du nach deiner Pause von Videospielen doch wieder den Weg zurück geschafft hast und jetzt offenbar fast noch leidenschaftlicher dabei bist. Ich selbst sammle eigentlich schon seit meinen Teenagertagen, wobei es zu Beginn durch das bescheidene Taschengeld natürlich weit weniger ausgeprägt war. Leider ist aber trotzdem auch bei mir vieles aus den Anfangstagen über die Jahre verloren gegangen.

    Wieso hattest du dir denn eigentlich einen HD-Fernseher geholt, wenn du zu der Zeit nur Retro-Konsolen gespielt hast? Nur für HD-DVD oder Bluray? Ich selbst nutze für die alten Dinger ja inzwischen tatsächlich wieder eine Röhre. Ist zwar sicher nicht die eleganteste, aber für mich einfach die schönste Art den alten Kram zu erleben 🙂

    Andre EymannTobi
    1. Ich musste für den Artikel auch nochmal ordentlich in der Erinnerung kramen und ein paar Dinge recherchieren, und habe ihn unter anderem auch deshalb geschrieben, um die Erinnerungen mal irgendwo festzuhalten, bevor sie endgültig in den Wirren meiner Gedankenwelt untergehen 🙂 Tatsächlich bin ich selbst von einigen Artikeln hier sehr beeindruckt, in denen die Autoren Erlebnisse aus ihrer Kindheit in einem Detailgrad schildern, von dem ich nur träumen könnte.

      Mein Röhrenfernseher ist 2006 kaputt gegangen. Tatsächlich wollte ich mir damals einen neuen kaufen, aber naürlich bekam man zu der Zeit schon “nur” noch HD-Fernseher 😀 Die Retrogeschichten fingen erst 2007 an, daher hab ich sie eben auf dem einen Fernseher gespielt, der mir zur Verfügung stand. Übrigens verwende ich den gleichen Fernseher auch heute noch. Einen neuen wollte ich mir erst kaufen, wenn dieser kaputt geht, was aber nach aktuellem Stand vermutlich niemals passieren wird.

      Tobi
  4. Ich stehe auf Spieleschachteln 🙂
    Lange lange habe ich die bunten Pappboxen meiner Amiga-Sammlung im Regal stehen gehabt, duch Umzüge und Wellen des Lebens gezogen.
    Aber wie das Leben manchmal so spielt, war lange weder Zeit, noch Platz dafür vorhanden. Die Familie ging für mich vor und irgendwie war die Retroecke toll, aber auch ein Klotz am Bein. Also habe ich schweren Herzens (fast) alles zu respektablen Preisen verkauft, hatte ich sowieso schon länger Sorge um die Kondensatoren der Amiga-Modelle.
    Ja, fast. Von der Space Quest III Box mit der Prägung inklusive dem kompletten Inhalt konnte ich mich einfach nicht trennen, verbinde ich doch so viele gute Erinnerungen mit diesem Spiel und der Zeit damals. Auch wenn ich es nicht spielen kann, sieht die Box nach wie vor sehr gut im Regal aus – dezente Genugtuung macht sich breit.

    Nach dem Amiga damals (und parallel dem GameGear) bin ich zur Playstation übergelaufen, gab es doch dieses eine Spiel, welches ich uuunbedingt haben wollte: Ja, genau das oben so schön mittig dominierende Final Fantasy VII 🙂
    Einige PS1 Spiele habe ich immer noch, die Hardware – im mittlerweile Gran Turismo Look (so ein Aufkleber Set aus einer Spiele-Zeitschrift, gab es hin und wieder) – ging mit dem Erwerb der PS2 (800 Mark, 800 Mark! Und das war schon die erste Reduzierungswelle) in den Besitz meines älteren Bruders über.
    Da ich jetzt nach Ausbildung und dem Zivildienst arbeitete, wuchs die Sammlung der PS2 Spiele erwartungsgemäß schneller, als die der PS1 damals.
    Als dann etwas später die Beziehung und die Familie wuchs, war Jahre später irgendwie immer was zum Spielen da, obwohl wir nichts nachkauften. Die Games haben wir neben der Konsole auch immer noch. Inklusive dem sagenumwobenen Netzwerk-Adapter, den es im Bundle mit Twisted Metal: Black gab. Das PS2 Netzwerk ist lange tot, aber das waren interessante, erste Schritte in die heutige Richtung auf dem Konsolenmarkt!
    Leider werden die Grafiken der PS1 Spiele auf der 2 oft nicht gut dargestellt, besonders Texte, oder ich habe eine verschobene Erinnerung an die PS1 Qualität. PS1 Hit: Metal Gear Solid. Ein grandioses Spiel, das damals genau meinen Nerv traf.
    Auf der PS2 würde ich für mich als Dauerbrenner vermutlich Zone of the Enders (1) oder Rumble Racing auswählen, wenn ich müsste. Glücklicherweise habe ich noch ein wenig Auswahl zuhause und muss es somit nicht zwingend 🙂
    Einen Gamecube, sowie eine XBox360 und 2 Gameboys (Color & Advance SP) haben wir ebenfalls noch als Haustiere dazu bekommen, aber oft gestreichelt werden sie nicht mehr. Sehr zur Freude unseres Katers 🙂
    Mein Blick schweift gerne mal über die Spieleecke, so richtig Zeit finde ich aber dennoch nicht dafür. Der Mix aus Arbeitszeiten, Familie und Nutzung der wenigen, verbleibenden Zeit zusammen setzt sich meistens in Richtung Familie durch. Manchmal aber auch mit zocken, dann ist Papa auf einmal wieder ziiiemlich jung 🙂

    1. Uii, da muss ich grad noch was zur Alien Trilogy in deinem Regal schreiben. Das war damals wirklich der Knaller fand ich, das erste Alien Spiel, welches für mich WIRKLICH die starke Atmosphäre der Filme transportierte. Unglaublich gut zu der Zeit!

      1. Alien Trilogy war eine meiner “neuen” Anschaffungen, als ich die Leidenschaft für Spiele wiederentdeckt hatte. Ich erinnere mich gar nicht mehr, wie ich überhaupt darauf kam. Selbst heute ist es atmosphärisch sehr dicht, lädt zu Erkundungen ein, und die altbackene Optik hat durchaus ihren Charme. Vor allem wenn der komplette Bildschirm von einem Face Hugger zugepixelt wird 😀

        Tobi
    2. Ich liebe auch Spieleschachteln, und finde es schade, dass ich meine von früher nicht mehr habe. Heute kommt man da ja nur leider schwer wieder dran.

      Finde es schön zu sehen, dass nicht nur ich das eine Spiel hatte, was man einfach nicht verkaufen konnte 🙂

      Meine PlayStation 2 von damals habe ich leider verkauft, war noch eine der fetten Versionen. Als “Ersatz” hatte ich mir eine brandneue PlayStation 2 Slim geholt. Das Ding ist fragil und unzuverlässig wie sonst was – sei froh dass du deine von damals noch hast 🙂

      Tobi
      1. Ja, die PS2 schnurrt im Gegensatz zur 360 Slim, deren Grafikkarte es vermutlich neulich zerrissen hat, noch gut. Ich müsste mir nur mal die Schubladenmechanik ansehen, das Motörchen quält sich schon ein wenig. Beide Konsolen stehen auf meiner to-do-Liste, aber ich bin immer wieder baff, wie langlebig die alte Hardware ist. Ok, die Leistung und Wärme ist nicht zu vergleichen, aber trotzdem… 😉

        1. Bis auf mein Master System und ein Nintendo 64 Netzteil ist bei mir bisher auch noch nichts kaputt gegangen. Auch wenn ich jeden Tag insgeheim hoffe, dass es die vermaledeite PlayStation 2 endlich zerreißt, damit ich mir wieder eine anständige PS2 kaufen kann 😀

  5. Ich glaube was die Kindheit/Jugend angeht ist die Geschichte bei jedem annähernd gleich. Natürlich zeitlich verschoben nach vorne oder hinten, aber im Grunde gleich. Auch ich könnte mir nicht jedes Spiel leisten und Weihnachten und Geburtstag ist ja auch nur einmal im Jahr. Also gab es nur zu diesen Anlässen neue Spiele oder ich musste sparen. In meinem Fall war es auch so, dass ich keine oder nur wenig Gaming affine Menschen um mich hatte und ich so zwischendurch auch das Interesse am Thema Videospiele verlor. Trotzdem hatte ich eigentlich immer eine Konsole und einen Handheld das ich mein eigen nannte. Angefangen beim Gameboy Pocket bis hin zur aktuellen Generation. Aufgrund von finanziellen Unzulänglichkeiten musste ich aber in der Regel den Vorgänger samt Spielen immer wieder verkaufen. So besitze ich heute kein N64 mehr, keinen Gameboy Advance keine PlayStation 2. Und das einzige Spiel was ich noch für eine PS2 besitze ist PES5, aber auch nur weil die CD zerkratzt ist. Heutzutage verkaufe ich aber keine Konsolen mehr, einfach weil ich es mir leisten kann und wohl auch, weil ich einfach zu faul bin mir die Mühe zu machen den Kram zu verkaufen.
    Bei den Spielen sieht das ganze dann wieder anders aus, dort habe ich immer mal wieder auch Spiele verkauft und dann wieder andere gekauft. Es gibt einige Titel die ich behalte, aber das sind dann eher Spiele die ich gerne mag oder auch Titel die ich noch nicht durchgespielt habe. In Zeiten von digitalen Spielen und eigentlich täglichen Angeboten ist natürlich auch die Hemmschwelle ein Spiel zu kaufen nur um es mal anzuspielen deutlich geringer. Weshalb vielleicht die heutige Generation es nicht mehr so nachvollziehen kann, wie es ist auf ein Spiel zu warten und nicht alles zu Release haben zu können.
    Bei mir hat sich das aber immer noch durchgezogen. Ich könnte es mir leisten ein neues Spiel zu kaufen, wenn es erscheint, aber in der Regel tue ich das nicht. Ich habe aber trotzdem nicht das Gefühl das ich dem Medium Videospiel zu wenig Wertschätzung entgegenbringe. Ich tue es eben auf andere Arten und Weisen.

    1. Ja, der Freund, der mir auf dem NES Super Mario Bros. 3 zeigte, war bei jemand anderem der Vater, der mit einem Crash Bandicoot auf der PlayStation gespielt hat, oder die Schwester, mit der man sich die PlayStation 2 mit Singstar teilen musste. Angesichts mancher Entwicklungen wie Free 2 Play, Mobile Gaming und Streaming frage ich mich nur manchmal, wie viele Generationen sich diese Art von Entstehungsgeschichte noch wiederholen wird.
      Auf die Preise schaue ich auch heute noch, so ganz bekommt man die Mentalität aus der Kindheit auch nicht weg. Dafür kaufe ich aber tendenziell auch mehr Spiele.