Dabei sein ist alles. Mit der Final Fantasy V Four Job Fiesta durchs Sommerloch

Von Mathias Nowatzki am
Kommentiert von: Mathias Nowatzki, Tony, JPGAMES.DE, Chris, Tobi, André Eymann, Lenny
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Es ist Sommer. Der steht für immer größere Hitze, Currywurst auf dem Grill, Urlaub am Ballermann und die Four Job Fiesta. Die Hitze wird uns dieses Jahr wohl nicht verschonen. Urlaub und andere Aktivitäten sind eher eingeschränkt. Umso mehr ein Anreiz, an der Fiesta teilzunehmen, die gemütlich vom Home Office aus machbar ist.

Spiel, Spaß, Spielspaß

Das 1992er Final Fantasy V wird von Franchise-Fans gern stiefmütterlich behandelt. Es bietet nicht die großen Handlungen und ausgearbeiteten Charaktere des vierten oder sechsten Teiles. Das Spiel kam auch erst durch Re-Releases in den Westen, statt sich bereits auf dem SNES in Kindheitserinnerungen zu verankern. Doch der charmanten und in späteren Übersetzungen auch häufig humorigen Reise der Truppe steht ein Job System zur Seite. Ein sehr flexibles sogar. Es macht das wahre Herzstück des Spieles aus.

Traditionell 22 (in späteren Veröffentlichungen 26) Jobs werden über den Spielverlauf freigeschaltet. Alle unabhängig vom Charakterlevel aufstufbar. Besonders ist hier, dass schon erlernte Fähigkeiten auch nach dem Berufungswechsel ausgerüstet werden können. Das führt zu vielen Finetuning-Möglichkeiten für Experimentierfreudige. Und natürlich zu Kombinationen, welche einen Charakter zum unbesiegbaren Halbgott machen können. Wer hat schon keinen Spaß daran, ganze Bosse einzustampfen, weil die stärksten Angreifer acht Mal zuschlagen, die besten Magier mehrfach zaubern oder die richtigen Blaumagien und Chemiegebräue sie sofort vernichten?

Four Job Fiesta

Hier setzt die Four Job Fiesta an. Diese Challenge/Charity läuft seit 2012 jedes Jahr im Sommer. Anfang Juni startet die Pre-Registrierung. Ein paar Wochen später geht es los. Sie läuft bis Ende August. Reichlich Zeit, um durch die 30 Stunden Final Fantasy V zu kommen. Die Partizipation ist mittlerweile auf mehrere tausend Spieler jährlich angewachsen.

Der Sinn hinter der Angelegenheit ist, sich auf vier Berufe beschränken zu müssen. Sie werden zufällig ausgewürfelt, nachdem die Registrierung erfolgt ist. Die bleibt die komplette Festival-Dauer über offen. Weitere Restriktionen sind zusätzlich auswählbar. Diesmal nur mit magischen oder physischen Klassen auskommen müssen? Geht. Die Jobs aus den Remakes mit einbeziehen? Machbar. Die Randomisierung auf die Sieger eines Beliebtheitswettbewerbs anpassen oder nur Berufe aus dem ersten Final Fantasy verwenden dürfen? Für jeden ist etwas dabei.

Herausfordern und Helfen

Ich habe im Jahr 2015 das erste Mal mitgemacht und direkt drei Durchgänge beendet. Seither bin ich jedes Jahr erneut für einen Lauf dabei. Denn es macht einfach unglaublich Laune, einen Grund zu haben, die große Flexibilität des Jobsystems ausloten zu müssen. Es ist natürlich erfreulich, bekannte überstarke Kombinationen zu ziehen, die ein einfaches Spiel garantieren. Aber es ist auch schön, Jobs und Kombinationen auszuprobieren, die in einem normalen Spielverlauf wenig bis gar keinen Nutzen finden. Deren eigene Stärken herauszufinden. Neue Synergien zwischen Berufen herzustellen.

Nach dem Ziehen eines Chemist gilt so ein Durchgang beispielsweise direkt als gewonnen. In einem Spiel ohne Restriktionen würde die Klasse eher kaum Gebrauch finden, weil einiges an Vorarbeit reingesteckt werden muss. Selbst der Geomancer hat plötzlich einen Bosskampf oder zwei, in dem er sich als überraschend nützlich herausstellt. Selbst wenn sein Ruf, einer der schlechtesten Jobs zu sein, ansonsten gerechtfertigt bleibt. Mit Blaumagien zu experimentieren, zum ersten Mal auf Spezialeffekte des Equipments zu achten, mit dem Bard ganze Dungeons lahmzulegen … die Four Job Fiesta ist perfekt, um frischen Wind ins Spiel zu bringen. Um sich im Detail mit den Systemen auseinanderzusetzen. So wächst neuer Respekt dafür, wie robust das Gameplay in Final Fantasy V ist.

Als zusätzlich nette Dreingabe kann nebenbei noch Geld für die Charity Child’s Play gespendet werden (diese Jahr aus gegebenem Anlass durch BLM-affine Organisationen ersetzt). Beispielsweise wird das in die Challenge eingewoben. Um sich aus besonders unerwünschten Jobs herauszukaufen. Oder um Leuten, die mutig das Berserker-Risiko wählten, möglichst viele Spieler dieser unberechenbaren Berufung ins Team zu geben. Einige behaupten sogar, erst nach einem reinen Berserker-Lauf sei Final Fantasy V richtig gelebt.

Aktuell ist es wieder soweit: Die Four Job Fiesta 2020 dreht ihre Runden. Teilnahmen sind immer gern gesehen, auch wenn nicht gespendet oder die Challenge bis zum Ende vollzogen werden kann. Zu erwähnen ist allerdings, dass ihr für die Teilnahme einen Twitter-Account benötigt.

Vielleicht sehen wir uns ja im zugehörigen Hashtag!


Veröffentlicht in: Videospielgeschichten
André EymannLennyTobi

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Kommentare (9)

  1. Also ich habe natürlich schon davon gehört. Für mich ist das sicherlich keine Option, was Zeitmanagement und die Menge an Spielen angeht, die ich gerne (erstmals) spielen würde. Aber ich habe dieses Jahr zum Beispiel sehr interessiert die unterhaltsame und sehr intensive Begleitung von Thomas Nickel bei Twitter verfolgt, der auch teilgenommen hat. Auch der Beitrag hier war interessant. Danke! 👍

    Mathias Nowatzki
    1. Hey Tony, danke für den Kommentar. Einfach mal im Hashtag o.Ä. mitlesen, wie andere so mit ihren Jobkombis durch das Spiel gehen, ist wie du erwähnt hast natürlich auch immer interessant.

  2. Leider habe ich für die Job Fiesta selten die Zeit übrig. Dafür fand ich es immer spannend, deine entsprechenden Blogbeiträge zu lesen. Ist echt witzig, wie viele Möglichkeiten das Job System bietet, das Spiel zu brechen, oder aus einer nachteiligen Jobkombination doch noch irgendeinen Vorteil zu ziehen. Die Artikel hatten mich auch inspiriert, endlich einen länger laufenden Final Fantasy V Run zu beenden.

    Da du die Beiträge in deiner mir bekannten Bescheidenheit nicht verlinkt hast, bin ich mal so frei: https://zuckerlundzynismen.wordpress.com/tag/four-job-fiesta/ Wirklich lesenswert, wenn ihr euch mehr für Final Fantasy V und die Job Fiesta interessiert.

    Ansonsten kann ich noch unterstreichen, das Final Fantasy V auch heute noch das “Old School” Final Fantasy ist, das tatsächlich immer noch und immer wieder Spaß macht.

    Mathias NowatzkiTobi
    1. Ich schließe mich André an, von Four Job Fiesta lese ich zum ersten Mal. Als kleine Entschuldigung schicke ich aber gleich hinterher, dass FFVII auf der Playstation mein erstes Final Fantasy war 😉
      Klingt interessant und vielseitig, was du über die Jobs schreibst. Und dass so gerade Geld für die Kids gesammelt wird, genial 😀

      Mathias Nowatzki
      1. Ich habe davon auch “erst” 2015 mitbekommen, als dabei mitzumachen seine Runde durch diverse Youtube-Channels machte. Die Präsenz ist ab dem nächsten Jahr dann allerdings sofort wieder abgeflacht. Die Spielerbasis interessanterweise allerdings nicht.

        Mein erstes Final Fantasy war sogar VIII. Ich bin an V nie gegangen bis zum PS1-Release und hab’s nicht verstanden bis zum erneuten Spielen auf dem GBA 😀

        Tobi
  3. Klingt nach einer sehr guten Sache. Dann noch mit Final Fantasy V und einem wirklich tollen Jobsystem. Ich weiß noch, dass ich wirklich viel ausprobiert habe an Kombinationen. Echt ein unterschätztes Final Fantasy.

    TobiMathias Nowatzki
    1. Es ist wirklich absolut unterschätzt. Später mag es noch flexiblere Systeme gegeben haben, aber was man sich da in FFV bereits für Killermaschinen zusammenstellen kann, ist echt enorm. Zugegeben war ich bei meinem ersten Mal Anfang der 2000er auch noch nicht voll an Bord, als ich es dann später aber erneut spielte, mit mehr Wissen vom System, und in der charmanteren Übersetzung, hat mich FFV voll abgeholt gehabt.

      Tobi