Gamelight mit einem alten Kodak-Leuchtkasten

Von Paul Hartmann am
Kommentiert von: Tobi, Michael
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In den 1990er-Jahren sah ich in einem Fotofachgeschäft einen Leuchtkasten von Kodak, in dem Bilder werbewirksam präsentiert wurden. Auf den ersten Blick war ich von dem Metallkasten und seiner schlichten Eleganz fasziniert. Weder gutes Zureden noch ein Geldgebot verhalfen mir jedoch zu dem schönen Teil. Auch ein späterer Anruf beim Inhaber des Fotogeschäftes verlief leider ergebnislos.

Wer die Werbekästen von Nintendo kennt weiß, dass diese mittlerweile unbezahlbar geworden sind und den Preis eines Gebrauchtwagens kosten. Nun erinnerte ich wieder an den Kodak-Leuchtkasten und in mir reifte eine Idee. 

Nach einigem Suchen in eBay wurde ich fündig und in Dieburg wurde so ein Kasten in gutem Zustand für 25 Euro angeboten, allerdings nur an Abholer. Glücklicherweise habe ich einen guten Freund in dem Ort und dieser holte ihn für mich ab. Die Transaktion verlief reibungslos, nur durfte der Freund fast eine Stunde lang Konversation mit der Verkäuferin machen, so waren sie beide beschäftigt.

Nach zwei Wochen, er besucht mich regelmäßig, brachte er mir den Leuchtkasten vorbei. Allerdings war das Teil doch größer und schwerer als erwartet. Aber Qualität hatte halt damals noch Bestand.

Zweifelnd steckte ich den Stecker in die Steckdose, war das Teil doch schon mindestens 30 Jahre alt. Zumindest sah es ausgezeichnet erhalten aus und tada es leuchtete hell und strahlend und so strahlte auch ich.

Eine lichtdurchlässige Folie mit Space Invaders hatte ich noch bei einem früheren Kauf eines Arcadeautomaten geschenkt bekommen und rasch befestigte ich diese auf der Vorderseite. Das Bild sprach für sich und mir strahlte mein allererstes Automatenspiel entgegen, welches ich in einer Spielhölle zockte. 

Erleuchtet durch Backlight

Hach ja, was waren das noch wundervolle Zeiten und es gab sogar noch die D-Mark, auch wenn man dennoch keine hatte, wurden sie doch alle verdaddelt.

Es musste jedoch noch mehr geben und so riskierte ich es, als absolut unbedarfter Antischrauber, den schönen Kodak aufzuschrauben und war erst einmal überrascht, war doch eine runde Lechtstoffröhre verbaut worden, so etwas kannte ich gar nicht. Neben Schmutz und Papierresten kamen auch zwei tote und mumifizierte Motten zum Vorschein. Wie hatten es die armen Flattermänner nur geschafft in das verschlossene Teil hineinzukommen?

Etwas Putzmittel und der Kodak sah auch von innen wieder schön aus. Nur die Pappe am Rand auf der Vorderseite störte mich. Mit etwas zupfen und rupfen konnte ich den Karton schnippselweise herausfriemeln und ich war nun bereit zu größerer Erleuchtung.

Backlightfolie hieß das Zauberwort, welche beispielsweise die Kopfseite von Arcadeautomaten verzieren und dann mit einer Beleuchtung deren Marquee bilden. Nach einigem Grübeln, entschied ich mich für ein Ghosts‘n Goblins Bild im Internet, welches in ausreichender Qualität vorlag. Es gefiel mir sofort und man kann sich sich daran auch so schnell nicht satt sehen, da bei dem komplexen Bild der Blick ständig hin und her wandert.

Dank Onlinedruckerei war die Folie der Begierde nach wenigen Tagen in Händen. Das Ergebnis ist hier zu sehen und kostete zusammen mit dem Kodak nicht einmal 70 Euro. Ich konnte also mein Auto behalten.

Besonders gefällt mir der ganz leichte 3D-Effekt, da die Lampe doch einige Zentimeter tief ist und dadurch den optischen Eindruck verstärkt. Sie hat nun einen Ehrenplatz in meinem Gamingroom und steht direkt neben einem Arcade Bartop (heißt nur so und hat nicht mit einer Bar zu tun).


Veröffentlicht in: Hardware, Videospielgeschichten
MichaelTobi

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Kommentare (2)

  1. Sehr cool, Paul, danke für deinen Bericht darüber! Ich muss gestehen, mir sind solche Kästen überhaupt kein Begriff mehr (hab’s wahrscheinlich echt vergessen) und ich hätte sie daher fast mit einem Leuchttisch für Retuschierarbeiten (ich komme ehemals aus dem Druckgewerbe) in Verbindung gebracht. Gut, dass du den Größenvergleich am Ende beigefügt hast, so hab ich noch die Kurve gekriegt.

    Dass du diese “Antiquität” mit Geduld, Kreativität und etwas Geld so schön aufgemöbelt hast, ist übrigens eine tolle Idee. Die Farben sprechen ja für sich. Danke für’s teilen!

    MichaelAndré Eymann
  2. Hey Paul, da könnte ich ja direkt ins Schwärmen kommen :0). Das sieht absolut fantastisch aus und ist ein wunderschöner Hingucker. Ein richtiges Kunstwerk hast du da geschaffen!

    André EymannTobi