Mein erster Planwagen steht einsam und schutzlos an einem sich windenden Fluss. Angrenzend kann ich ein paar saftige Wiesen erkennen, auch einige Hügel deuten sich an, aber viel weiter kann ich mein Umfeld noch nicht einsehen.
Dennoch scheint mir dies ein guter Startpunkt zu sein, um mir die Welt ein weiteres Mal zu eigen zu machen und von hier aus meine Fahne auf jeden einzelnen Kontinent zu rammen, bis ich irgendwann mein erstes Raumschiff nach Alpha Centauri schicken kann. Die Welt weiß noch nicht, was auf sie zukommt…
So beginne ich also …

Eine weitere Partie – Sid Meier’s Civilization
Die wievielte insgesamt ? Hm… das kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber seit meiner erster Begegnung mit der Reihe Anfang der 1990er, habe ich jedes Spiel der Hauptreihe mehrmals durchgespielt, Teil 1 und 2 (und den Ableger Colonization) sogar sooft, dass ich es gar nicht mehr wirklich umreißen kann.
Dabei unterscheiden sich die Civ-Spiele gar nicht sooo großartig.
Klar kamen im Laufe der Zeit weitere Features, mehr Einheiten, zusätzliche Wunder, neue Ausbauten und Optionen dazu. Aber der Kern des Spiels wurde schon mit dem ersten Teil in eine Form gegossen, die man in allen Folgetitel wiedererkennen kann.
Wenn man also bereits einen Teil der Reihe gespielt hat, wird sich schnell mit allen weiteren Ablegern vertraut fühlen.
Das klingt nun vielleicht so, als sei ein neues Civ einfach ein moderner Aufguss eines alten Spiels und…so ganz falsch mag das gar nicht sein, aber es ist definitiv auch kein Nachteil.
Denn Civ ist großartig!

So großartig, dass ich heute wieder zu diesem allerersten Teil aus dem Jahre 1991 zurückkehre und die Nation von Hardystan von ihren bescheidenen Anfängen in grauer Vorzeit bis zu ihrem glorreichen Triumph über Napoleon, Caesar und den alten Kriegstreiber Gandhi führe.
Letzteres ist natürlich nur ein kleiner Seitenhieb auf die KI des Spiels, die auch den indischen Pazifisten schnell zu einem gnadenlosen Säbelrassler werden lässt, der nicht davor zurückschreckt, seine Atomwaffen in meinem Vorgarten zu parken. So nicht, Freund!
Auch bei den Gefechten ergeben sich ab und zu kuriose Ergebnisse, zum Beispiel wenn die einsam in Babylon stationierte Phalanx gleich ZWEI meiner Düsenjets vom Himmel holt. Das müssen ganz besondere Speere sein…
In Momenten wie diesen ertappt man sich schnell mal bei dem Wunsch die Maus anzuheben und mit Schmackes gegen die Wand zu schleudern…
Aber genau das sind eben auch Erlebnisse, die im Nachhinein besonders witzige Geschichte ergeben und den Durchlauf zu etwas Besonderem machen. Jedesmal mit dem ein oder anderen skurrilen Kniff.

Für mich ist Civilization jedenfalls immer wieder aufs Neue in gleichem Maße erfüllendes Erlebnis, wie auch wilder Ritt. Ein Abenteuer.
Nicht unbedingt eines, dem ich mich allabendlich hingeben könnte, aber eines, das ich mir von Zeit zu Zeit gönne und das mich dann ebenso in seinen Bann schlägt, wie bei unserer allerersten Begegnung.
Podcast-Folge
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