Unterwegs in Mittelerde

Der Herr der Ringe: Krieg im Norden – Es muss nicht immer perfekt sein

Avatar von Lenny

Zum ersten Mal wurde ich durch einen Stream auf das Spiel „Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden“ aufmerksam. Es sah nach einem echt spaßigen Spiel aus. Also schnell auf eBay für schmale 8 Euro gekauft. Besser hatte ich mein Geld wohl nur selten investiert. Obwohl das Spiel SO viele Fehler hat.

Die Geschichte behandelt die Ereignisse im Norden Mittelerdes. Saurons Handlanger Agandaûr soll die Ländereien dort erobern, doch da haben wir natürlich was gegen. Wir, das sind Andriel die Elbin, Farin der Zwerg und der Waldläufer Eradan.

Im Kampf gegen Agandaûr treffen wir auf bekannte Charaktere aus dem Herr-der-Ringe-Universum. Wir treffen auf Gandalf, Frodo, Arwen oder Aragorn. Zudem sehen wir auch bekannte Orte wie Das tänzelnde Pony, den Düsterwald oder Bruchtal.

Entweder bestreiten wir als einer der drei und den anderen beiden von der KI gesteuert das Abenteuer, oder ich suche mir eine/n Mitspieler/in und wir durchstreifen zu zweit Mittelerde. Da ich selbst das Spiel nur im Single Player gespielt habe, kann ich mich nur auf die Meinung anderer beziehen. Die sagen, dass das Spiel im Co-op noch einmal deutlich mehr Spaß macht.

Gandalf ist nur eines der bekannten Gesichter. (Bild: Lenny)
Gandalf ist nur eines der bekannten Gesichter. (Bild: Lenny)
In Bruchtal finden wir etwas Ruhe. (Bild: Lenny)
In Bruchtal finden wir etwas Ruhe. (Bild: Lenny)

Das spielerische Element

Die Level sind linear aufgebaut mit Abzweigungen hier und da, wo ich Loot finden kann. Zum Beispiel neue Waffen, neue Ausrüstungsteile oder spezielle Steine, mit denen ich meine Waffen oder Rüstung aufwerten kann. Jede der drei Figuren kann außerdem charakterspezifische Geheimnisse finden. So sieht man mit Eradan leuchtende Fußspuren, die einen zu einem Vorratslager der Waldläufer führen.

Immer wieder kämpfe ich gegen Orks, Uruks, Trolle und andere Schergen. Oftmals kommen mehrere Gegner in Wellen hintereinander, bevor es weitergeht. Es ist klar ersichtlich, wie jedes Level aufgebaut ist. Geh den Schlauch entlang, bekämpfe die Gegner, rede mit anderen Charakteren, gehe weiter …

In den Gesprächen habe ich die Möglichkeit, verschiedene Dialogoptionen auszuwählen. Die haben aber keinerlei Einfluss auf den Verlauf der Geschichte. Sie dienen ausschließlich dazu, mehr über die Figuren, die Geschichte und die Welt zu erfahren.

Elbin, Zwerg und Waldläufer

Spielerisch ähneln sich der Waldläufer und der Zwerg im Großen und Ganzen. Beide können sowohl auf Nahkampfwaffen als auch auf Distanzwaffen zurückgreifen. Was beim Zwerg die Armbrust ist, ist beim Waldläufer der Bogen. Nur die Elbin unterscheidet sich von den anderen beiden Spielfiguren. Sie ist mehr auf Distanzangriffe und auf magische Attacken ausgelegt. Ihre Hauptaufgabe ist das Heilen der Gruppe im Kampf, weswegen ich sie auch nur einmal gespielt habe. Mir war es dann lieber, eine Figur zu haben, die austeilen kann und das Heilen der KI zu überlassen. 

Fehler im Spiel

Unglaublich diese Bugs! (Bild: Lenny)
Unglaublich, diese Bugs! (Bild: Lenny)

Ich habe lange kein Spiel mehr gespielt, dass so viele Fehler hat wie Der Krieg im Norden. Angefangen bei noch lustigen Fehlern, wie dass die Figuren im Level gerne mal Sprüche loslassen, die so gar nicht passen. Untertitel passen nicht zum Gesprochenen oder dass in der deutschen Synchronisation alle Charaktere von den gleichen fünf Synchronsprechern gesprochen werden.

Alleine die deutsche Stimme von Liam Neeson spricht den Adler Beleram, Agandaûr und auch noch Gimli. Da frage ich mich, ob die Sprecher nicht zwischendurch mal durcheinander gekommen sind. Doch das sind noch die netten Fehler.

Schwerwiegender ist da ein nichtfunktionierendes Speichersystem, das gerne mal in nahezu aussichtslosen Situationen speichert. Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn ich selbst speichern und einen eigenen Speicherstand anlegen könnte. Doch da ist das Spiel anderer Meinung. Ein Speicherstand genügt.

Es wird auch mal in nahezu aussichtslosen Situationen gespeichert. (Bild: Lenny)
Es wird auch mal in nahezu aussichtslosen Situationen gespeichert. (Bild: Lenny)

So kam es dazu, dass das Spiel in einer Situation gespeichert hat, in der ich ein Tor vor angreifenden Feinden beschützen muss. Das Tor hat kaum noch Energie. Eine Zwischensequenz startet und zu normalen Standardgegnern kommen zwei Trolle in Rüstung. Alleine sind zwei Trolle aber nur schwer zu besiegen, da die KI der anderen dann auch nicht die Klügste ist. Deshalb kam mindestes einer der Trolle immer wieder zum Tor und hat dieses zerstört. Es war einfach nur frustrierend! Gelöst werden konnte die Situation dann nur noch mit Hilfe eines Bugs.

Es kam immer wieder vor, dass einer der Trolle vor dem Tor stand und nichts gemacht hat. So konnte ich einen Troll erledigen und den „kaputten“ Troll mit Pfeilen/Bolzen zu mir locken, damit er ja keine Attacke in der Nähe des Tores ausführte.

Das ist schon nervig, aber man könnte durchaus sagen: „Haste halt Pech. Wenn du besser gespielt hättest, dann wäre das Spiel ja gar nicht so schwer.“ Ja stimmt. Ändert aber trotzdem nichts daran, dass es heutzutage einfach unnötig ist, nur einen Speicherstand zu haben. Das gilt noch mal besonders, wenn das Spiel einen Gamebreaking Bug hat. Und den hatte Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden.

Gamebreaking Bugs

Ich habe das Spiel auf der PlayStation 3 gespielt, deshalb kann ich nichts dazu sagen, wie es auf der Xbox 360 oder dem PC aussieht. Der Bug war auch kein unbekannter. Wie meine Recherche ergab, hatten viele im gleichen Level die gleichen oder zumindest ähnliche Probleme.

Düsterwald. Ja es wurde düster. (Bild: Lenny)
Düsterwald. Ja es wurde düster. (Bild: Lenny)
Da waren Spinnweben das geringste Übel. (Bild: Lenny)
Da waren Spinnweben das geringste Übel. (Bild: Lenny)

Die Geschichte führt einen in den Düsterwald, um dort Radagast zu suchen. Natürlich muss man auch wieder gegen Gegner kämpfen und es liegt in der Natur der Sache, dass man auch mal stirbt. Das ist mir dann auch passiert.

Sehr ärgerlich war es dann nur, dass das Level nicht mehr richtig geladen wurde. Alle Gegner und das ganze Levelinventar waren weg, sodass der Trigger, der das nächste Gebiet auslösen würde, auch nicht da war. Mehrmals habe ich sowohl das Spiel als auch die Konsole neu gestartet. Das Ergebnis blieb das Gleiche. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als das ganze Spiel von vorne anzufangen und zu hoffen, dass der Bug kein zweites Mal auftritt.

Dem war zum Glück auch nicht so. Nichtsdestotrotz ist das unentschuldbar, dass ein Spiel heute noch solche Fehler hat und diese nicht mindestens durch ein Update behoben werden. Zusätzlich dazu, dass ich den Bug auch nicht anders umgehen kann. Schließlich kann ich ja keinen anderen Speicherstand laden. Für viele wäre da wohl mit dem Spiel Schluss gewesen.

Trotzdem habe ich Der Krieg im Norden von vorne angefangen, weil es einfach trotz all der Schwächen ein richtig gutes Spiel war.

Spielebewertung vs. eigene Vorlieben

Spielereviews vermitteln gerne den Eindruck, dass ein Spiel mit einer Pro- und Contra-Liste bewertet werden kann. Ein Spiel hat fünf Pro-Punkte und zwei Contra-Punkte, also ist es ein gutes Spiel. So einfach ist das aber nicht. Finde ich.

Objektiv gesehen ist Der Krieg im Norden allerhöchstens ein mittelmäßiges Spiel. Spielerische Standardkost, unverhältnismäßig schwer und immer wieder Bugs. Auf der anderen Seite habe ich lange kein Spiel mehr gespielt, dessen Geschichte so nahtlos in eine bestehende Welt eingebunden wurde. Im besonderen Fall von Herr der Ringe sowohl die Welt der Filme als auch die der Bücher. Die Geschichte rund um Agandaûr und dem, was in Mittelerdes Norden passiert, ist sehr gut eingeflochten. Allein schon dadurch, dass bekannte Charaktere aus dem Herr-der-Ringe-Universum auch Teil der Geschichte sind und ich immer mal wieder erfahre, wie es um die Gefährten steht.

Ebenso ist Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden optisch eine Augenweide. Nicht unbedingt, weil das Spiel unglaublich schön ist. Sondern weil es einfach beeindruckend ist, wenn ich in einer Zwergen-Mine die Architektur bewundern kann. Da sind die in den Stein gehauenen Gebilde, dort fließt flüssiges Eisen in die Tiefe und um die nächste Ecke ist ein großer Höhlensee. Genauso ein episches Gefühl bekomme ich, wenn ich mit drei großen Adlern durch die Lüfte fliege oder wenn einer der Adler gegen ein Flugmonster Saurons kämpft. Was das Spiel einfach sehr gut kann, ist die Epik der Filme auf die eigene Geschichte zu übertragen.

Mit den Adlern durch die Luft… (Bild: Lenny)
Mit den Adlern durch die Luft … (Bild: Lenny)

… oder durch die Zwergenstadt. (Bild: Lenny)
… oder durch die Zwergenstadt. (Bild: Lenny)

Wenn ich Eradan, Farin oder Andriel spiele, dann fühle ich mich als Teil Mittelerdes und bin wirklich auch erpicht darauf zu erleben, was als nächstes passiert. Wie geht es mit Agandaûr weiter? Welche bekannten Figuren und Orte sehe ich als Nächstes?

So 08/15 das Gameplay auch sein mag, es macht trotzdem Spaß, Gegner zu metzeln, Loot zu sammeln, die nächste bessere Waffe zu bekommen oder die bessere Rüstung. Wenn das System gut funktioniert und motivierend ist, dann macht das einfach Spaß.

Wichtig ist die Erwartung

Was Der Krieg im Norden aber zu einem besonderen Spiel gemacht hat, war mit Sicherheit die Erwartungshaltung. Zwar sah das Spiel im Stream spaßig aus, aber ich hatte trotzdem nichts Besonderes erwartet. Schließlich war das ja augenscheinlich nur ein weiteres Lizenzspiel. Dazu noch nicht mal die Hauptgeschichte, sondern eine Geschichte darüber, was im Norden passiert ist. Wie spannend konnte das schon sein?

Doch Überraschungen oder einfach ohne Erwartungen an ein Spiel heranzugehen, dass wird heutzutage immer schwieriger. Durch Reviews, Vorberichte, Meinungen von allen möglichen Personen ist es nahezu unmöglich, neutral an ein Spiel ranzugehen. Ähnlich ging es mir zuvor mit Mass Effect: Andromeda. Mit keinen oder sehr niedrigen Erwartungen bin ich an diesen Teil gegangen und wurde, wie auch bei Der Krieg im Norden, mehr als positiv überrascht.

Mit der Erwartung ist das so eine Sache. (Bild: Lenny)
Mit der Erwartung ist das so eine Sache. (Bild: Lenny)

Wie sieht es mit euch aus? Habt ihr auch Spiele, die ihr gut findet, obwohl sie offensichtliche Mängel haben oder sie vom Großteil schlecht bewertet wurden?

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Thorsten WeiskopfDennis GereckeTobi

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14 Antworten zu „Der Herr der Ringe: Krieg im Norden – Es muss nicht immer perfekt sein“

  1. Avatar von McDrake
    McDrake

    Bin grad neu auf diese Seite gestossen, dank einem Link im PCG-Forum 🙂
    Und da stach mir „Krieg im Norden“ ins Auge, weil es mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
    Laut Steam war das im Januar 2016, als ich das gespielt habe… meine Güte, ich hätte auf 2-3 Jahre getippt.

    Eines der Spiele, welche mich ebenfalls faszinierten und wenig Beachtung fand, war:
    Vikings: Battle for Asgard
    Grosse Schlachten gehen immer 😉

    TobiLennyAndre
    1. Avatar von Lenny

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich immer Connoisseure dieses Spiels zu treffen. Ich hoffe dir hat der Artikel gefallen.

  2. Avatar von HomiSite
    HomiSite

    Hach, DER KRIEG IM NORDEN … Das hatte ich mal vor Jahren aus der Videothek ausgeliehen (!), glaube ich, und dann an einem Zockerwochende durchgespielt, also zu zweit vor der Konsole auf der Xbox 360 (Couch-Coop fehlte der PC-Version, meine ich). An solch horrende Bugs wie du beschrieben hast, kann ich mich nicht mehr erinnern. Vielleicht hatten wir Glück, vielleicht ist die 360-Version die „beste“ …

    Aber ich weiß noch, dass wir es auch als recht schwierig empfanden und so manche Szene mehrmals wiederholen mussten. Und auch wenn es eher ein repetetives Spiel war, so hat uns das Aufleveln/Ausrüsten der Figuren und vor allem das brachiale Kampfsystem (flogen da nicht auch Gliedmaßen und/oder Köpfe?) sehr unterhalten!

    Diese Art von Spielen, also kooperative Hack&Slay-Action-Rollenspiele aus der 3rd-Person-Perspektive, gibt es heute doch nur noch selten, oder? Ende des Jahres soll aber ja BALDUR’S GATE: DARK ALLIANCE, ein halber Klassiker der PS2-Ära, als DUNGEONS & DRAGONS: DARK ALLIANCE wiederkommen!

    TobiLenny
    1. Avatar von Lenny

      Vielen Dank für deinen Kommentar, HomiSite,

      Ja das Spiel ist sehr repetitiv. Solange das jedoch spaßig ist, ist das ja nicht schlimm. Bei Diablo macht man ja auch immer wieder das Gleiche.

      Oh ja, das Spiel ist echt brutal. Da fliegen Köpfe und Körperteile und stecken gerne mal dutzende Pfeile im Gegnerischen Körper, aber es wird weitergekämpft.

    2. Avatar von Tobi

      Obwohl ich Diablo, Baldur’s Gate und Co nie viel abgewinnen konnte, fand ich Dark Alliance damals verrückterweise sehr gut, aber frag mich bitte nicht, warum ausgerechnet das und die anderen nicht? Schön zu lesen, dass es eine Neuauflage bekommt.

      Lenny
  3. Avatar von Mathias Nowatzki

    Ein paar kleinere Bugs und Glitches müssen dem Spielerlebnis wirklich nicht im Wege stehen, wenn der Rest des Spieles Spaß macht.

    Ich habe dieses Jahr durch Witcher III gespielt, und das hat auch viele kleine Glitches und Fehler, die sich aber zum Großteil nicht wirklich auf das Spielgeschehen auswirken und zum Teil sogar ganz charmant und witzig sind.

    Ein weiteres glitchiges Spiel, das ich erst kürzlich durchgezogen habe, ist Deadly Creatures für die Wii. Da bleibt sporadisch immer mal wieder die Kamera an der Umgebung hängen, statt die Spielfigur zu verfolgen oder Gegner glitchen in die Arealsumgebung, wo sie nicht angreifbar sind. Es hat sogar zwei Mal während der 7 Stunden Spielzeit die Wii ge-soft-locked, als ein Level nicht geladen hat. Zum Glück sind die Zwischenspeicherpunkte maximal 5 Minuten auseinander, so dass nicht viel nachzuholen war. Dadurch war das Spielerlebnis nur marginal getrübt für mich.

    Game Breaking Bugs oder ein nicht funtkionelles Speichersystem wäre aber glaub ich was, das bei mir ein eindeutiger Deal Breaker ist. Ich weiß noch bei meinem Durchspielen von Skyrim konnte eine Questline nicht beendet werden, weil das Spiel die dazu anzusprechenden NPCs nicht gespawned hat. Zum Glück war ich am PC und konnte die End-Cutscene über Console Commands forcieren. Ansonsten hätte ich dort wahrscheinlich aufgehört, auch wenn ich viel Spaß mit dem Spiel hatte.

    TobiLenny
    1. Avatar von Lenny

      Sehe ich auch so. Wenn es Elemente gibt die ich richtig gut finde, dann kann ich Fehler besser verkraften. Natürlich nur in einem gewissen Maße. Gamebteaking Bugs sind schon hart. Da muss ein Spiel schon sehr viel richtig machen für mich.

      Tobi
  4. Avatar von Alex

    Die Hauptsache ist ja das du mit dem Spiel Spaß hast. Was die anderen sagen kann dir ja auch egal sein. Und Spaß hattest du ja mit dem Spiel. Hast also alles richtig gemacht.
    Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Spiel „The Bureau: XCOM“. Für 5 EUR aus der Grabbelkiste gezogen. Von der Presse so lala bewertet und bei den Spielern auch nicht so gut angekommen. Gibt aber wenige Spiele die mich so gefesselt haben. Es passte einfach perfekt für mich.
    Deswegen bin ich mit Wertungen immer vorsichtig. Ein beschreibender Text der positiven und negativen Punkte hilft mir mehr. Dann kann ich besser einschätzen, ob ein Spiel etwas für mich ist. Es gibt nämliche viele Topseller mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Der Hype Train ist defnitiv nicht mein bevorzugtes Reisemittel.

    TobiLenny
    1. Avatar von Lenny

      Da hast du vollkommen recht. Der Hypetrain ist ein ICE der nur an den großen Haltestellen stehen bleibt. Ich stehe aber auch mal am Schmuddelbahnhof, wo die Sbahn nur einmal die Stunde hält.

      Tobi
  5. Avatar von Dennis Gerecke

    Ich finde es sowieso merkwürdig, wie einige Videospielmagazine ein Spiel nur aufgrund von Bugs und technischer Mängel negativ bewerten. Oft werden dann die entscheidenden Kritikpunkte wie: Leveldesign, Spielaufbau oder Gameplay ausgelassen. Ulkig wird es aber, wenn heiß erwartete Top-Spiele auf den Prüfstand stehen und die technischen Defizite nur nebenbei genannt werden. Mich persönlich stört der ein oder andere Bug nicht so sehr, doch sind mir gerade bei dem hochgelobten The Witcher 3 die vielen Fehler negativ in Erinnerung geblieben. Zwar konnte mich das Kampfsystem, die gelungene Spielwelt und die narrativ gut verknüpften Quests begeistern, aber es war grausig mitanzusehen wie Geralt nach einem Sprung in der Luft stecken bleibt, die künstliche Levelgrenze mich falsch zurück teleportiert oder das Pferd auf zwei Beinen galoppiert und sich spontan auflöst. In vielen Reviews liest man nur wenig über die hohe Bug-rate von The Wichter 3. Doch mir fällt kaum ein Spiel ein, dass mich mit seinen Spielefehlern so sehr frustriert hat. Und ja, ich habe auch Bethesda-Spiele wie Skirim und Fallout gespielt.

    TobiLenny
    1. Avatar von Lenny

      Vielen Dank für deinen Kommentar, Dennis.

      Ja da stimme ich dir zu und darum ging es mir, neben meiner Begeisterung für das Spiel auch. Es klingt so abgedroschen, aber ein Spiel ist mehr als die Summe seiner Teile und wenn dir ein Aspekt (oder auch mehrere) an einem Spiel gefällt, dann dann kannst du über Fehler hinweggesehen. Das hat auch nichts mit ignorieren zu tun. Die Gewichtung ist für einen jeden persönlich nur anders.

      Dennis GereckeTobi
      1. Avatar von Tobi

        Da schließe ich mich an. Enslaved’s (ja, ich nenne es schon wieder ;)) oft hakelige Kletterpassagen (Hektik zahlt sich hier nicht aus) haben damals wahrscheinlich einige in den Wahnsinn getrieben, trotzdem ist es eins meiner absoluten Lieblingsspiele (und da gibt’s auch nix dran zu rütteln! :D).

        Lenny
  6. Avatar von Tobi

    Danke für deine Vorstellung, Lenny.
    Ich habe deine sprichwörtliche, abenteuerliche Reise ja ein wenig bei Twitter mitverfolgen können. Besonders die Sackgasse nach dem Bug bei Radagast war bestimmt total frustrierend und machte aus dem Krieg im Norden wohl schon eher so etwas wie deinen inneren Krieg gegen die Betatester. Umso erstaunter war ich, dass du dem Spiel noch mal eine Chance gegeben hast und getüftelt hast, um es zum Laufen zu kriegen (Stichwort: Patch-Bug). Wie du schon geschrieben hast, würde ich wohl zu der Sorte Spieler gehören, die das Spiel spätestens bei dieser Aktion gehasst und nie wieder angefasst hätten. Deine Hartnäckigkeit zahlte sich aus und du wurdest mit einem für dich tollen Spiel belohnt. Sehr cool 🙂
    Zugegeben gefallen mir die Bilder sehr und sind auch sehr stimmungsvoll. Ich bin kein sehr großer HDR Fan (habe aber die Trilogie damals im Kino gesehen, weil ich zu faul zum Lesen war), aber von außen betrachtet scheint das Setting des Spiels echt gut da reinzupassen.

    Lenny
    1. Avatar von Lenny

      Vielen Dank für deinen Kommentar, Tobi.

      Ja, der Artikel ist ja nach meinem ersten Run entstanden und da war ja gar nicht geplant, dass ich das Spiel noch zweimal durchspiele. Besonders wo der gleiche Bug im zweiten Durchlauf wieder passiert ist und ich mich wieder bis zum Maximum aufgeregt habe, bei der Verteidigung der Zwerge. Wie du bin ich nämlich schnell frustriert, wenn ich etwas zu oft machen muss. Deswegen kann mir Dark Souls auch gestohlen bleiben. Aber Herr der Ringe hat wohl genau meinen Nerv getroffen. Ich hab bei jedem Durchlauf auch nie die Cutscenes geskipt, oder Dialoge abgekürzt. Jedes Mal bin ich jede mir mögliche Option durchgegangen, weil die Figuren einfach so gut sind.

      Tobi