„Für mich war der Magazin-Charakter das Alleinstellungsmerkmal“ – Interview mit Wolfgang Taschner (HC Mein Home-Computer)

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Lesedauer: 9 Minuten

Zurück in die Zukunft – kann es heißen, wenn wir nun gemeinsam eine kleine Reise zurück in das Jahr 1983 unternehmen. Vor 26 Jahren war der Computer für die meisten Mitbürger unseres Landes noch ein seltener und eher exotischer Mitbewohner, der eine unbekannte Sprache nutzte.

Dennoch hatten sich bereits damals ein paar „Freaks“ aufgemacht, um mehr über den neuen Trend Heimcomputer und die Computersprache BASIC zu erfahren. Neugierige Blicke und so manchen befremdlichen Kommentar galt es zu ertragen, wenn man sich seinerzeit als Computerfreak outete.

Dass die Freaks von einst die Stützen der heutigen Informationsgesellschaft bilden würden, hätte ja auch niemand ahnen können. Wolfgang Taschner hat mit seinem erfolgreichen und beliebten Heimcomputer-Magazin HC Mein Home-Computer einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dem Neuling Heimcomputer zu mehr Popularität in der Öffentlichkeit zu verhelfen.

Doch was genau waren die Motive dieses journalistischen Meilensteins und welcher Zeitgeist umgab die Macher der HC? Im nun folgenden Interview gibt der ehemalige Chefredakteur, einer der wichtigsten Heimcomputerzeitschriften der 1980er Jahre, spannende Einblicke in die Arbeitswelt und das gesellschaftliche Umfeld der Redaktion.

Interview aus dem November 2009

Wolfgang Taschner ist auch heute noch als Redakteur und Berater in der IT-Branche erfolgreich. (Bild: Wolfgang Taschner)
Wolfgang Taschner ist auch heute noch als Redakteur und Berater in der IT-Branche erfolgreich. (Bild: Wolfgang Taschner)

Hallo Herr Taschner, vielen Dank für Ihre spontane Zusage bei Videospielgeschichten mitzuwirken und uns damit zu ermöglichen, hinter den Vorhang der Redaktion der HC blicken zu können. Sie waren von 1984 bis 1986 Chefredakteur des Magazins und haben die Pioniertage des Computers in Deutschland maßgeblich geprägt. Werden Sie heute noch oft auf die damalige Zeit angesprochen?

Wenn ich über diese Zeit erzähle, höre ich öfter Sätze wie „Die HC habe ich auch gelesen“. Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Menschen damals ihre BASIC-Programme als Pfeiftöne auf einer Tonkassette abgespeichert haben. Direkt angesprochen auf die HC haben Sie mich allerdings als erster.

Gehen wir zunächst noch einen Schritt zurück in Ihre berufliche Vergangenheit. Sie haben ab 1972 in Ulm Informatik studiert und danach bis 1979 als Programmierer bei der Siemens AG gearbeitet. Haben Sie Ihre ersten Begegnungen mit dem Computer als eine Offenbarung erlebt, oder war es eher die Liebe auf den zweiten Blick?

Die Computer der damaligen Zeit waren noch so groß wie Kleiderschränke und standen in einem klimatisierten Rechnerraum. Ich hatte 1970 zum ersten Mal auf einer IBM /360-20 ein Lochkarten-Programm zum Laufen gebracht und war mächtig stolz darauf. Auch während meines Studiums verdiente ich mein Geld als Operator in verschiedenen Rechenzentren.

Als Ingenieur bei Siemens kehrte dann allmählich die Ernüchterung ein. Die Software-Entwicklung war mir zu statisch, ich hatte lieber mehr mit Menschen zu tun.

Ab 1982 haben Sie im Vogel-Verlag als Redakteur für die schon damals erfolgreiche Computerzeitschrift CHIP auf eine andere berufliche Laufbahn eingeschwenkt. Wie kam es zu dieser Entscheidung und wie kamen Sie mit dem Verlagswesen in Kontakt?

Zunächst verfasste ich als freier Autor einige Artikel für die Computerwoche. Da diese gut geschrieben waren, habe ich mich damit bei der CHIP beworben und wurde als Redakteur eingestellt. Gleich zu Beginn erhielt ich vom Verlag eine journalistische Ausbildung an der Akademie für Publizistik in Hamburg, wo ich Dinge von hervorragenden Journalisten aus Magazinen wie Spiegel und GEO gelernt habe, von denen ich heute noch profitiere. Mein Talent zum Schreiben gepaart mit dem in der Software-Entwicklung erlangten fundierten Wissen über Mikroprozessor-Technologie und Software-Architekturen stellte die ideale Basis für eine Karriere als Redakteur dar.

Welche Computer haben Sie in diesen Jahren privat genutzt? Haben Sie auch Ihre Manuskripte mit diesen Geräten geschrieben?

Zuhause hatte ich damals keinen Computer stehen. Ich brachte allerdings hin und wieder übers Wochenende einen Commodore 64 oder Atari aus der Redaktion mit, den mir meine beiden Söhne Tim und Patrik gleich an der Haustüre aus den Händen rissen. In der Redaktion standen zur Texterfassung einige Rechner mit dem Betriebssystem CP/M und Wordstar bereit, später kam auch der Atari ST mit 1st Word Plus zum Einsatz.

Der Heimcomputer Schneider CPC. Die HC erklärt ihren Lesern, was der englische Verkaufsschlager unter der Haube habt. (Bild: Vogel-Verlag)
Der Heimcomputer Schneider CPC. Die HC erklärt ihren Lesern, was der englische Verkaufsschlager unter der Haube habt. (Bild: Vogel-Verlag)

Die CHIP wurde bereits 1978 auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt eingeführt und bediente, vom Einsteiger bis zum Profi, eine breite Zielgruppe. Welche Motivation und welche Ziele standen hinter der Neugründung einer weiteren Zeitschrift wie der HC Mein Home-Computer? Welche Beweggründe lagen Ihnen mit der Zeitschrift persönlich am Herzen?

Ich hatte 1983 in der Reihe CHIP Special ein Sonderheft für den ZX81 gemacht. Der große Verkaufserfolg und die positive Resonanz der Leser deutete bereits das Potenzial an, das im damals entstehenden Heimcomputer-Markt steckte. Zu dieser Zeit gab ich auch im Bayerischen Rundfunk ein Interview über den Kauf dieser Geräte; anschließend konnten mir die Zuhörer Fragen dazu per Telefon stellen. Ich war überwältig von dem Interesse, das Telefon stand über Stunden nicht mehr still. Danach war mir das Konzept für mein neues Magazin schlagartig klar. Die Leute wollten wissen, welches Gerät das beste für sie war und was sie nach dem Kauf alles damit machen konnten.

Hatten Sie bei der Gestaltung des Magazins freie Hand durch die Redaktionsdirektion von Richard Kerler?

Von Richard Kerler habe ich während meiner Zeit bei CHIP sehr viel darüber gelernt, die richtigen Themen zu finden und diese interessant aufzubereiten. Damit hatte ich bei der redaktionellen Gestaltung absolut freie Hand.

Wieso hieß die Zeitschrift eigentlich nicht HC – Mein Heimcomputer? Warum verwendete man stattdessen einen deutsch/englischen Sprachmix im Titel?

Wir fanden das englische Home-Computer besser, da ja fast alle Rechner aus den USA oder England kamen. Der Zusatz Mein signalisierte eine enge Verbindung des Lesers zu seinem Gerät.

Ähnlich wie die CHIP verfolgte die HC das Ziel, Computer einfach und verständlich zu erklären. Dies machte auch der Untertitel „Das Magazin für aktives und kreatives Computern“ deutlich. Durch die künstlerischen Titelillustrationen von Barbara Buchwald bekam die Zeitschrift ihr typisches Gesicht. Mussten Sie am grundsätzlichen Konzept des Heftes nach der Erstausgabe im November 1983 für die späteren Ausgaben noch wesentliche Änderungen vornehmen? Gab es Pläne/Überlegungen für die Weiterentwicklung des Magazins, die später wieder verworfen wurden?

Die Titelgestaltung durch Barbara Buchwald war ein genialer Einfall unseres Art-Direktors Jan Kuh. Auch das von ihm entworfene Layout, das Antonia Graschberger laufend weiterentwickelt hat, war ein unverwechselbares Markenzeichen der Zeitschrift. Redaktionell haben wir uns natürlich wie jede Zeitschrift den Interessen der Leser und den Veränderungen des Marktes angepasst.

Wussten Sie, dass manche Ihrer Leser – so wie ich damals – erst 13 Jahre alt waren? Hatte sich die HC bewusst an eine jüngere Leserschaft gewandt?

Das Altersspektrum unserer Leserinnen und Leser erstreckte sich von ganz jung bis sehr alt. Der Schwerpunkt war allerdings in der Gruppe zwischen zwanzig und dreißig Jahren.

Die Berichte in der HC waren informativ und versorgten deutsche Heimcomputerbesitzer beispielsweise mit den neuesten Trends aus den USA. (Bild: André Eymann)
Die Berichte in der HC waren informativ und versorgten deutsche Heimcomputerbesitzer beispielsweise mit den neuesten Trends aus den USA. (Bild: André Eymann)

Haben Sie auch die Leserbriefe Ihres jugendlichen Publikums gelesen oder sogar selbst beantwortet?

Zusammen mit unserer Redaktionsassistentin Isabella Oesterreich, die mit mir im Zimmer saß, hatte ich immer sehr viel Spaß beim Beantworten der Leserpost. Einmal hat uns ein junger Leser eine selbst gebastelte HC-Fahne geschickt, die hing dann im Besprechungszimmer. Für mich waren die Leserbriefe immer sehr wichtig, da Sie die Interessen und Probleme der Käufer signalisierten. Außerdem habe ich mich immer gerne auf Messen wie der CeBIT oder Systems mit Lesern unterhalten, um zu erfahren, welche Themen für sie interessant sind.

Zweifellos hat das Spielen mit dem Computer wesentlich zu seiner Verbreitung beigetragen. War die Atmosphäre in der Redaktion damals so bunt und verspielt, wie sich manche Heimcomputer auf dem Markt präsentierten?

Natürlich haben wir jedes neue Spiel sofort ausprobiert. Mit unserem Test-Redakteur Wolfgang Heider habe ich dabei etliche „Überstunden“ in der Redaktion verbracht.

Inhaltlich sprach die HC fast alle damals gängigen Systeme an. Vom Commodore 64 oder dem VC 20 über den ZX-81 bis zum TI-99/4A wurden alle User mit Berichten und Listings versorgt. Hatten Sie all diese Geräte auch in der Redaktion stehen, um damit beispielsweise die eingesendeten Listings oder neue Hardware zu testen?

Wir haben alle Listings vor dem Abdruck getestet, deshalb standen auch alle Rechner betriebsbereit in der Redaktion. Notfalls ist einer von uns mit der Daten-Kassette zum Testen in einen Laden um die Ecke gegangen, was bei unserer Lage in der Münchener Innenstadt kein Problem war.

Welche Systeme begeisterten Sie persönlich?

Ich war sowohl vom C64 als auch von den Atari-Systemen begeistert. Allerdings weniger von deren technischer Leistung, sondern vielmehr davon, was die Anwender-Community alles aus den Geräten herausgeholt hat.

Ebenfalls im November 1983 ist die Computerzeitschrift Happy Computer aus dem Markt & Technik Verlag auf dem deutschen Markt erschienen. Auch gab es ab Dezember 1982 die Telematch aus dem Marshall Cavendish Verlag in Hamburg oder kurzzeitig die tele action aus dem Stuttgarter Ehapa-Verlag. Haben Sie diese Zeitschriften als Konkurrenz empfunden? Wodurch unterschied sich die HC von den anderen Zeitschriften? Immerhin teilten sich ja alle Hefte eine ähnliche Zielgruppe.

Für mich war der deutliche Magazin-Charakter der HC das große Alleinstellungsmerkmal. Wir haben das ganze journalistische Spektrum – von der Reportage über die Glosse bis hin zur Satire – eingesetzt und auch über Randthemen berichtet. Keine andere Zeitschrift hatte eine solche Themenvielfalt zu bieten.

Der 9-Nadel Matrixdrucker Star NL-10 mit einer Centronics-Schnittstelle, war seinerzeit ein beliebtes Druckermodell. (Bild: Vogel-Verlag)
Der 9-Nadel Matrixdrucker Star NL-10 mit einer Centronics-Schnittstelle, war seinerzeit ein beliebtes Druckermodell. (Bild: Vogel-Verlag)

Gab es Vorbilder für das Heftkonzept der HC?

Nein, das waren alles unsere eigenen Ideen. Insbesondere mein Stellvertreter Hans Schmitt hat hier alle journalistischen Register gezogen.

Welche Rubriken waren Ihre persönlichen Favoriten?

Ich habe am liebsten Testberichte geschrieben und Interviews gemacht.

In der HC gab es immer wieder Anzeigen, die um eine Meldung von Textern beim Vogel-Verlag warben. Liefen Ihnen daraufhin die Autoren die Türen ein? Wie stellten Sie die Kontakte zu den Redakteuren her, um die Berichte und Reportagen fachlich fundiert anbieten zu können?

Es ging in erster Linie um gute Listings, die wir abdrucken konnten. An manchen Tagen war der ganze Postkorb voll damit. Jedes eingehende Listing wurde getestet und bewertet.

Wie haben Sie die neuen Trends für das Heft aufgespürt? War die Redaktion auch im Ausland unterwegs, um persönliche Kontakte zu schließen und die aktuellen Neuigkeiten des Markts zu erforschen?

Meine erste Auslandsreise für die HC führte mich nach London zur Sinclair-Messe. Später war ich auch regelmäßig auf der Consumer Electronics Show in Chicago und Las Vegas. Diese Messen waren sehr wichtig, um anhand der zahlreichen Neuvorstellungen die Richtung des Marktes erkennen zu können. Außerdem haben mich im Laufe der Jahre alle wichtigen Entscheider in den Unternehmen gekannt, und mir in persönlichen Gesprächen die Markt-Trends vermittelt. Manchmal auch dadurch, dass sie über bestimmte Dinge nicht reden wollten…

Nach welchen Kriterien wurden die Leitartikel und „heißen Themen“ für das Heft ausgewählt?

Es gab einmal im Monat eine Heftkonferenz, in der die Themen für die nächste Ausgabe diskutiert und festgelegt wurden. Darüber hinaus waren wir in der Redaktion im ständigen Austausch, so dass wir topaktuelle Themen auch sehr kurzfristig noch ins Blatt nehmen konnten.

Wie erfolgreich war das Magazin auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt? Liegen Ihnen noch Auflage- oder Verkaufszahlen vor?

Das Magazin brachte es nach meiner Erinnerung vom Stand weg auf eine verkaufte Auflage zwischen 60.000 und 80.000 Exemplaren. Sie zählte damit zu den erfolgreichsten Magazinen in diesem Markt.

Gab es die HC nur in Deutschland oder auch im Ausland?

Die HC war auch in der Schweiz und in Österreich am Kiosk beziehungsweise im Abonnement erhältlich.

Haben Sie heute noch Kontakte zu den Menschen hinter der HC, beispielsweise zu Autoren, Redakteuren oder anderen Persönlichkeiten von damals? Hatten Sie beispielsweise die Gelegenheit, „Mr. Atari“, Klaus Ollmann oder Winrich Derlien von Activision kennen zu lernen?

Ich war erst kürzlich auf einem „Vogeltreffen“, auf dem viele Ehemalige aus dem Vogel-Verlag zusammenkommen. Von der HC war allerdings leider niemand dabei. Ich werde allerdings den Link zu diesem Interview an alle Damaligen weiterleiten. Vielleicht entsteht ja ein Treffen daraus…

Die von Ihnen angesprochenen Klaus Ollmann und Winrich Derlien habe ich damals mehrfach getroffen. Auch die persönlichen Gespräche mit Sir Clive Sinclair, Chuck Paddle, Shiraz Shivji oder Jack Tramiel habe ich noch in Erinnerung. Dazu zählt auch das Interview mit Bill Gates, der damals gerade sein Betriebssystem Windows auf den Markt gebracht hatte.

Können Sie sich an Anekdoten aus der Zeit der HC erinnern?

Die Titelseite der Erstausgabe im November 1983. (Bild: Vogel-Verlag)
Die Titelseite der Erstausgabe im November 1983. (Bild: Vogel-Verlag)

Das Spiel Decathlon forderte eine Zeitlang unseren Ergeiz heraus. Immer wenn jemand aus der Redaktion in einer bestimmten Sportart den Rekord aufgestellt hatte, zeigt er ihn stolz herum. Daraufhin machten sich die anderen mit Hochdruck daran, diesen Rekord zu brechen.

An einem Montagmorgen stand plötzlich Horst Brandt, unser Redakteur für die Listings, gleich mit mehreren unglaublichen Rekorden in der Liste. Da er sich sonst eher weniger fürs Spielen interessierte, haben wir natürlich solange nachgebohrt, bis er mit seinem Geheimnis herausrückte.

Er hatte den ganzen Sonntag damit verbracht, einen ZX81 als Joystick-Emulator für den C64 zu programmieren. Damit konnte er die Joystick-Bewegung für das Spiel automatisch so exakt ausführen, wie es von Hand nie möglich gewesen wäre.

Im Oktober 1986 erschien die letzte Ausgabe der HC. Was genau führte zum Ende der Zeitschrift und was geschah danach mit der Redaktion? Was waren Ihre nächsten beruflichen Schritte?

Das Interesse am Homecomputer sank deutlich, und damit auch unsere verkaufte Auflage. Daraufhin wurde die Zeitschrift kurzerhand eingestellt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Redaktion zerstreuten sich in alle Winde. An dieser Stelle fehlte eine klare Marktstrategie des Verlags für seine Zeitschriften, um das große Potenzial der Redaktion zu halten und für neue Projekte zu nutzen.

Ich habe zwar noch zwei Nachfolgekonzepte für die HC erstellt, zum einen eine Zeitschrift für die private PC-Nutzung sowie zum anderen ein Magazin für Online-Kommunikation. Aber ich war damit wohl der Zeit etwas voraus, denn der Geschäftsführer des Vogel-Verlags hat damals in beidem keinen kommerziellen Nutzen gesehen. Ich bin dann als Chefredakteur der micro zu Bertelsmann gegangen, wo ich mir ein sehr gutes Netzwerk in der PC-Branche aufgebaut habe.

Anhand dieser Kontakte konnte ich 1986 problemlos in die Selbständigkeit wechseln und mit Firmen wie Olivetti, Apple, NEC oder Hewlett-Packard im Bereich Pressearbeit erfolgreich zusammenarbeiten.

Zweifellos hat Ihnen die berufliche Ausbildung zum Informatiker ein solides fachliches Fundament für das Schreiben über Technik gegeben. So erschienen 1993 mehrere Taschenbücher von Ihnen, die sich mit dem Computer befassten. Mit Titeln wie Computer im Hausgebrauch, Computer im Unterricht oder Win Dies & Das – Eine Public-Domain- und Shareware-Anthologie für Windows brachten Sie Licht in das Computerwissen deutscher Haushalte.

Bei den Shareware-Anthologien hatte ich sehr viel Spaß am Schreiben. Den Kontakt zum Zweitausendeins-Verlag und zu Rowohlt verdanke ich meinem Freund Manfred Waffender, den ich bei einem Redaktionsbesuch gleich zu Beginn meiner Tätigkeit bei der CHIP kennen gelernt habe.

Aber schon damals begannen Sie auch Reise- und Ausflugsführer zu schreiben und sich weiter als Fachjournalist und Autor für andere Themen zu interessieren.

Die vielen Reiseführer sind ein gute Abwechslung zu den technischen Themen. Außerdem halte ich mich fit, wenn ich bei der Recherche zu Fuß oder mit dem Mountainbike in den Bergen unterwegs bin.

Haben Sie dennoch heute noch beruflich mit Computern zu tun? Können Sie uns etwas über Ihre aktuellen Projekte verraten?

Ich bin nach wie vor selbständig tätig. Einer meiner wichtigsten Kunden ist die DOAG Deutsche ORACLE-Anwendergruppe e.V., für die ich als Chefredakteur für die Inhalte der DOAG News, der DOAG Business News, des 14-tägigen Newsletters sowie der DOAG-Webseiten verantwortlich bin.

Darüber hinaus berate ich die DOAG in allen Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Aufgrund des innovativen Auftretens von Oracle in allen Bereichen, angefangen von der Datenbank über die Middleware bis hin zu den Business Applications, bin ich auch fünfundzwanzig Jahre nach der HC-Gründung immer noch mit den Spitzen-Technologien der IT-Branche beschäftigt.

Wir bedanken uns für das freundliche Interview und wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.

Vielen Dank!

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Eine Antwort zu „„Für mich war der Magazin-Charakter das Alleinstellungsmerkmal“ – Interview mit Wolfgang Taschner (HC Mein Home-Computer)“

  1. Avatar von Skymaster
    Skymaster

    Ein sehr sachliches und gut geführtes Interview! Ich habe damals selbst die HC gekauft und viele Listings in meinen Commodore getippt. Das die Macher aus dem Umfeld der CHIP kamen, war mir bisher nicht klar. Ich fand gut, dass das Magazin viele Neuigkeiten enthielt und auch über den Tellerrand blickte. Danke für den Artikel!